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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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»Was ist das?«, kreischte er.
    »Ein Spektroskop«, erwiderte Frankenstein. »Es detektiert die Dämpfe, die Sprengstoffe absondern, und stellt sicher, dass uns niemand eine Bombe untergeschoben hat.«
    Behutsam nahm er Jamies Hand vom Ärmel seines Mantels und legte sie zurück in den Schoß des Jungen.
    Die künstliche Stimme meldete sich erneut. »Bitte nennen Sie die Namen und Designierungen sämtlicher Insassen.«
    Frankenstein kurbelte das Fahrerfenster herunter und sprach laut und deutlich in die Dunkelheit. »Frankenstein, Victor. NS302–45D. Carpenter, Jamie. Keine Designierung.«
    Zwei Scheinwerfer flammten auf und tauchten den Wagen in grelles weißes Licht.
    »Nicht designierte Personen haben keinen Zutritt zu dieser Einrichtung«, sagte die künstliche Stimme.
    Diesmal brüllte Frankenstein durch das Fenster zurück. »Die nicht designierte Person ist hier auf Anordnung von Seward, Henry, NS303–27A.«
    Eine lange, bedeutungsvolle Pause entstand. »Freigabe erteilt«, sagte die Stimme dann. »Sie dürfen weiterfahren.«
    Die Scheinwerfer erloschen, wichen einem wärmeren Licht, und Jamie riss staunend die Augen auf. Sie befanden sich in einem Tunnel von mindestens fünfzig Metern Länge und zehn Metern Breite. Der größte Teil der Grundfläche wurde von einem dunkelgrauen Laufband eingenommen, in dessen Mitte der Wagen stand. Zwei betonierte weiße Gehwege zogen sich an den Seiten entlang. Die Wände waren bis hinauf zur Decke, die mindestens sechs Meter hoch sein musste, in makellosem Weiß gestrichen. Wo Wände und Decke sich trafen, strahlten zahllose Lichter hinunter auf das Band. Jamie sah Reihen gewöhnlicher Scheinwerfer ebenso wie geheimnisvolle Boxen mit purpurnen Linsen.
    Frankenstein atmete hörbar aus, was den Innenraum mit warmer Luft erfüllte, dann legte er den Gang ein und ließ den Wagen wieder anrollen. Sie fuhren auf die vor ihnen liegende Wand zu. Dort angekommen, glitt ein weiteres Tor auf, genauso lautlos wie das erste, und als sie hindurchfuhren, erhaschte Jamie den ersten Blick auf eine Welt, von deren Existenz nur sehr wenige Menschen wussten.
    Der Wagen wurde in violettes und gelbes Licht getaucht, was eine eigenartige, zugleich warme und kalte Atmosphäre schuf. Ein Stück vor ihnen, am Ende eines Asphaltstreifens, der alle fünf Meter von Lampen erhellt wurde, erhob sich eine weite, niedrige graue Kuppel wie der sichtbare Teil eines halb in der Erde vergrabenen Balls. Auf der linken Seite und weithin zur Rechten drehten sich zwei riesige rot-weiß gestreifte Radarschüsseln langsam auf flachen grauen Gebäuden. Dahinter erstreckte sich eine Start- und Landebahn. Blinkende Lichter zogen sich über die gesamte Länge. Auf der Landebahn und halb verborgen hinter der grauen Kuppel stand ein weißes Passagierflugzeug mit einem roten Streifen, der sich über die gesamte Länge des Rumpfes zog. Jamie beobachtete, wie ein stetiger Strom von Männern und Frauen in ziviler Kleidung hinter der Kuppel zum Vorschein kam und über eine Gangway im Innern des Flugzeugs verschwand. Gemurmel und Gelächter hallten durch die stille nächtliche Luft.
    Frankenstein gab vorsichtig Gas, und der Wagen rollte langsam vorwärts. Jamie drehte sich noch einmal um und sah auf den Tunnel, aus dem sie gekommen waren. Soeben glitt das Tor zurück an seinen Platz, doch was er rechts und links davon erblickte, ließ ihn erschrocken nach Luft schnappen. Von der Fahrbahn, über die sie jetzt langsam rollten, zweigte eine Straße ab, führte zurück zum Tunnel und verlief dann parallel zu dessen Außenseite, die in einem nichtssagenden Grau gehalten war. Fünfzehn Meter, bevor der Tunnel zwischen den Bäumen verschwand, beschrieb die Straße einen langen, flachen Bogen und zog sich an einem riesigen Metallzaun entlang. Jamie riss die Augen auf.
    »Warten Sie!«, rief er. »Halten Sie an. Ich will mir das ansehen.«
    Frankenstein grunzte und bedachte ihn mit einem ärgerlichen Blick, doch er hielt an. Jamie stieß die Tür auf und stieg aus. Er hörte, wie Frankenstein hinter ihm ebenfalls ausstieg und neben ihn trat. In seinem Kopf drehte sich alles, während er versuchte zu begreifen, was seine Augen da sahen.
    Der innere Zaun war mindestens fünfzehn Meter hoch. Er bestand aus einem dicken Metallgeflecht, mit einer Krone aus rasiermesserscharfem UN-Draht. Alle hundert Meter gab es Wachtürme, metallene Boxen auf stabil aussehenden Säulen. Das Innere der Boxen war unbeleuchtet, doch in der Vordersten

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