Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
haben.« Cheryl nickte, als sie dieses Wort produzierte, auch wenn sie Mühe mit der Aussprache hatte. »Und Urteilsvermögen. Man muss ein wenig clever sein. Ich meine, es gibt Leute, die lässt man nicht rein, richtig? Das ist noch ziemlich einfach. Aber dann gibt es auch noch Leute, die man nicht reinlassen will, aber auch nicht verärgern möchte, richtig?«
Ich nickte.
»Und selbst wenn man sie nicht reinlässt oder wenn man sie nach draußen bringt, gibt es eine Grenze für das, was man tun darf. Zu viel Rohheit, und der Türsteher übertritt seine Befugnisse. Man muss das richtige Maß finden, und Ivo … man konnte sich nicht darauf verlassen, dass er nicht übertrieb. Es gab ein paar Zwischenfälle, die den Boss alles andere als erfreut haben. Wenn diese neuen Vorschriften in Kraft treten, müssen die Türsteher in Zukunft einen Kursus besuchen, wo sie lernen, was man darf und was nicht, und sie erhalten eine Lizenz. Der Kursus kostet Geld, und die Lizenz ebenfalls. Mr Allerton sagt, er bezahlt diese Gebühren für Harry, weil er ihn auf jeden Fall behalten will. Aber Ivo war eine andere Geschichte. Ich glaube nicht mal, dass er diesen Kursus bestanden hätte, wissen Sie? Sein Englisch war ziemlich schlecht, und wie gesagt, er war ziemlich schnell mit Gewalt bei der Sache. Er war auch in anderer Hinsicht eigenartig. Er mochte Tiere nicht.« Cheryl schüttelte den Kopf. »Ich traue niemandem über den Weg, der Tiere nicht mag.«
»Also tut es Ihnen nicht leid, dass Ivo tot ist«, stellte ich fest. »Wie haben Sie eigentlich davon erfahren, Cheryl?«
»Mr Allerton hat den Anruf in seinem Büro entgegengenommen, und mein Mann war bei ihm. Der Boss war ziemlich wütend. Er will nicht, dass die Polizei in seinen Club kommt und Fragen stellt, und er …«
An diesem Punkt wurde Cheryl plötzlich misstrauisch und brach ab. »Wer mag es schon, wenn die Polizei zu ihm kommt?«, fragte sie und beschäftigte sich angestrengt mit ihrem Kaffee.
»Sie wollten sagen, dass Mr Allerton es nicht mag, wenn die Polizei Lisa Stallard Fragen stellt, nicht wahr?«, kam ich ihr zu Hilfe. »Ich weiß, was los ist, Cheryl. Ich war in Lisas Wohnung, und ich habe mit Julie Allerton gesprochen, schon vergessen? Allerton und Lisa hatten eine Affäre, und er hat Lisa in dieser Wohnung wohnen lassen.«
Cheryl stellte ihre leere Tasse ab. »Ich wusste, dass es in Tränen enden würde«, sagte sie. »Dieses Mädchen und Mr Allerton? Ich bitte Sie! Sie war nicht wie die anderen Mädchen, die im Club gearbeitet haben. Ich habe zu meinem Mann gesagt, merk dir meine Worte, habe ich gesagt, dieses Mädchen wird eines Tages in den Schoß von Mama und Papa flüchten. Warte es nur ab! Sie war nicht der Typ für den Club. Das ist es, was der Boss an ihr mochte, schätze ich. Sie war exklusiv. Anspruchsvoll. Aber sie brachte auch Scherereien mit. Man konnte es ihr ansehen. Mrs Allerton ist eine nette Lady, wissen Sie? Ich hatte immer gehofft, dass Mr und Mrs Allerton sich wieder versöhnen. Aber ich nehme nicht an, dass es jetzt noch so weit kommt, wo Mrs Allerton die Scheidung einreichen will. Ich wage zu behaupten, dass der Boss nicht das ist, was man einen perfekten Ehemann nennt. Wenn man einen Nachtclub führt und eine Menge hübscher Mädchen beschäftigt, dann ist es doch ganz normal, wenn man das eine oder andere Mal vom rechten Weg abweicht. Einige dieser Mädchen sind wahre Schönheiten, ich habe sie selbst gesehen.« Cheryl blickte wehmütig drein. »Nicht einfach nur gut aussehend, sondern mit traumhaften Körpern. Sie sind Tänzerinnen und halten sich fit. Kein Gramm Fett zu viel.« Sie seufzte und strich über ihre robusten Hüften. »Ich kriege nichts von meinem Gewicht runter, und ich gehe jeden Tag mit meinen Hunden spazieren. Ich nehme an, wir ernähren uns falsch, aber man kann einem Kerl wie meinem Mann nicht jeden Tag Salat vorsetzen, meinen Sie nicht?«
»Nein«, stimmte ich ihr zu, weil sie mich um Unterstützung heischend ansah. Ich bin noch nie einem übergewichtigen Menschen begegnet, der nicht einen guten Grund hat, warum er nicht abnehmen kann. Doch etwas von dem, was Cheryl gesagt hatte, brachte mich auf eine Idee. Es war ein verblüffender Gedanke, doch bevor ich ihn weiterverfolgen konnte, redete Cheryl weiter und wandte sich wieder Allertons außerehelichen Angelegenheiten zu.
»Normalerweise bedeuten diese kleinen Seitensprünge nichts«, sagte sie. »Sie sind einfach menschlich, das ist alles. Ein Mann ist ein
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