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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Vampire erhoben sich einer nach dem anderen wieder, Gesichter und Kleidung getränkt von dunkelrotem Blut. Mit fiebriger Gier starrten sie Carpenter an.
    »Ich schlage vor, dass Sie jetzt gehen, Mr. Carpenter«, sagte Valentin.
    »Ich gehe nicht ohne ihn«, erwiderte dieser und deutete auf Frankenstein, der ihn mit verständnislosem Blick ansah.
    »Meinetwegen«, sagte Valentin. »Nehmen Sie ihn mit. Offen gestanden, ich kann mir nichts Widerwärtigeres vorstellen als den Geschmack seines aufgewärmten Blutes.«
    Carpenter trat vor, den Auslöser fest in der Hand, und legte die andere auf Frankensteins Schulter.
    »Können Sie laufen?«, fragte er leise.
    Frankenstein nickte.
    »Gut. Dann folgen Sie mir. Langsam.«
    Er drehte sich um und ging vorsichtig durch die Menge der Vampire, die ihm zögernd Platz machten. Die beiden Männer schritten durch eine schweigende Gasse rotäugiger Gäste zu der breiten Doppeltür, durch die sie keine Stunde zuvor gekommen waren. Carpenter packte den geschnitzten Holzgriff und wollte ihn gerade herunterdrücken, als Valentins Stimme durch den Saal hallte. Er drehte sich um.
    »Unsere Wege werden sich wieder kreuzen, Mr. Carpenter«, sagte Valentin vergnügt. »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Ein frohes neues Jahr.«
    Beinahe hätte Carpenter den Gruß erwidert, doch er unterdrückte den Impuls. Stattdessen öffnete er die Tür, durchquerte die Eingangshalle und führte Frankenstein hinaus in die Nacht.
    Die beiden Männer stolperten die Stufen des großen Stadthauses hinunter. Sie waren noch keine zehn Meter weit gekommen, als eine vertraute Stimme ihnen hinterherrief und der Klang eiliger Schritte durch die Nacht hallte.
    »Gütiger Himmel, John!«, rief Willis, als er den Gelatinesprengstoff in Carpenters Gürtel sah und Frankensteins benommenen Blick bemerkte. »Sind Sie verletzt? Soll ich vielleicht Unterstützung anfordern? Haben Sie …?«
    Carpenter unterbrach ihn. »Mir geht es gut«, sagte er. »Uns geht es gut. Die Mission war ein Erfolg.«
    »Das ist ja wunderbar!«, rief Willis, doch sein Gesicht zeigte immer noch tiefe Besorgnis. »Ich muss mit Ihnen reden, bevor ich meinen Bericht verfasse, aber das hat sicherlich Zeit bis morgen, meinen Sie nicht?«
    Carpenter pflichtete ihm bei und bedankte sich bei dem Amerikaner. Willis musterte die beiden Männer in ihrer zerzausten Abendgarderobe mit einem letzten zweifelnden Blick, dann wandte er sich um und ging davon.
    Carpenter und Frankenstein liefen am Rand des Central Parks entlang auf der Suche nach einer Kutsche. Nach zwei Blocks ging Frankenstein stolpernd in die Knie und übergab sich in den vereisten Rinnstein. Als er sich wieder erhob, war sein Blick klarer, und er sah John Carpenter an.
    »Ich habe Sie im Stich gelassen«, sagte er. »Es … es tut mir leid.«
    »Wir leben beide noch«, erwiderte Carpenter. »Das ist alles, was zählt.«
    »Der Dank gebührt ganz allein Ihnen.«
    Carpenter betrachtete den Riesen eingehend. Seine Stimme war zittrig und leise, doch sein Gesicht war vor Wut über sich selbst zu einer grässlichen Grimasse verzerrt. Er war offensichtlich zutiefst beschämt.
    »Sie haben mir das Leben gerettet«, sagte Frankenstein. »Sie hätten mich im Stich lassen können, aber das haben Sie nicht. Warum?«
    Carpenter zuckte mit den Schultern. »Der Gedanke ist mir nie gekommen«, gestand er.
    Frankenstein sah ihm in die Augen und betrachtete das offene, aufrichtige Gesicht des Engländers. Er sah nichts als die Wahrheit, und in den trägen, opiumbenebelten Tiefen seines Gehirns reifte eine Entscheidung.
    »Ich schulde Ihnen mein Leben«, sagte er langsam. »Und ich sage das nicht leichtfertig.« Carpenter öffnete den Mund, um zu protestieren, doch Frankenstein kam ihm mit einer Handbewegung zuvor. »Wenn es irgendetwas gibt, das ich tun kann, um Ihnen zu helfen«, fuhr er fort, »dann müssen Sie es nur sagen. Was immer es ist. Wo auch immer Sie sind.«
    »Ich weiß das Angebot zu schätzen«, sagte Carpenter. »Aber ich brauche keinen Leibwächter.«
    »Angesichts dessen, was Valentin Ihnen zum Abschied gesagt hat, bin ich nicht sicher, ob das so richtig ist«, entgegnete Frankenstein.

25
    Er war mein Freund, und ich habe ihn geliebt
    Jamie und Frankenstein saßen in einem der Büros auf Ebene A. In der Basis war alles still. Ein paar Soldaten liefen durch die Gänge auf dem Weg zu ihren Patrouillen, während ihre Kameraden auf den tieferen Ebenen schlummerten. Frankenstein hielt

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