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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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dankbar, dass sie Ja sagten, bevor sie Zeit gefunden hatten, in Ruhe darüber nachzudenken.«
    »Tom hat mir erzählt, dass sein Vater Direktor gewesen ist«, sagte Jamie und dachte an die Unterhaltung in der Galerie. »Aber er hat gesagt, es wäre nicht für lange gewesen.«
    »Im Gegenteil, es war zu lange«, giftete Frankenstein, und Jamie zuckte zusammen. »Dan Morris war kein schlechter Mann«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. »Ganz im Gegenteil. Er war impulsiv, und er war aggressiv, was ihn zu einem großartigen Agenten machte – und zu einem furchtbar schlechten Direktor. Natürlich war es schwierig für ihn, unter den gegebenen Umständen, keine Frage. Es wäre für jeden schwierig gewesen. Stephen hatte einen großen Schatten hinterlassen. Doch das entschuldigt nicht die Risiken, die Dan einging, und die Menschen, die seinetwegen verletzt wurden oder starben.«
    Frankenstein stand auf und holte sich ebenfalls einen Becher Wasser aus dem Spender. Dann kam er zurück und setzte sich schwer.
    »Wir hätten es kommen sehen müssen. Ich hätte es kommen sehen müssen«, seufzte er. »Aber Schwarzlicht brauchte lange, um sich nach Stephens Tod zu erholen, und gut ein Jahr lang achtete niemand auf das, was Dan machte. Eine nächtliche Mission hier, eine Mission im Ausland ohne ordentliche Legitimation dort. Kleinigkeiten, zu Anfang. Doch irgendjemand bemerkte sie schließlich, und die Leute begannen genauer hinzusehen. Dein Vater gehörte zu ihnen, Henry Seward ebenfalls. Und ich.«
    Das Monster trank einen Schluck Wasser.
    »Im März 1993 befahl Dan eine Operation in Rumänien, wie Transsylvanien heute heißt und wo 1891 alles angefangen hatte. Jener Teil der Welt befindet sich unter der Jurisdiktion des RKSU, des Russischen Kommissariats zum Schutz vor Übernatürlichem, und die reagierten äußerst empfindlich auf die Einmischung ausländischer Organisationen in ihre Angelegenheiten. Unter den Sowjets war es nahezu unmöglich, ihr Gebiet zu betreten, und die Strafen bei Zuwiderhandlung waren streng. Dann brach die Sowjetunion zusammen, und das RKSU begann nach und nach, mit den übrigen Organisationen zusammenzuarbeiten. Dein Vater befehligte Ende 1992 eine Delegation nach Moskau, die erste ihrer Art seit nahezu fünfzig Jahren, und er war ganz außer sich, als er zurückkehrte und Russland wieder in der Gemeinschaft hatte. Dann befahl Dan die Operation Nachtigall, und beinahe hätten wir die Russen für immer verloren.«
    »Was war Operation Nachtigall?«, fragte Jamie.
    »Es war eine Mission mit dem Ziel, eine Blutfabrik in der Nähe von Krajowa zu zerstören. Eine Bande von Vampiren hatte sich darauf spezialisiert, Menschen von überall in Europa zu kidnappen, hauptsächlich Drogenabhängige und Obdachlose, und sie in einem alten Schlachthaus zu schächten. Hunderte von Männern und Frauen jedes Jahr, Gott weiß wie lange schon. Das Blut wurde auf dem Schwarzmarkt verkauft. Wir wussten seit einigen Jahren davon und hatten es dem RKSU auch schon mehrfach gemeldet. Doch sie reagierten nicht. Wir bekamen nicht einmal eine Bestätigung, dass sie unsere Meldung erhalten hatten. So war das damals, als der Eiserne Vorhang noch existierte. Informationen verschwanden in einem Schwarzen Loch. Als der Vorhang dann fiel, schickten wir erneut eine Meldung an das RKSU. Diesmal erhielten wir eine Antwort, aus der hervorging, dass die Blutfabrik ein Ziel von hoher Priorität wäre. Als sechs Monate später immer noch nichts passiert war, schickte Dan ein Team nach Krajowa.«
    Frankenstein sah Jamie an. »Wenn ich an diesen Tag zurückdenke …«
    »Sie waren dort?«, fragte Jamie. »Sie waren bei dieser Mission dabei?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Frankenstein. »Ich war dabei. Ich, dein Vater, Paul Turner sowie siebzehn weitere Agenten von Schwarzlicht. Wir flogen am achtzehnten März 1993 los und erreichten die Fabrik am späten Morgen des folgenden Tages.«
    »Und was geschah dann?«
    »Sie warteten bereits auf uns, mehr als siebzig Vampire, alle ausgeruht und gut genährt und hellwach, als wir durch die Tür kamen. Sobald wir das Gebäude betraten, fiel mir auf, dass die schwarze Farbe an den Fenstern noch nass war, und ich sagte es deinem Vater, der sofort den Rückzug befahl. Doch es war zu spät. Sie stürzten sich aus dem Dachgebälk auf uns. Wir hatten keine Chance.«
    »Aber Sie konnten entkommen, genau wie mein Vater und Major Turner.«
    »Wir hatten Glück. Das ist alles, was es dazu zu

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