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Denn wer zuletzt stirbt

Denn wer zuletzt stirbt

Titel: Denn wer zuletzt stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Spielberg
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...«
    Er zählte die drei weiteren Parteien auf, zwei ältere Ehepaare und eine alleinstehende Dame, alle ohne Kinder im Haus. Wunderbar.
    »Und Sie sehen ja den Garten, der ist eigentlich nicht primär als Spielplatz angelegt. Aber, da kann man sich bestimmt einigen mit den anderen Bewohnern. Und – Freunde und Freundinnen findet.Ihre Tochter doch sicher in der Schule ...«
    Schön, auch diesen Test hatte die Wohnung bestanden. Das konnte Fred nicht wissen, er legte noch schnell etwas nach.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die anderen Bewohner etwas gegen ein Federballnetz oder einen Basketballkorb im Garten einzuwenden hätten ...«
    Die anderen Bewohner vielleicht nicht. Aber der Makler wollte endlich weg von meiner angeblichen Tochter und zog mich wieder in die Wohnräume.
    »Sie müssen sich das Objekt natürlich mit Ihren eigenen Möbeln vorstellen. Allerdings, wenn Ihnen das eine oder andere Stück gefällt, können Sie sich sicher mit der Verkäuferin einigen.
    Makler Manfred schien in einer Welt voller Harmonie zu leben – ich würde den Garten unter dem Applaus meiner Mitbewohner zu einem Fußballfeld umgestalten, mich über ein paar Möbel mit der Verkäuferin einigen. War dieser Makler noch nie auf einem geplatzten Scheck oder einer frisierten Bankbürgschaft sitzengeblieben?
    Tatsächlich war die Wohnung noch fast vollständig möbliert, durchaus anspruchsvoll und solide, nur ein paar Stücke waren wohl schon weggeschafft worden. Den letzten großen Möbelkauf hatte die Verkäuferin offensichtlich Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre gemacht. Und wo war sie jetzt? Im Altersheim? Tot? Es ging mich nichts an, und Makler Fred kam von selbst nicht darauf zu sprechen. Einige der Möbel gefielen mir wirklich, vielleicht würde ich sie übernehmen. Falls ich die Wohnung überhaupt kaufen würde beziehungsweise mir leisten könnte.
    »Na, ja, es ist natürlich auch eine Sache des Preises.«
    Fred war sofort in vertrautem Fahrwasser.
    »Ich sagte Ihnen schon am Telefon, es ist ein Eilverkauf. Deshalb der äußerst günstige Preis. Sie können mit diesem Objekt absolut keinen Fehler machen. Ich würde mit einer Wertsteigerung von mindestens zehn Prozent im Jahr rechnen. Bei dieser Lage! Das ist eine Geldanlage, weitaus sicherer als Aktien, das kann ich Ihnen garantieren!«
    Da hatte er recht, aber genau das war mein Problem: Hätte mein Aktienpaket wenigstens das Kursniveau gehalten, auf dem Kollege Valenta mich seinerzeit zum Einstieg an der Börse überredet hatte, besäße ich fast die zwanzig Prozent Eigenkapital, ohne die es wohl kaum Sinn haben würde, bei meiner Bank wegen einer Eigentumswohnung vorzusprechen. Damals standen Aktien wirklich gut, das letzte Allzeit-Hoch. Und genau zu diesem Allzeit-Hoch hatte ich meine Aktien gekauft.
    Wir verblieben damit, daß ich bei meiner Bank nachfragen würde, vielleicht hätte man dort mehr Vertrauen in die Zukunft meines Aktienpakets als ich. Schließlich hatte man es mir ja in Hinblick auf sein enormes Wertsteigerungspotential verkauft. Aber ich bemerkte lieber noch, daß ich eventuell auch an einer Mietwohnung interessiert sei.
    »Keine gute Lösung, aber auch kein Problem«, antwortete Fred deutlich weniger enthusiastisch als bisher. »Ich versichere Ihnen, wie auch immer, wir finden die ideale Wohnung für Sie. Kommen Sie einfach morgen abend in meinem Büro vorbei, dann sehen wir uns ein paar Objekte in meiner Angebotsmappe an.
    Fred stieg in einen überdimensionierten Geländewagen, Typ einmal Sahara und zurück, ich war zu Fuß. Das gab ihm keine Gelegenheit, meine Finanzkraft abzuschätzen. Wäre ich mit meinem inzwischen sechzehn Jahre alten Golf vorgefahren, hätte er wahrscheinlich das Treffen für morgen auf der Stelle abgesagt.
    Zu Hause hatte Celine mir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Sie habe noch Migräne und schliefe sich in ihrer Wohnung aus, am Abend würde es ihr sicher wieder gutgehen. Falls ich Lust hätte, solle ich mich melden.
    Lust habe ich fast immer. Vorher aber erkundigte ich mich auf der Intensivstation nach dem aktuellen Stand bei meinem Patienten Winter und bekam den diensthabenden Doktor an den Apparat. Wie erwartet, war Dr. Valenta inzwischen nicht mehr in der Klinik. Das hatte ich abgewartet, denn falls die Sache nicht gut ausgegangen war, hatte ich momentan keine Lust, mich ihm gegenüber zu rechtfertigen.
    »Alles im grünen Bereich, Felix. Wir haben ihn ab von der Beatmung, er schnauft

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