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Denn Wahrheit musst du suchen

Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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wir denn dagegen tun?«, fragte Allie.
    Sylvain nahm einen weißen Springer in die Hand und betrachtete ihn nachdenklich. Dann hielt er ihn in die Höhe.
    »Wir können die anderen Schüler warnen.«
     
    Sylvains Vorschlag hatte einen sofortigen Proteststurm zur Folge. Wie sollten sie das anstellen? Und wenn sie es taten, würde dann nicht jeder erfahren, was sie im Schilde führten? Wie sollten sie erklären, dass sie überhaupt an diese Information gelangt waren? Es war ja nicht so, dass sie jedem Schüler eine anonyme E-Mail schicken konnten. Und wenn sie es herumerzählten, würden ihnen die Ausbilder rasch auf die Schliche kommen und die Sache unterbinden.
    Schließlich hatte Rachel die Lösung. »Wir setzen einfach auf die Gerüchteküche!«
    Die anderen glotzten verständnislos.
    »Das kapier ich jetzt nicht …«, sagte Nicole und sah sich Hilfe suchend um.
    Doch Carter schien ein Licht aufzugehen. Er sah Rachel an. »Du bist vielleicht raffiniert, Rachel!«, rief er. »Erzähl’s den Klatschtanten, und die erzählen es Gott und der Welt.«
    »Ganz genau«, sagte Rachel. »Wir erzählen einfach den fünf größten Klatschmäulern von Nathaniels Plänen und dass sie vielleicht die Nächsten sind, die von ihren Eltern abgeholt werden.« Sie blickte die anderen erwartungsvoll an, doch die hatten es immer noch nicht begriffen. Rachel rollte mit den Augen. »Die werden es brühwarm jedem weitererzählen …
Mann, Leute!
Das ist besser als Facebook. Bis Sonnenuntergang weiß es die ganze Schule, und es lässt sich nicht mehr verfolgen, wo das Ganze herkommt.«
    Die anderen sahen sich an.
    »Und was passiert dann?«, stellte Nicole die Frage, die ihnen allen auf der Zunge lag.
    »Dann haben sie die Wahl«, sagte Sylvain. »Wie es danach weitergeht, liegt bei ihnen.«
    »Aber was sollen sie schon groß machen?«, fragte Carter. »Abhauen?«
    »Abhauen«, erwiderte Allie kühl. »Oder sich wehren.«

[zurück]

Achtzehn
    Am nächsten Morgen um sechs Uhr stand Allie wieder im eiskalten Nutzgarten. Es war der erste Tag, an dem sie so tat, als wäre alles normal, obwohl nichts normal war. Anspannung und Nervosität schlugen ihr auf den Magen – heute würden sie ihren Plan in die Tat umsetzen.
    Über all der Aufregung hätte sie den Arrest fast vergessen, doch abends, als sie sich getrennt hatten, um auf ihre Zimmer zu gehen, hatte Carter ihr noch hinterhergerufen: »Wir sehen uns dann in alter Frische im Garten …«
    Allie war stehen geblieben und hatte ihn ungläubig angestarrt.
    »Ist das dein Ernst? Meinst du wirklich, Isabelle erwartet von uns, dass wir uns an unseren Arrest halten, wo all das …«, sie machte eine ausladende Armbewegung, »… um uns rum passiert?«
    »Äh … Ja, was denn sonst?« So, wie er guckte, dachte er wohl, dass sie sich absichtlich doof anstellte. »Dein Arrest gilt bis auf Weiteres.
Bis auf Weiteres.
Isabelle wäre nicht sehr erfreut, wenn wir aus eigenem Entschluss nicht hingehen würden – wegen eines Weltuntergangs, von dem wir eigentlich gar nichts wissen dürften.«
    »Na schön.« Allie stapfte hinter den anderen Mädchen die Treppe zu ihrem Trakt hinauf. »Ich hab ja auch nichts Besseres zu tun.«
    »Ich hab auch viel um die Ohren, weißt du?«, hatte Carter ihr hinterhergerufen, doch sie hatte sich nicht mehr umgedreht.
    Nun packte sie ihre Taschenlampe und ging durchs offene Gartentor. Es war wärmer geworden, der Boden taute. Den Kopf voller Gedanken an Nathaniel und Spione, watete sie durch den Matsch und suchte nach Mr Ellison.
    Sie fand ihn am Rand des Obstgartens, wo er die Vorbereitungen traf und dabei eine schiefe Melodie vor sich hin pfiff.
    »Die frühen Mitarbeiter sind mir die liebsten«, sagte er fröhlich. »Wie geht es dir heute?«
    »Gut.« Sie stand aufrecht da und versuchte, gut auszusehen.
    »Prima«, sagte Mr Ellison und holte diverse Gerätschaften aus einem Schuppen. »Eine Verbesserung. Fühle dich gut, und die Menschen um dich herum schließen sich dir aus Solidarität an.«
    Dass sie offenbar ungläubig die Stirn runzelte, wurde Allie erst bewusst, als Mr Ellison mit dem Finger fuchtelte. »Das stimmt. Versuch’s selbst, wenn du mir nicht glaubst. Du wirst schon sehen.«
    »Okay …«, erwiderte sie skeptisch.
    »Du arbeitest heute in den Beeren.« Er reichte ihr Harke und Gartenschere. »Die Sträucher müssen frühlingsfertig gemacht werden. Komm mit, ich zeig dir, wie’s geht.«
    Allie folgte ihm durch den dunklen Garten.
    »Wo ist

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