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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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berührte seinen Arm, und als er in ihr blasses, schönes Gesicht sah, lächelte sie ihn an – ein Ausdruck von Beschwichtigung, eine Entschuldigung. Er erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern starrte nur in ihre weiten, großen Augen und wartete darauf, dass sie den Blick senkte. Nach einigen Sekunden tat sie es, und er starrte wieder auf den Boden des Helikopters.
    »Neunzig Sekunden«, verkündete der Pilot über den knackenden Lautsprecher des Bordfunks.
    Frankenstein griff nach oben, nahm den Helm herunter und legte ihn sich auf den Schoß. Dann zog er seine Waffen aus dem Gürtel und kontrollierte sie rasch, bevor er sie wieder zurückschob. Morris tat es ihm gleich, indem er das Magazin aus seiner MP5 nahm, überprüfte und wieder in den Schacht drückte.
    »Das brauchen Sie nicht«, sagte Larissa. »Weil niemand mehr dort ist.«
    »Es mag dich vielleicht überraschen«, entgegnete Frankenstein, »aber ich glaube nicht ein einziges Wort aus deinem Mund.«
    Larissa lachte auf. »Meinen Sie, das interessiert mich?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte Frankenstein. »Ich weiß, dass es dir völlig egal ist. Aber ich weiß auch, dass dich interessiert, was er denkt.« Er nickte in Richtung Jamie, der zu ihm hochsah. »Irre ich mich oder nicht?«
    Larissa blickte zur Seite.
    »Dachte ich mir«, sagte das Monster, als der Helikopter landete.
    Die vier Passagiere sprangen hinunter in den dunklen Innenhof. Vor ihnen erhob sich ein großer Wellblechschuppen. Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte standen in der Dunkelheit herum, und zur Linken lag ein großes rundes Getreidesilo. Rechts von ihnen befand sich das Farmhaus, ein langgestrecktes niedriges Gebäude aus hellem Stein, umgeben von einem gepflegten Rasen und zwei langen Blumenbeeten. Im Haus brannten keine Lichter, und aus dem Kamin stieg kein Rauch.
    Morris drückte auf einen Knopf an der Rückseite des Helikopters, und eine große Klappe senkte sich aus dem Rumpf und landete zischend auf dem Boden. Er stieg hinauf und verschwand im Frachtraum. Frankenstein, Jamie und Larissa warteten schweigend im Hof, bis sie einen Motor starten hörten und ein schwarzer SUV langsam rückwärts die Rampe herunterkam.
    »Was soll das werden?«, wollte Larissa wissen.
    »Der Helikopter muss zurück zur Basis«, sagte Frankenstein. »Er war offiziell auf einem Trainingsflug. Wir können ihn nicht länger hierbehalten, ohne dass jemand anfängt Fragen zu stellen. Wir fahren mit dem Wagen nach Hause, wenn wir hier fertig sind.«
    Morris brachte den SUV zum Stehen und stieg aus. Frankenstein führte das Team zum Haus, den T-Bone schussbereit in der ausgestreckten Hand. Er testete den Türgriff, der sich ohne Widerstand drehen ließ. Die Tür war nicht abgesperrt. Frankenstein öffnete sie vorsichtig, streckte die Hand ins Innere des Hauses und legte den Lichtschalter neben der Tür um. Eine Glühbirne flammte auf und tauchte eine gemütliche, rustikale Küche in ihr warmes gelbes Licht. Frankenstein hielt die Tür auf, doch Jamie zögerte.
    »Geben Sie mir den Zünder, Tom«, sagte er.
    Morris bedachte ihn mit einem fragenden Blick, doch dann reichte er ihm den kleinen Fernauslöser. Jamie nahm ihn und legte den Daumen in die Nähe des Knopfes auf der Oberseite.
    »Also gut«, sagte er und betrat das Haus. Er ignorierte den Ausdruck auf Larissas Gesicht, als er an ihr vorbeiging. Der Rest des Teams folgte ihm einer nach dem anderen. Morris kam als Letzter und schloss hinter sich die Tür.
    »Wo ist die Familie?«, fragte Frankenstein.
    Larissa starrte ihn an. »Was glauben Sie?«, entgegnete sie. »Weg.«
    »Gott verdamm dich«, murmelte das Monster. »Dich und all die anderen von deiner Sorte.«
    Jamie durchquerte die Küche, ging um einen alten Holztisch herum und führte das Team durchs Haus.
    Es war verlassen, genau wie Larissa es vorhergesagt hatte.
    Schweigend standen sie wieder in der Küche. Jamie hatte den Kopf gesenkt, und in seinem Verstand jagte ein schreckliches Bild von seiner Mutter das andere. Morris sah nervös zur Tür, und in seinem Gesicht stand unübersehbar der dringende Wunsch, von diesem Ort zu verschwinden und zur Basis zurückzukehren. Larissa sah verschämt zu Jamie hinüber, und Frankenstein starrte das Vampirmädchen so angestrengt an, dass er nicht zu blinzeln schien.
    »Alles an dir ist eine Lüge, stimmt’s?«, sagte er schließlich mit leiser Stimme.
    Larissa erwiderte seinen Blick und schnaubte verächtlich. »Sie wissen überhaupt nichts

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