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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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über Faslane«, meldete der Kommunikationsoffizier in diesem Moment. »Habe ich Erlaubnis, die Steuerung zu übernehmen?«
    »Erlaubnis erteilt, Lieutenant«, antwortete Seward. »Fangen Sie an.«
    »Neunzig Sekunden bis zum Zielobjekt, Sir.«
    »Sehr schön.«
    Der Schirm an der Wand leuchtete auf und zeigte den Königlichen Marinestützpunkt Clyde in verblüffend hoch aufgelösten Details. Die Marinebasis war der Heimathafen der drei nuklearen Trident-U-Boote Großbritanniens und befand sich am Ostufer des Gare Loch, vierzig Kilometer westlich von Glasgow am Firth of Clyde. Jamie staunte über die Detailliertheit der Live-Bilder, die der streng geheime Skynet-6-Satellit aus sechshundert Kilometern Höhe sandte.
    Das Bild geriet in Bewegung. Langsam zuerst, dann zunehmend schneller, als die Motoren zündeten und den Satelliten nach Ost-Südost steuerten, über das südliche Schottland und nach Nordengland. Der Skynet-6 überflog die Cheviot Hills und wurde wieder langsamer, als er sich Alnwick näherte und schließlich über einem großen Landgut am Rande der Marktstadt zum Halten kam.
    Die Bilder wurden wieder schärfer, als die Kameras auf die Ansammlung von Gebäuden zoomten, die bald den gesamten Bildschirm ausfüllte.
    Das Landgut bestand aus einem großen Haus in der Form eines H, umgeben von einer Reihe von Außengebäuden: Ställe, Schuppen, Garagen. Kieswege verbanden die einzelnen Gebäude miteinander und wanden sich durch dichte Wäldchen und über makellos gepflegte Rasenflächen. An der Rückseite des Hauses stand eine Kinderschaukel neben einem Sandkasten und zwei kleinen Fußballtoren.
    Nichts rührte sich. Das Bild war so still wie ein Foto.
    Seward sah auf seine Uhr.
    »Eine Minute«, sagte er.
    Jamie warf einen nervösen Blick zu Frankenstein, bevor er zu Larissa sah und überrascht feststellte, dass sie dem Wandschirm überhaupt keine Aufmerksamkeit schenkte. Stattdessen sah sie Jamie direkt an. Als sein Blick dem ihren begegnete, machte sie keinerlei Anstalten wegzusehen und unternahm auch keinen Versuch, so zu tun, als hätte sie woanders hingesehen. Sie erwiderte ganz einfach seinen Blick, ruhig und gelassen, das Gesicht bleich, die Haut ohne jeden Makel.
    Ich könnte sie bis in alle Ewigkeit anschauen.
    »Kontakt!«, rief der Kommunikationsoffizier in diesem Moment, und der Bann war gebrochen.
    Sämtliche Blicke im Raum richteten sich auf den Bildschirm. Zwischen dem Haupthaus und einem der Nebengebäude bewegte sich eine gebeugt gehende Gestalt.
    »Das ist Anderson«, hauchte Frankenstein.
    »Bestätigen Sie seine Identität«, befahl Seward, und der Lieutenant legte die Hand auf den kleinen Joystick in der Mitte seiner Konsole. Er steuerte die Kamera des Satelliten nach Norden in die Richtung, in die die Gestalt unterwegs war, und verfolgte sie bei maximaler Vergrößerung. Der Mann – es war ein Mann, die leichte Glatze nun deutlich erkennbar – bewegte sich so gelassen, als wäre er auf einem abendlichen Spaziergang an einem der langen Sandstrände kaum mehr als zehn Kilometer entfernt im Osten. Er erreichte das Außengebäude, warf einen schnellen Blick nach links und rechts, dann nach oben und öffnete schließlich die Tür, um im Innern zu verschwinden.
    »Halten Sie dieses Bild an!«, rief Frankenstein.
    Der Kommunikationsoffizier ließ die Aufzeichnung rückwärtslaufen und hielt sie genau in der Zehntelsekunde an, als der Mann den Kopf in den Nacken legte und nach oben sah, direkt in Richtung des Satelliten.
    Das Bild wurde scharf, und ein rundes Gesicht mit kleinen kindlichen Zügen wurde erkennbar.
    »Sie sind da«, sagte Larissa. »Wo Alexandru hingeht, da ist auch Anderson.«
    »Vergleich starten«, verlangte Seward.
    Frankenstein stöhnte. »Sir, es ist offensichtlich …«
    »Ich sagte: Vergleich starten!«, unterbrach ihn der Direktor. »Ich habe für heute genug von irgendwelchen Leuten, die ihrer Intuition folgen.«
    Der Lieutenant tippte Befehle ein, öffnete ein Fenster und griff auf den Großrechner von Department 19 zu. Er zog das Bild vom Gesicht des Mannes in eine Box und klickte auf SUCHEN. Keine zehn Sekunden später spuckte der Computer das Ergebnis aus.
    Name des Subjekts:    
    ANDERSON, (UNBEKANNT)
    Spezies:
    VAMPIR
    Prioritätsstufe:
    A2
    Bekannte Komplizen:
    RUSMANOV, ALEXANDRU

    RUSMANOV, VALERI

    RUSMANOV, ILYANA
    Letzte Sichtung:
    2007–03–24
    Aufenthaltsort:
    UNBEKANNT
    Jamie atmete erleichtert aus und sah Larissa an, das müde Gesicht voller

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