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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Frankenstein. »Wenn ich dich vom Asphalt aufkratzen muss, kannst du ihr bestimmt nicht mehr helfen!«
    Jamie wandte sich zu dem Monster. Seine Augen blitzten. »Halten Sie an!«, rief er. »Halten Sie sofort an! Ich muss zurück! Ich muss meiner Mum helfen!«
    Der Wagen fuhr mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, doch der riesige Mann hinter dem Steuer sah Jamie eindringlich an. »Deine Mutter ist weg«, sagte er leise. »Du kannst mir glauben oder auch nicht, wenn ich dir sage, dass ich diese Tatsache beinahe genauso betrüblich finde wie du selbst, doch es ändert nichts an den Fakten. Sie ist weg. Und im Dunkeln herumzurennen bringt sie nicht zurück.«
    Jamie starrte ärgerlich auf die Bolzen im Hals des Riesen, und nicht zum ersten Mal plapperte er drauflos, bevor sein Gehirn so weit war. »Ich dachte, Frankenstein wäre der Schöpfer, nicht das Monster«, murmelte er.
    Die Reifen des Wagens blockierten und quietschten, als Frankenstein fest auf die Bremse trat, und sie kamen rutschend zum Stehen. Der Riese atmete tief und geräuschvoll durch. »Victor Frankenstein hat mich erschaffen«, sagte er eisig. »Und eine Zeit lang war ich tatsächlich ein Monster. Doch als Frankenstein starb, habe ich seinen Namen angenommen. Um sein Andenken zu ehren. Hast du noch mehr impertinente Fragen, oder bist du fertig? Kann ich uns jetzt in Sicherheit bringen?«
    Jamie nickte. »Tut mir leid«, sagte er leise.
    Frankenstein antwortete nicht.
    »Ich sagte, es tut mir leid.«
    »Hab ich gehört«, brummte das Monster. »Ich nehme deine Entschuldigung an, wie ich die Tatsache akzeptiere, dass du in Sorge um deine Mutter bist, und Sorge bringt Leute dazu, unkluge Dinge zu sagen. Und du musst akzeptieren, dass ich deine Sorge um Marie teile und dass ich dich zu den einzigen Leuten im ganzen Land bringe, die vielleicht imstande sind, sie zurückzuholen. Und vor allem solltest du begreifen, dass du jetzt besser die Klappe hältst. Ich muss mich aufs Fahren konzentrieren.«
    Jamie wandte sich ab und starrte auf die Straße, die sich durch den stillen Wald schlängelte. Der prasselnde Regen ließ die Silhouetten der dicht stehenden Bäume verschwimmen, und die Scheinwerfer erhellten nur wenig mehr als die Straße direkt vor ihnen, ein einspuriges Band aus Asphalt, das merkwürdig gut erhalten aussah in dieser abgelegenen Gegend tief in den Wäldern.
    Alle paar Minuten sah er zu dem Mann auf dem Fahrersitz hinüber. Frankensteins Blick ruhte unverwandt auf der Straße, und er sah Jamie kein einziges Mal mehr an.
    Der Wald rings um sie herum schien immer dichter zu werden. Jamie beugte sich vor und reckte den Hals; der Nachthimmel war nicht mehr zu sehen. Die Bäume ragten von beiden Seiten über die Straße und bildeten ein undurchdringliches Dach aus Zweigen und Blättern.
    Die sind nicht einfach so gewachsen. Das ist ein Tunnel. Ein von Menschen gemachter Tunnel.
    Der Wagen bog um eine scharfe Kurve, und Jamie schnappte nach Luft.
    Sie standen vor einem riesigen dunkelgrünen Tor, das sich über die gesamte Straßenbreite erstreckte und oben im Blätterdach verschwand, sodass nirgendwo ein Ende zu erkennen war. In der Mitte des Tores hing ein riesiges weißes Schild, angestrahlt von einer Neonröhre. Regen prasselte auf die Lampe und warf bewegte Schatten über das Schild, auf dem in leuchtend roter Schrift fünf Zeilen standen:
    verteidigungsministerium
sperrgebiet
betreten strengstens verboten
zuwiderhandlungen werden
mit aller härte verfolgt
    Geschmeidig und vollkommen lautlos glitt das riesige Tor auf. Dahinter herrschte tiefste Dunkelheit.
    Wenige Augenblicke später hallte eine künstliche Stimme durch den Regen. »Dies ist ein Sperrgebiet. Bitte bringen Sie Ihr Fahrzeug zur Autorisierung.«
    Frankenstein ließ den Wagen langsam vorrollen, und für einen kurzen Moment wurde Jamie von Panik erfasst.
    Fahr nicht da rein! Bring mich nach Hause! Ich will zurück nach Hause!
    Das Tor glitt hinter dem Wagen zu und sperrte auch das letzte schwache Licht aus den Wäldern aus.
    »Legen Sie den Leerlauf ein«, befahl die Stimme, und Frankenstein tat wie geheißen.
    Unter dem Wagen erwachte surrend eine Maschinerie, und sie begannen sich zu bewegen. Jamie konnte nicht sagen, wie weit sie gefahren waren, als der Wagen wieder zum Stehen kam und von einer Wolke aus weißem Gas eingehüllt wurde, das mit einem ohrenbetäubenden Zischen aus Düsen unter ihnen strömte.
    Instinktiv streckte Jamie die Hand aus und packte Frankensteins Arm.

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