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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet. Genau wie Hari sparte Malcolm an elektrischer Beleuchtung. Er benötigte sie nicht. Seine Welt war in das unheimliche Blau getaucht, das sein Computermonitor ausstrahlte. Es verlieh seiner Haut einen eigenartigen, weiß fluoreszierenden Schimmer und umringte seine Augen mit dunklen Schatten.
    Er blinzelte mich an. »Hallo Fran.«
    »Tut mir leid, wenn ich dich störe, Malcolm«, sagte ich. »Du hast hoffentlich nichts zu tun?«
    Ein Anflug von Lebhaftigkeit huschte über seine Gesichtszüge. »Ich hab da eine richtig coole Webseite gefunden, die …«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. Ich hatte das grausige Gefühl, dass diese Webseite sich mit irgendetwas befasste, von dem ich lieber nichts wissen wollte. Auf der anderen Seite gab es etwas, das mich brennend interessierte.
    »Malcolm«, sagte ich. »Ich brauche deine Hilfe. Das heißt, ich brauche deine Hilfe, um etwas im Internet nachzusehen.«
    Seine Miene hellte sich auf, er trat einen Schritt zurück und bedeutete mir einzutreten. »Kein Problem«, sagte er. »Immer herein mit dir.«
    Ich trat ein, und er schloss hinter mir die Tür. In Augenblicken wie diesem frage ich mich immer wieder, warum ich nicht vorher jemandem sage, was ich vorhabe, genau wie Ganesh es von mir verlangt. Jetzt war es zu spät, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Wohnung roch nach Fastfood – überall lagen leere Verpackungen herum – und Haschisch – nicht frisch, sondern kalt – und nach überhitztem Plastik. Es hätte mich nicht überrascht, wenn Malcolms Computer in Flammen aufgegangen wäre.
    Er stand vor mir, groß, dünn, schlaksig und mit einer verblüffenden Ähnlichkeit mit einem der Aliens in einer von jenen alten Folgen von Dr. Who . Er roch nicht gerade frisch. Seine Jeans hatte Löcher, was bei jedem anderen ein Modestatement gewesen wäre, doch bei Malcolm bedeutete es einfach, dass sie alt und abgetragen waren. Sein T-Shirt war ebenfalls grau und verwaschen. Wahrscheinlich war es früher einmal schwarz gewesen. Das aufgedruckte Logo einer Heavy-Metal-Band war kaum noch zu erkennen, und von ihren Gesichtern waren lediglich geisterhafte Umrisse erhalten.
    »Kaffee?«, bot er mir an.
    »Ich hatte gerade eben erst welchen, danke«, sagte ich. Malcolms Kaffee war eine noch unbekanntere Größe als Malcolm selbst.
    Er zog einen Stuhl zu seinem Computerbildschirm. »Also schön, fangen wir an. Setz dich«, lud er mich ein.
    Wir machten es uns gemütlich, und Malcolm demonstrierte mir die Wunder des World Wide Web.

KAPITEL 11
    Es regnete die ganze Nacht. Ich lag wach und lauschte dem steten Platschen der Tropfen an meiner Scheibe. Als Kind hatte ich mich stets sicher gefühlt, wenn ich im Bett gelegen und dem Regen draußen gelauscht hatte. Doch heute Nacht fragte ich mich, wo Bonnie sein mochte und ob es ihr gelungen war, einen Unterschlupf zu finden. Ich stellte sie mir nass und hungrig vor. Ganesh hatte gesagt, dass er die Polizei und den Tierschutzverein informiert hätte. Ich würde mich mit dem Hundeasyl und dem Rettungszentrum in Verbindung setzen, bevor ich nach Oxford fuhr.
    Ich war beschämt, dass ich, nachdem ich wusste, dass Ivo tot war, mit Erleichterung reagiert hatte, weil er Bonnie nun nichts mehr tun konnte. Mein Gefühl war instinktiv gewesen, nichtsdestotrotz selbstsüchtig. Letzten Endes verursachte sein Tod mir endlosen Ärger und Probleme, und nun kam Bonnies Verschwinden noch zu allem hinzu, fast wie eine Strafe dafür, dass ich zufrieden war, weil ein Mensch sein Leben verloren hatte. Ich überlegte, ob ich meine Fahrt nach Oxford hinausschieben sollte. Doch Ganesh hatte inzwischen alles mit Hari arrangiert, einen Tag frei genommen, und er würde gleich morgen Früh vor meiner Tür stehen in der Erwartung, dass wir zur Paddington Station aufbrachen.
    Abgesehen davon brauchte Lisa ihren Pass so schnell wie möglich, wenn sie ihren Billigflug nach Amsterdam antreten wollte. Andererseits – was schuldete ich Lisa? Und sollte ich ihr tatsächlich helfen, sich vor dem Chaos zu drücken, das sie verursacht hatte?
    Dies führte meine Gedanken zu den Informationen, die ich mit Malcolms Hilfe aus dem Internet gezogen hatte. Ich arbeitete an einer gänzlich neuen Theorie, was die Ereignisse in Oxford betraf. Das Dumme daran war, Theorien sind schön und gut, doch ich benötigte ein paar Anhaltspunkte, um mich zu überzeugen, dass ich auf der richtigen Spur war und mich nicht nur von wilden Spekulationen mitreißen

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