Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
dieser Hinsicht behilflich sein kann, Captain.«
Die beiden Wachen marschierten davon, ohne auf eine angemessene Entlassung zu warten, und ließen Jaina mit dem Gedanken zurück, was ihre sechzig Jahre alte Mutter hatte, das sie nicht hatte.
»Na, das lief ja wirklich reibungslos«, stellte CeeCee fest. »Vermutlich sollten Sie sich einfach bloß an Ihre Machttricks halten.«
»Ich bin sie losgeworden, oder nicht?« Jaina ging weiter und zog ihre Gefangene durch den Gang auf den Kontrollpunkt zu, für den Fall, dass die Wachen noch einmal zurückschauten. »Und woher willst du wissen, dass das kein Machttrick war?«
»Falls es das war, sollten Sie noch mal daran arbeiten«, antwortete CeeCee.
»Vorsicht«, warnte Jaina. »Ich kann dich immer noch umbringen.«
CeeCee lachte über die Drohung, dann fragte sie: »Geht es wirklich darum? Um Isolder?«
»Natürlich.« Jaina blieb am Zugang zu dem kurzen Korridor stehen, der zum Krankenstationskontrollpunkt führte, und gab vor, CeeCees Handgelenkfesseln zu überprüfen. »Glaubst du, Jedi ziehen einfach so zum Spaß los, um in Gefängnisse einzubrechen?«
»Nein, ich dachte, Sie waren wegen der Mandalorianerin hier«, erwiderte CeeCee. »Ich habe gehört, dass sie mit einer Jedi zusammengearbeitet hat, als Caedus sie gefangen nahm.«
»Sie?«, fragte Jaina. »War das auf Nickel Eins?« Als CeeCee zögerte, fügte Jaina hinzu: »Es gibt eine Menge Arten, wie ein Jedi dir wehtun kann - und die meisten davon sind so schmerzhaft, dass du nicht mal schreien kannst!«
»In Ordnung. Sie haben recht. Sie kam von Nickel Eins. Sie soll angeblich irgendwie mit Boba Fett verwandt sein.« CeeCee wies mit ihrem Kinn auf den Kontrollpunkt, wo ein argwöhnisch dreinblickender Wachmann in seinem Kontrollstand saß und sie durch das Transparistahlsichtfenster musterte. »Da drin. Soviel ich weiß, führt Caedus ihr Verhör persönlich durch.«
Mit einem Mal war Jaina von so viel Schuldgefühl und Zorn erfüllt, dass sie glaubte, explodieren zu müssen. Mirta hatte überlebt. Und Jaina hatte sie im Stich gelassen - genau wie Fett angedeutet hatte, als er Jaina im Hospital besuchte. Es spielte keine Rolle, dass es undenkbar zu sein schien, dass Mirta noch am Leben war, oder dass Jaina so schwer verletzt und benommen gewesen war, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte, oder dass jeder Versuch, sie zu retten, Jaina mit ziemlicher Sicherheit ihr eigenes Leben gekostet hätte.
Jaina hatte eine verwundete Kameradin zurückgelassen. Für einen mandalorianischen Kommandosoldaten war das alles, was zählte - und für Fett zählte lediglich, dass es sich dabei um Mirta gehandelt hatte.
»Verkriffte Mandalorianer!« Jaina hämmerte ihre Hand gegen die Tunnelwand, was einen missbilligenden, finsteren Blick des Wachmanns in seiner Kabine beim Kontrollpunkt nach sich zog. »Ich habe dafür keine Zeit!«
»Ähm, tja, dann tut's mir leid, dass ich es zur Sprache gebracht habe«, meinte CeeCee, die richtig erschrocken klang. »Aber falls Sie es auf lsolder abgesehen haben, wird mein Daumenabdruck Ihnen nicht weiterhelfen. Er ist in Block C - maximale Sicherheitsstufe was bedeutet, dass Sie sich den Weg da rein freikämpfen müssen. Vielleicht könnten Sie mich vorher in meiner Zelle abliefern?«
»Vielleicht könnte ich das«, entgegnete Jaina. Sie stieß CeeCee den Korridor hinunter, auf den Kontrollpunkt der Krankenstation zu. »Sofern du in Bezug auf die Mandalorianerin nicht gelogen hast.«
Das Klügste wäre gewesen zu vergessen, dass CeeCee überhaupt eine mandalorianische Gefangene erwähnt hatte. Das hätte Fett an ihrer Stelle getan, vielleicht sogar Mirta selbst. Doch Jaina war eine Jedi, keine Attentäterin. Sie konnte einer Verbündeten nicht so einfach den Rücken zukehren - nicht einmal einer Quasi Verbündeten.
Verkriffte Mandalorianer! Die waren wie Hutts - sobald sie einen erst einmal in den Fingern hatten, ließen sie ihn nie wieder los.
Am Kontrollpunkt wirbelte Jaina ihre Gefangene rückwärts herum und trat an die Sicherheitstafel, wo sie dieselbe Hand nach dem Daumenscanner ausstreckte, mit der sie CeeCees Arm festhielt. Mithilfe der Macht und ein wenig Geschick verhinderte sie, dass der Wachmann sah, wessen Daumen das Druckfeld tatsächlich berührte, und sein Argwohn schien zu verfliegen, als die Tür zur Abtastkabine aufglitt.
Sobald sie drinnen waren, aktivierte er die Gegensprechanlage und fragte: »Autorisierung?«
»Ich habe keine«, antwortete Jaina.
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