Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!
wenn Sie alle Kanäle gleichzeitig nutzen: Sie stellen sich die Szene vor, aktivieren das entsprechende Bild, Ihre Gefühle
dazu, zum Beispiel legen Sie die Temperatur fest, Sie entwickeln die Geräuschkulisse und holen sich auch die passenden Gerüche
in die Nase.
EXPERIMENT «TRAUMREISE»
Nehmen Sie an, Sie sind gestresst. Dann gibt es eine wunderbare Methode, basierend auf der Technik der Visualisierung, sich
zu erholen: Machen Sie eine Traumreise ans Meer. Nachdem Sie sich in einen Entspannungszustand versetzt haben, können Sie
sich beispielsweise vorstellen, wie Ihr Traumstrand aussähe, wie die Sonne Ihre Haut wärmte, wie sich die Brandung anhörte
und wie das Meer röche. Die Technik ist deshalb so wirksam, weil unsere Gedanken unsere Welt machen. Oder um es mit den Worten
Mahatma Gandhis zu sagen: «Ein Mensch ist ausschließlich das Produkt seiner Gedanken. Er wird, was er denkt.»
|155| i Den Erfolg vor Augen
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum manche Sportler die ewig strahlenden Sieger sind, andere mit ebensolchem Talent
und Trainingsfleiß aber nur in der zweiten Liga spielen? Auch im beruflichen Alltag gibt es solche, denen alles, was sie anpacken,
gelingt. Andere mit demselben Ehrgeiz und ähnlichem Talent erfahren dagegen immer wieder Gegenwind, und so richtig flutschen
will es nicht. In beiden Fällen ist der Grund derselbe: Die meisten Menschen arbeiten allein mit ihrem Bewusstsein. Sie nutzen
ihren Willen, ihre Ausbildung und setzen auf ihre Erfahrung. Das reicht aber nicht für den außergewöhnlichen Erfolg. Was viele
nicht wissen: Nicht das Bewusstsein (vgl. S. 116 ff.) bestimmt unser Leben, vielmehr ist es das Unterbewusstsein (vgl. S. 112 ff.), welches scheinbar unbemerkt unsere Geschicke lenkt und unser Handeln beflügelt oder aber auch hemmt.
Das Bewusstsein bestimmt nämlich nur zu einem geringen Prozentsatz über unseren Erfolg. Viel stärker ist die meist brachliegende,
ungenutzte Kraft des Unterbewusstseins, welche in Wahrheit über Sieg oder Niederlage entscheidet. Das, was wir wollen, bestimmt
unser Bewusstsein. Das, was wir aus unserem tiefsten Inneren heraus glauben und wonach wir uns unbemerkt sehnen, das kommt
aus dem Unterbewusstsein. Und wann immer der Wille und der Glaube konkurrieren, gewinnt der Glaube. Denn der ist unendlich
viel stärker als der Wille. Carl Gustav Jung hat das in einer Lesung einmal so dargestellt: Wenn Sie mit einem Kreidestück
einen kleinen Kreis auf die Wandtafel malen, so repräsentiert das Ihr Bewusstsein. Der ganze Rest der Tafel ist das Unterbewusstsein.
Was, glauben Sie, bestimmt Ihr Leben? Der kleine Kreidepunkt – das, was Sie wollen – oder das ganze große Areal außen herum
– das, was Sie glauben?
Die Psychoanalyse versucht immer, über den kleinen Kreidepunkt auf der Tafel die Tafel zu beeinflussen, sprich über |156| das Bewusstsein das Unterbewusstsein zu erreichen. Doch das gelingt meist nur mit bescheidenem Erfolg. Unzählige Therapiestunden
zeugen von der Ohnmacht der Psychoanalyse, das Unterbewusstsein über das Bewusstsein zu beeinflussen. Generationen von Psychoanalytikern
fristen ihr Dasein getreu dem Motto: «Ich habe zwar keine Lösung, bin aber fasziniert vom Problem.» Und was passiert, wenn
man dann in der dunklen Vergangenheit nach vielen Sitzungen einen Schuldigen für die aktuellen Probleme gefunden hat? Nur
weil der Patient weiß, warum es ihm schlechtgeht, geht es ihm noch lange nicht besser! Besser als die rückwärtsgerichtete
«Tiefenpsychologie» ist die nach vorn gewandte «Verhaltenspsychotherapie», die sich ganz konkret mit den gewünschten Zielen
der Zukunft beschäftigt. Wenn man ganz genau weiß, was man möchte, kann man seine Wünsche in ein Bild übersetzen und im Unterbewusstsein
implantieren. Der Vorteil: Sobald das Bild im Unterbewusstsein abgespeichert ist, arbeitet unser Großrechner Tag und Nacht
an der Erfüllung des Bildes, ohne dass wir es merken. Vorsichtig ausgedrückt: Die abgespeicherten Bilder haben die Eigenschaft,
sich zu verwirklichen.
Nun müssen wir behutsam vorgehen. Denn bei manchen Menschen rennt man damit offene Türen ein, andere denken an eine esoterische
Spinnerei. Dabei wenden wir diese Technik ständig an, oft nur, ohne es zu bemerken. Jeder hat sich abends schon einmal den
Wecker gestellt, weil er morgens um 6.00 Uhr aufwachen möchte. Wer kennt es nicht, dass er 5.59 Uhr –
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