Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Nebst Denis' „Ossian und Sineds Lieder" (Wien 1784; Nr. 249 des Bibliotheksverzeichnisses) hatte Karoline Pichler noch eine italienische, von A. B. Melchior Cesarotti besorgte Ausgabe des Ossian (Padua 1763; Nr. 243 des Bibliotheksverzeichnisses) in ihrem Besitz.
***) Frau Elisabeth von Kirchstättern starb am 8, März 1835, 67 Jahre alt, in Wien. Bei ihrem Tode lebten alle Kinder noch; vier davon waren verheiratet, und zwar Anna (verwitwete Hosp, k. k. Kammerdienerin bei Erzherzogin Sophie; vgl. II, Anm. 404), Franziska (WejTinger, Landwirtschaftsbesitzersgattin auf der Wie-den [Wien IVJ), Maria (Gropmayer, Versorgungshausverwalters-gattin in St. Andrä a. d. Traisen, Niederösterreich) und Theresia (Knoch, Kontrollorsgattin, im Wiener Versorgungshaus), während Antonia ledig war und als Erzieherin beim Grafen von Orschitz in Agram wirkte. Vgl. den Verlassenschaftsakt der Mutter im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. V, Nr. 46 ex 1835. — Kirchstättern selbst findet sich 1786 unter den Subskribenten der „Situationen" (Wien 1786, S. 255) von Karl Julius Fridrich. **') Das Gedicht ist, entgegen der Mitteilung Karoline Pichlers (oben S. 130), doch gedruckt, und zwar mit der falschen, der Hand-schrift widersprechenden Datierung 1796 (Nachtgedanken 1796. In: Oesterreichischer Musen-Almanach 1840. Herausgegeben von Andreas Schumacher. Wien [1839]. S* 288 f.). Dieser Druck zeigt der Handschrift gegenüber folgende Abweichungen:
Str. I stimmt zu oben S. 130, gegen S. 479, Anm. 247, Str. I. Str. II, 7: Eilt aus ...
Str. 111,3: Die süßen Worte, trunknen Blicke. — 4: heißer [falscher. — 6: Bin der Enttäuschung mir bewußt.
Str. IV, i: mildes [blaues. — 4: So einsam sahst du sonst mich nicht. — 5: Da hing an . .. — 6: Ein zweiter Blick voll Zärtlich-keit. — 7: Da wähnt ich. Hochbeglückte, nimmer — 8: Kann sie entfliehn, die goldne Zeit.
*'^) K. Pichler besaß Herders „Ideen" in der Rigaer Ausgabe (i784ff.; s. Verzeichnis ihrer Bücher im Nachlaß Nr. 248). Außer-dem war Herder noch vertreten durch: a) Zerstreute Blätter. 6 Teile. Gotha 1785 (Nachlaßverzeichnis Nr. 250); b) Adrastea. 6 Teile. Leipzig 1801 (Verzeichnis Nr. 251); c) Die älteste Ur-kunde des Menschengeschlechtes. Riga 1774 (Verzeichnis Nr. 290). *•") K. Pichler besaß die travestierte Aeneis Blumauers (Wien 1784; Bücherverzeichnis im Nachlaß Nr. 22), wahrscheinlich aus dem Nachlasse ihres Vaters, der ja ebenso wie seine Gattin unter den Subskribenten aufscheint (Blumauer, \^gils Aeneis travestirt I [Wien 1784], S. [9]; II [Wien 1785], S. [14]). Auch Blumauers Ge-dichte (2 Teile. Wien 1787) waren in ihrem Besitz (Verzeichnis Nr. 257).
***) Maria Josefa von Ravenet wurde am 19. Oktober 1768 in Wien als fünftes Kind des Dr. phil. et med. Franz von Ravenet und der Maria Helene von Ravenet geboren und am 20. Oktober getauft (Taufprotokolle der Pfarre Schotten, t. XXXVII, Fol, 62 b).
Die mißlichen Vermögensverhältnisse ihres Vaters, der am 23. Juni 1786 in Konkurs geraten war, brachten es mit sich, daß seine minorennen Kinder bei verschiedenen bekannten Familien unter-gebracht wurden. So kam Josefine ins Haus des Regierungsrates Heß. Als der Vater am 19. Mai 1790, 63 Jahre alt, an Lungen-entzündung starb, da hinterließ er so wenig, daß er auf Kosten des Armeninstituts begraben vsrurde (Totenprotokolle der Stadt Wien im Stadtarchiv. Bd. 118 II, Buchst. R, Fol. 24b; Verlassen-schaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. V, Nr. 73 ex 1790). Josefa blieb weiterhin im Hause des Regierungsrates Heß, dem sie bis an ihren Tod ein dankbares Gedenken bewahrte, wie aus § 10 ihres Testamentes (vom 3. Juli 1835; Archiv des Wiener Landesgerichtes, Testamente, Nr. 449 ex 1849) hervorgeht, wo sie sich auch der „frommen" Theresia von Heß, geb. v. Leporini und ihrer drei Pflegegeschvnster dankbar erinnert. Nach dem Tode ihres Pflegevaters (1804) wurde sie Erzieherin und heiratete 1824 Johann Schödelberger, dem sie in inniger Liebe zugetan war; sagt sie doch in ihrem Testament, daß sie die Aufsetzung ihres letzten Willens immer und inuner verschob, denn „der Gedanke an die Trennung von meinem inniggeliebten Gemahl war meinem Herzen immer all zu schmerzUch". Sie überlebte ihre Jugend-freundin Karoline Pichler um einige Jahre. Im Alter von 80 Jahren raffte sie am 30. Juni 1849 der Tod infolge Entkräftung aus ihrer Wohnung in der Josefstadt Nr. 6 hinweg (Totenprotokolle der Stadt Wien im Konskriptionsamt 1849,
Weitere Kostenlose Bücher