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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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für einen Mord abzuholen.«
    »Das mag schon sein«, gab Ted Wesley zurück. »Aber vergessen Sie nicht, bevor sich Easton gemeldet hatte, war Gregg Aldrich der einzige Verdächtige in dem Fall, und meiner Meinung nach ist er das noch immer, und das zu Recht.«
    Er will nicht zugeben, dass er falschgelegen hat, ging Belle durch den Kopf, die daraufhin sah, wie Emily Wallace sich erhob. Sie ist so elegant, dachte sie. Das rote Jackett passt so gut zu ihrem dunklen Haar. Darunter trägt sie einen Rollkragenpullover. Ob die Herzoperation eine große Narbe hinterlassen hat?
    Emily sah zu Belle und Sal. »Ich weiß, wie viel Mut es erfordert, sich zu melden. Ich bin sehr froh, dass Sie sich dazu durchgerungen haben.«
    Sie wandte sich an Richard Moore. »Richter Stevens ist sicherlich im Gebäude. Wir können sofort zu ihm und mit ihm reden. Ich werde im Gefängnis anrufen und darum bitten, Mr Aldrich unverzüglich hierherzubringen. Dann können wir ihn offiziell auf Kaution freisetzen.«
    Ihr Tonfall änderte sich, als sie den Staatsanwalt ansprach. »Wie Sie wissen, habe ich einige Tage freigenommen. Ich werde die meiste Zeit zu Hause sein, falls Sie mich kontaktieren wollen. Ansonsten bin ich ständig per Handy erreichbar.«
    Belle bemerkte, dass der Staatsanwalt so tat, als hätte er sie gar nicht gehört.
    Junge, Junge, für den würde ich nicht arbeiten wollen, dachte sie sich.

74
    U m 10:30 Uhr verfügte Richter Stevens, Gregg Aldrich auf Kaution freizulassen.
    Eine Dreiviertelstunde später, nachdem er Alice und Katie angerufen hatte, trank Gregg mit Richard Moore in einem Diner beim Gerichtsgebäude Kaffee. »Wie lang war ich da drin, Richard? An die neunzig Stunden? Ich kann mich gar nicht an das Wochenende erinnern, aber das waren die längsten neunzig Stunden meines Lebens.«
    »Das kann ich verstehen. Aber jetzt haben Sie das hinter sich, Gregg, endgültig. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Gregg wirkte müde. »Wirklich? Genau das ist doch das Problem. Jetzt bin ich wieder der Hauptverdächtige im Mordfall an Natalie. Wer kann verhindern, dass jemand anders mit irgendeiner wilden Geschichte ankommt? Vergessen Sie nicht, ich habe noch immer kein Alibi für die zwei Stunden, in denen ich beim Joggen war und in denen Natalie umgebracht wurde. Es gibt keine Zeugen, die mich im Park gesehen haben. Angenommen, jemand in New Jersey meldet sich, der mich an jenem Morgen in der Nähe von Natalies Wohnung in Closter oder in ihrer Anfahrt gesehen haben will. Was passiert dann? Ein weiteres Verfahren?«
    Richard Moore starrte ihn alarmiert an. »Gregg, wollen Sie damit sagen, Sie sind an diesem Tag nach New Jersey gefahren?«

    »Nein, natürlich nicht. Ich will nur sagen, dass ich weiterhin angreifbar bin. Ich muss beim Joggen jemanden gesehen haben, den ich kenne, aber ich war so voller Sorgen, so gefangen in Gedanken an Natalie, dass ich überhaupt nichts wahrgenommen habe.«
    »Gregg, quälen Sie sich nicht mit solchen Gedanken. Niemand wird aus heiterem Himmel auftauchen und behaupten, er habe Sie an jenem Morgen in der Nähe von Natalies Haus gesehen.« Selbst in Richard Moores Ohren klang das alles andere als überzeugend. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber es wäre möglich, dachte er.
    »Richard, hören Sie. Im Zeugenstand sagte ich, dass mir bewusst wurde, wie durcheinander Natalie war, als ich sie auf Cape Cod durchs Fenster beobachtet habe. Sie hatte sich auf dem Sofa wie ein kleines Kind zusammengerollt. Auf der Heimfahrt machte ich mir schreckliche Sorgen um sie, obwohl mir schon zu diesem Zeitpunkt klar war, dass ich bereit war, sie loszulassen. Ich war der ganzen Sache überdrüssig. Und ich erinnerte mich, wie viel Spaß ich mit Kathleen hatte, und das war es, was ich wollte.«
    »Vielleicht hätten Sie das im Zeugenstand auch sagen sollen«, sagte Richard leise.
    »Wie hätte das denn geklungen? Richard, ich hatte gestern in der Zelle viel Zeit zum Nachdenken. Angenommen, Natalie hatte vor jemandem Angst? Niemand hat jemals den Mann gesehen, mit dem sie sich angeblich getroffen hat. Vielleicht gab es ihn gar nicht. Vielleicht hat sie es nur gesagt, damit ich sie nicht mehr anrief. Aber angenommen, sie hat sich wirklich mit jemandem getroffen, und dieser Jemand hat ihr aufgelauert, als sie nach Hause kam?«
    »Gregg, wohin soll das führen?«
    »Das will ich Ihnen sagen. Ich schwimme nicht im Geld,
und bei allem Respekt, Sie sind auch nicht billig. Aber Sie haben doch diesen Privatdetektiv,

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