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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Mann, oder nicht? Ein Mann ist nicht der Erzengel Gabriel. Der Boss war ein guter Ehemann. Dieses Mädchen, Lisa, hat eine gute Ehe zerstört. Jede Wette, dass es ihr völlig egal ist!« Cheryl nickte. »Es ist wie bei diesen ganzen Prominenten, über die man in der Zeitung lesen kann. Irgendein dummes Mädchen schreibt ein sogenanntes enthüllendes Buch, obwohl es meistens überhaupt nichts zu enthüllen gibt. Doch der Schaden ist angerichtet.«
    »Cheryl«, sagte ich vorsichtig, »aus meiner Unterhaltung mit Lisa habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie keine Ehe zerstören will. Ich glaube nicht, dass sie Mickey Allerton will, nicht auf diese Weise, verstehen Sie? Sie will ihn nicht heiraten oder so.«
    Cheryl beugte sich vor. »Das bedeutet noch lange nicht, dass er sie auch nicht will, oder? So ist das eben. Wenn man etwas nicht haben kann, will man es umso mehr. Außerdem, wer weiß schon, was dieses Mädchen will? Sie ist verschlossen, und sie redet nicht über sich. Ich habe ihr nie vertraut, genauso wenig, wie Harry ihr über den Weg getraut hat. Er hat erzählt, wie sie in den Club gekommen ist. Irgendjemand hat ihr gesagt, dass der Boss neue Tänzerinnen sucht und herumfragt. Eines Morgens ist sie hereingeschneit, hat zuckersüß ausgesehen und unschuldig ›Oh, ich würde zu gerne hier arbeiten, Mr Allerton!‹ gesagt. Der Boss ist ihr verfallen, von einer Sekunde zur anderen, einfach so.« Cheryl schnippte mit den Fingern. »Harry sagt, man hätte richtig sehen können, wie Mr Allertons Augen glasig wurden. Er engagierte sie auf der Stelle, und man glaubt es kaum, aber sie war gut, und sie hatte so ein gewisses Etwas, was die Franzosen mögen.«
    Ich überlegte ein paar Sekunden, dann gab ich auf. »Was mögen die Franzosen denn, Cheryl?«
    »Ich bin nicht gut mit ausländischen Worten«, gestand Cheryl. » Gee nee ses kwoa , oder so.«
    »Je ne sais quoi?«
    »Genau das ist es! Das ist es, was sie hatte. Was hat es genutzt? Am Ende ist sie davongelaufen.« Cheryl zögerte. »Ein Mann wie Mr Allerton wird mit den meisten Problemen fertig«, sagte sie. »Aber er hatte keine Chance, mit Lisa fertig zu werden, von Anfang an nicht.«
    So viel war mir bereits bewusst. Das war der Grund, warum er mich gerufen hatte.
    Cheryl sah aus, als bedauerte sie, so freizügig über Allerton gesprochen zu haben. Sie erhob sich aus dem Sessel. »Ich muss jetzt fahren, meine Liebe. Ich bin froh, dass ich mit Ihnen gesprochen habe und Ihnen erklären konnte, wie es dazu gekommen ist. Ich werde weiter nach Bonnie suchen, und noch einmal, es tut mir sehr, sehr leid. Sie waren sehr freundlich zu mir, und das macht mein schlechtes Gewissen noch schlimmer.«
    Ich versicherte ihr, dass ich ihr nicht grollte, und brachte sie zur Tür. Sie hatte mir eine Menge zum Nachdenken gegeben.
    Ich saß eine Weile da und dachte über alles nach, dann traf ich eine Entscheidung. Ich blickte auf meine Uhr. Es war nach elf. Wer nicht ausgegangen war, um sich zu amüsieren, und wer nicht nachts arbeitete, der lag inzwischen längst im Bett. Doch es gab noch eine weitere Kategorie von Leuten, die die halbe Nacht auf waren: die Internet-Surfer.
    Ich stieg die Treppe zur obersten Wohnung hinauf. Malcolm wohnte dort. Wir bekamen nicht viel von ihm zu sehen, weil er den ganzen Tag über schlief und erst nachts zum Vorschein kam, wie Dracula. Das lag daran, dass während der Nacht die restliche Welt im Web war und er mit all den Chattern kommunizieren und seine merkwürdigen Webseiten besuchen konnte, ohne das Zimmer zu verlassen. Zu den wenigen Gelegenheiten, wo er nach draußen kam, hatte er eine bleiche, ungesunde Gesichtsfarbe wie eine Pflanze, die zu wenig Licht bekommt. Ganesh vermutete, dass Malcolm ein Hacker war, der nachts daran arbeitete, sich Zugang zu den Rechnern der Regierung zu verschaffen, zu Bankkonten und allen möglichen anderen Dingen, zu denen er nicht befugt war. Ich hielt dagegen, dass es keinen Grund zu dieser Annahme gab. Malcolm war harmlos. Er war ein wenig eigenartig und hatte kein vernünftiges Leben, und die einzige Bewegung, die er hatte, war die der Finger beim Spielen von Computerspielen. Allein in London gibt es wahrscheinlich Tausende und Abertausende von seiner Sorte.
    Ich klopfte an Malcolms Tür, und als niemand öffnete, klopfte ich erneut, energischer diesmal. Ich gab nicht so leicht auf, weil ich wusste, dass er zu Hause war und irgendwann öffnen würde. Und tatsächlich, bald darauf hörte ich Schritte. Die

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