Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
erschien zuerst 1838 in der, von J. B. Bolza herausgegebenen
„Rivista Viennese" (I, [Wien 1838], S. 224f.) mit einer italienischen Übersetzung von Professor Ab. Nicola Negrelli. Diese Zeitschrift, welche den Italienern die deutsche und den Deutschen die italieni-sche Literatur in Originalen nebst Übersetzungen vermitteln wollte, enthielt auch noch eine Übertragung der Pichlerschen Novelle „Das Turnier zu Worms" als „II torneo di Worms" (IV, [Wien 1838], S. 351 ff.); als Übersetzer zeichnete G. O. Weiters findet sich hier der Erstdruck ihres Gedichtes „Die Rückkehr des Kreuzfahrers" (I, S. 3 60 ff,), dem das itaHenische Original (II ritorno del crociato) des Dichters Paride Zajotti di Trento bei-gegeben ist.
^2) Über Eberl als Schauspieler finden sich noch einige Angaben im „Taschenbuch für die Schaubühne auf das Jahr 1794" (Gotha 1794). Er spielte 1793 den Brizstein im Stück „Der Bürgermeister" vom Grafen F. A. von Brühl am gräflich Stockhammerschen Theater und zwar (S. 96) „wie gewöhnlich sehr gut. Schade, daß er wohl lau, aber selten warm vrird und überhaupt ihm am Feuer fehlt, was er am Anstände zu viel hat". Von seinem Spiel in „Pyramus und Thisbe" heißt es (S. 97): „war zu viel französischer Akteur und niemahls kam ihm seine Physiognomie übler zu Statten als hier." Gelobt vrird sein Siknik in den „Folgen einer einzigen Lüge" von C. H. Spieß (S. 97).
^^*) KaroUne Pichler berichtet (oben S. 156) über ein Freund-schaftsverhältnis zwischen A. B. Eberl, einem Grafen und einer Gräfin und meldet, daß Eberl sogar einige Jahre Hausgenosse der Gräfin war. Unter Berücksichtigung von Eberls Wohnungen und der betreffenden Hausbesitzer kam ich (oben S. 492, Anm. 285 a) auf die Vermutung, daß eine Gräfin Salmour gemeint sei. Diese Annahme erweist sich aber als falsch. Die richtige Lösung ergibt sich vielmehr aus devq. kurzen Bericht eines Unbekannten (Taschen-buch für die Schaubühne auf das Jahr 1794. Gotha, S. 98), der über das Haustheater der Gräfin von Sinzendorf in Wien zum Jahre 1793 meldet, daß ihm die Herrn E . . 1 (Eberl) und AI. . ger (Alxinger) als ausgezeichnete Mitglieder angehören, neben denen noch Graf und Gräfin Ku . . stein (Kuefstein) hervorragen. Von letzterer heißt es, siel sei „eine der belesensten und liebenswürdig-sten Damen unsrer Stadt", übertreffe „in der Richtigkeit der Dekla-mation und Empfindung die ersten Schauspielerinnen unsrer Nationalbühne" und ihr diesjähriges (1793) Meisterstück sei „die gute Tochter" gewesen. Diese Gräfin Kuefstein, die mit Maria Theresia Gräfin Kuefstein, gebornen Gräfin Colloredo (1763 bis 1800), gleichzusetzen ist, war die Freundin Eberls. Mit dem Vizepräsidenten der niederösterreichischen Regierung, Musik-liebhaber und Hofmusikgrafen Johann Ferdinand (III.) Grafen
Kuefstein (1752—1818; Wurzbach, XIII, S. 3i7f.) seit 1781 vermählt, wohnte Gräfin Maria Theresia, die dem Hofstaate der Kaiserin Maria Theresia (von Neapel) angehörte, in den Jahren 1797—1800 im Hause Dorotheergasse 1183 (Hof- und Staats-schematismus, 1798, S. 372; 1799, S. 379), in welchem Hause auch Eberi von 1797—1800 seine Wohnung hatte (ebd. 1798, S. 35; 1800, S. 46). Hier starb auch die Gräfin am 14. März 1800 (vgl. ihren Veriassenschaftsakt im Archiv des Wiener Landes-gerichtes, Fasz. V, Nr. 45 ex 1800), also vor Anna Maria Lißl (gest. 1804) und nicht später, wie Pichler (oben S. 156) meint. Sie vermachte Eberl, der sowohl das Testament vom i. März 1800, als dessen Kodizill vom 3. März 1800 als erbetener Zeuge unter-fertigte, „zu einem Angedenken meine Sackuhr, die ich bei meinen Lebzeiten getragen habe" (§10 des Testaments: Archiv des Wiener Landesgerichtes, landrechtliche Testamente Nr. 33 ex 1800). '■■■- *
^ Zu der Zusammenstellung der Dienstreisen des Regierungs-rates Andreas Pichler (oben S. 500) wäre noch beizufügen, daß er im Juni 1808 in Oberösterreich war, denn am 14. Juni kam er von Enns nach Wien zurück (Vaterländische Blätter für den österr. Kaiserstaat. 1808, S. 105). Für die Reise nach Linz und Lilienfeld im Jahre 1815 (II, S. 79 ff.), die fünf Wochen dauerte und während der Karoline Pichler sehr schöne Gegenden sah und „manche Idee, manchen Stoff zu neuen Arbeiten" faßte, vgl. noch eine Stelle in einem Brief an Streckfuß vom 6. November 1815 (K. Glossy, Wiener Communal-JCalender, XXXII, S. 411).
871) Der Vollständigkeit halber sei auf ein soeben erschienenes
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