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Denn wer zuletzt stirbt

Denn wer zuletzt stirbt

Titel: Denn wer zuletzt stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Spielberg
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Tages rettete mich die Klinikroutine. Bei Beate in der Verwaltung rief ich erst an, als ich sicher sein konnte, sie nicht mehr im Haus anzutreffen. Dann seilte ich mich auch ab in mein heutiges Abendprogramm: Inspektion der aktuellen Duftspuren in der Umgebung mit Trixi und Kriegsrat mit Celine.
    Es stellte sich heraus, daß Celine bereits Kriegsrat hielt und daß ich mich heute zum wiederholten Mal geirrt hatte, als ich meinte, einem Gespräch mit Beate aus dem Weg gehen zu können. Allerdings ging es den beiden nicht um die Ermordung meiner Tante und meine dunklen Geschäfte mit Margitta und Manfred. Auf dem Teppich sitzend, arbeiteten sie sich durch fotokopierte Asylanträge, Ablehnungsbescheide, Bescheide über vorübergehende Duldung und widerrufene Aufenthaltsgenehmigungen.
    »Warum hast du dich nicht gemeldet, Felix?« empfing mich Beate.
    »Ich war spät dran. Und dann habe ich dich nicht mehr erreicht. Bist du von der Polizei vernommen worden?«
    »Nein«, antwortete Beate. »Als Verwaltungsleiterin hat man mich von der Durchsuchung deines Dienstzimmers informiert, mir den richterlichen Beschluß gezeigt, mehr nicht. Ich konnte sie nur warnen, irgend etwas an die Presse zu geben – ratzfatz wäre die Klinik wieder ganz oben auf der Schließungsliste des Senats! Mindestens noch zweitausend Betten mehr müssen verschwinden, heißt es. Wir sind wirklich in einer heiklen Situation.
    Deutlich genug machte mich nun selbst Beate für die Sache verantwortlich.
    »Beate, nur zur Erinnerung. Ich habe in der Klinik keine Leute umgebracht, keine Wohnungen vermittelt, keine Provisionen kassiert. Und ich habe dich gleich am Anfang informiert.«
    »Stimmt. Am Anfang. Aber dann nicht mehr. Ich habe erst heute von Celine gehört, was sich bei deinem Unfall wirklich abgespielt hat und wen du in der Klinik verdächtigst.«
    »Nun beruhigt euch mal!« Celine drückte mir ein Bier in die Hand. »Es bringt nichts, uns hier gegenseitig anzuschreien. Laßt uns lieber überlegen, was eigentlich gelaufen ist und was jetzt zu tun ist. Ich zum Beispiel verstehe nicht, daß die Bullen wegen einer Unfalluntersuchung plötzlich so ein Faß aufmachen.«
    Zu diesem Punkt hatte ich mir inzwischen ausreichend Gedanken gemacht.
    »Ich denke, die haben ganz normal einen Unfall mit zwei Toten untersucht. Wahrscheinlich hatten sie nur das Problem, wen sie von dem Tod unterrichten sollten, an wen sie die Verantwortung für alles weitere, Begräbnis und so, weitergeben konnten. Also mußten sie sich ein bißchen bei den beiden zu Hause umsehen, so kam wahrscheinlich eins zum anderen.«
    Welchen Anteil am wachsenden Interesse der Polizei meine Erinnerungslücken bei ihren Befragungen hatten, ließ ich unerwähnt.
    »Da müssen sie sich aber ungewöhnlich intensiv umgesehen haben.«
    »Nicht unbedingt. Ich habe gesehen, wie sich mein Freund Kommissar Czarnowske angeregt mit Schwester Renate unterhalten hat.«
    »Wirklich, du mußt mich über solche Dinge informieren!«
    »Du hast ja recht, aber bis jetzt geht es Czarnowske nur um den Hauspflegedienst Süd und Immobilien-Manfred. Und um mich«, versuchte ich Beate zu beruhigen. »Entweder waren wir in der märkischen Schweiz, um neue dunkle Pläne auszuhecken, oder ich habe meine ungeliebten Mitwisser unter dem Deckmantel eines Unfalls abserviert. Aktuell ist die Klinik nicht im Visier.«
    »Ich fürchte, das ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Richtig«, schaltete sich Celine ein, »es bleibt der unbekannte Informant in eurer Klinik. Den müßt ihr finden, und zwar vor der Polizei.«
    »Ich tippe nach wie vor auf Schwester Renate, mit oder ohne Valenta.«
    »Mit Schwester Renate habe ich nach wie vor Schwierigkeiten«, beharrte Celine. »Du hast doch erzählt, daß die Bratkartoffeln mit Speck für Valenta schon fertig waren, als ihr bei Renate eingetroffen seid, richtig? Also muß Valenta sie vorher angerufen und auf euer Kommen vorbereitet haben, oder? Meinst du nicht, das hätte ihr genug Zeit gegeben, den Hund irgendwohin zu schaffen, wo du ihn nicht gefunden hättest?«
    »Stimmt«, mußte ich zugeben. »Aber nur, wenn Valenta ihr gesagt hat, daß er mich mitbringt.«
    Beim zweiten Nachdenken sah ich die Schwäche meines Einwands. Denn der Sinn unserer Fahrt zu Renate war gerade, mich von ihrer Unschuld zu überzeugen, mir gemeinsam ihr Silvesteralibi zu präsentieren. Es war also ziemlich sicher, daß Valenta nicht nur Bratkartoffeln bestellt, sondern auch mich angekündigt hatte.
    »Wie hatte

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