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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Nacht.
    Aber ich kann wach sein, wann ich will, dachte sie. Und am Vormittag dann noch mal schlafen. Ich gehe nicht ins Büro. Die können sich zum Teufel scheren.
    Ihr Chef, Alf Björnfot, hatte ihr einfach die Ermittlung weggenommen und von Post gegeben.
    Was erwartete er eigentlich? Dass sie freundlich lächeln, in aller Stille ihre Wunden lecken und sich gehorsam an seine Scheißsteuersache setzen würde? Hielt er sie denn nur für geistesschwach?
    Ich geh da nie wieder hin, dachte sie.
    Rotzwelpe lag am Fußende und schnupperte. Als sie sich bewegte, wachte er auf und schlug ein paar Mal mit dem Schwanz. Er war nie wütend, wenn er wach wurde. Und sie konnte ebensogut gleich aufstehen und Feuer im Kamin machen.
    Der Hund lief zur Tür und wollte pissen.
    »Ja, ja«, sagte sie und sprang in ihre Schuhe.
    Draußen war es so dunkel, wie sie das nur vom Spätherbst kannte, unmittelbar vor dem ersten Schneefall. Die vom Verfall gesättigte Schwärze, die das schwache Licht des Mondes, das Licht aller Häuser im Ort aufsaugte, wo Menschen ihre Leben lebten, wo alles trotz der Ereignisse ganz normal weiterging. Der Fluss ein Stück weiter, stumm und herbstlich ruhig. Alle Boote und Stege an Land gezogen, denn jetzt konnte jede Nacht das Eis kommen.
    Rotzwelpe verschwand in der Dunkelheit. Rebecka stand im schwachen Licht der Lampe über der Vortreppe. Sie sehnte sich nach einer Zigarette und fand keine Ruhe.
    Sag mir, was ich tun soll, dachte sie. Wohin soll ich gehen?
    Plötzlich hörte sie den Hund bellen. Es war eine Mischung aus Bellen und Knurren. Angst, Abwehr, Warnung. Sie hörte, wie er hin- und herjagte. Dann eine Stimme: »Hallo, Rebecka. Ich bin’s nur. Maja.«
    Hinten bei der Scheunenwand wurde eine Taschenlampe eingeschaltet.
    »Na, na, mein Hündchen. Du hast doch keine Angst gekriegt? Ich tu dir nichts.«
    Rotzwelpe sprang weiter umher und bellte, bis Rebecka ihn zu sich rief. Sie ging mit ihm auf das Licht der Taschenlampe zu. Er ließ ein dumpfes Knurren hören. Menschen, die in der Dunkelheit in seinem Revier auf der Lauer lagen, war alles zuzutrauen.
    »Ich bin’s nur«, sagte Maja Larsson noch einmal und leuchtete mit der Taschenlampe ihr eigenes Gesicht an, das weiß und mit dunklen gespenstischen Schatten um die Augen aus der Dunkelheit auftauchte.
    Sie senkte die Taschenlampe, und der Lichtkegel fiel auf eine Menge von Kippen auf dem Boden. Der Geruch kalten Rauchs mischte sich unter die herbstlichen Gerüche von organischem Zerfall.
    Wie lange sie wohl schon da gestanden hat, überlegte Rebecka.
    »Entschuldige«, sagte Maja. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Sie begrüßte den Hund und ließ ihn ihre Hände lecken.
    »Ist es meine Schuld? Dass sie dir die Ermittlung weggenommen haben?«
    Rebecka schüttelte den Kopf. Dann fiel ihr ein, dass sie nicht zu sehen war.
    »Nein«, sagte sie.
    Maja schaltete die Taschenlampe aus, steckte sie in die Tasche und zündete sich eine Zigarette an.
    »Ich habe an dich gedacht«, sagte sie.
    Ihre Stimme war auf angenehme Weise tief und heiser. Eine richtige Nachtstimme. Sie passte zu dieser Dunkelheit.
    Rebecka hatte Rotzwelpe losgelassen. Sie hörten ihn hier und da herumstöbern.
    »Und ich habe an deine Mutter gedacht. Sie scheint mich die ganze Zeit zu verfolgen. Auch jetzt, ich habe von dir geträumt. Und dann musste ich herkommen und warten, bis du wach wirst. Ich dachte, du lässt sicher morgens die Hunde raus. Entschuldige, dass ich nichts von Sol-Britts Verhältnis erzählt habe. Ich weiß nicht, mit wem sie das hatte. Aber natürlich hätte ich etwas sagen müssen. Ich wollte da wohl nicht mit reingezogen werden.«
    »Schon in Ordnung. Sie hätten mir die Ermittlung auf jeden Fall weggenommen.«
    »Dieser Staatsanwalt ist ein verdammtes Schwein. Dem ist es doch scheißegal, wer Sol-Britt umgebracht hat, er will nur …«
    »Ja.«
    »Deine Mutter …
    »Weißt du«, fiel Rebecka ihr mit gequälter Stimme ins Wort. »Du meinst es nicht böse, das ist mir schon klar, aber ich will nichts über sie hören.«
    Sie musste aufhören. Der Hals tat ihr weh.
    Was ist bloß los?, dachte sie.
    »Wenn du mich erzählen lässt«, sagte Maja Larsson leise. »Gib mir fünf Minuten, danach lasse ich dich in Ruhe. Und vielleicht lässt sie mich dann auch in Ruhe.«
    Rebecka schwieg.
    »Deine Mutter«, begann Maja. »Ich weiß, was im Dorf über sie geredet wird. Dass sie hier hereingefegt ist, elegant und geschminkt und aus der Stadt. Sich mit deinem Vater

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