Depeche Mode
Pavillons, außer uns ist niemand mehr auf dem Bahnsteig, ich schaue auf den Asphalt und sehe, wie eine erschöpfte, von Depressionen gequälte Schnecke auf mein Brot zukriecht, ihr mißtrauisches Gesicht in Richtung meines Brotes reckt, es dann enttäuscht zurückzieht in ihren Panzer und von uns wegkriecht, nach Westen – auf die andere Seite des Bahnsteigs. Ich glaube, der Weg ist lang genug für ihr ganzes Leben.
Januar – Mai 2004, Charkiw
Ljubko Deresch
Kult
Roman
es 2449. 259 Seiten
Jurko Banzai, Biologiestudent aus Lemberg, kommt als Referendar an ein College in der Karpatenstadt Midni Buky. Lebensgefährliche Experimente mit selbstgezüchteten Sporenarten liegen hinter ihm, die Neugier auf die Nachtseite der Realität ist geblieben. In seiner Dachwohnung, die er aus Geldmangel mit den Orchesternoten von Wagners Fliegendem Holländer tapezieren mußte, raucht er Wasserpfeife, hört Peter Hammill und übt sich in der Kunst des luziden Träumens, die ihn in die Bibliothek von Babel entführt. Zu seinem Schrecken verliebt er sich in eine Schülerin: Daria Borghes, lese- und erfahrungshungrig wie er selbst. Je intensiver sie füreinander zu fühlen beginnen, um so unbegreiflicher und beängstigender wird die Wirklichkeit. Bis sie erkennen, daß sie in den Machtbereich des geheimnisvollen Roman Korij und seiner »unaussprechlichen Kulte« geraten sind.
» Kult ist eine freche Collage aus Geschichten H.P. Lovecrafts und Popzitaten und mehr als das: Wie Ljubko Deresch über die Liebe schreibt, über die Angst, die Rebellion und das Erwachsenwerden, zeigt den jungen Autor als großen Erzähler.« Brigitte
Osteuropäische Literatur
in der edition suhrkamp
Eine Auswahl
Juri Andruchowytsch. Das letzte Territorium. Essays. Aus dem Ukrainischen von Alois Woldan. Nachwort übersetzt von Sofia Onufriv. es 2446. 192 Seiten
Juri Andruchowytsch/Andrzej Stasiuk. Mein Europa. Aus dem Ukrainischen von Martin Pollak und Sofia Onufriv. es 2370. 160 Seiten
Zsófia Balla. Schönes, trauriges Land. Gedichte. Ausgewählt und aus dem Ungarischen von Hans-Henning Paetzke. es 2085. 106 Seiten
Bora Ćosić. Die Zollerklärung. Aus dem Serbischen von Katharina Wolf-Grießhaber, es 2213. 153 Seiten
László Darvasi
– Eine Frau besorgen. Kriegsgeschichten. Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer, Terézia Mora und Agnes Relle. es 2448. 184 Seiten
– Herr Stern. Novellen. Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer. es 2476. 227 Seiten
Karl Dedecius. Poetik der Polen. Frankfurter Vorlesungen, es 1690. 135 Seiten
Mircea Dinescu. Exil im Pfefferkorn. Gedichte. Ausgewählt, aus dem Rumänischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Werner Söllner. es 1589. 115 Seiten
István Eörsi. Der rätselhafte Charme der Freiheit. Versuche über das Neinsagen. Aus dem Ungarischen von Anna Gara-Bak, Péter Máté, Gregor Mayer, Angela Plöger und Hans Skirecki. es 2271. 198 Seiten
Bohumil Hrabal. Die Bafler. Erzählungen. Ausgewählt und aus dem Tschechischen von Franz Peter Künzel. es 180. 128 Seiten
Oleg Jurjew. Spaziergänge unter dem Hohlmond. Kleiner kaleidoskopischer Roman. Aus dem Russischen von Birgit Veit, es 2240. 134 Seiten
Imre Kertész
– »Heureka!« Rede zum Nobelpreis für Literatur 2002. Aus dem Ungarischen von Kristin Schwamm. Bearbeitung Ingrid Krüger. es-Sonderdruck. 32 Seiten
– Schritt für Schritt. Drehbuch zum »Roman eines Schicksallosen«. Aus dem Ungarischen von Erich Berger. es 2292. 184 Seiten
Hanna Krall. Schneller als der liebe Gott. Mit einem Vorwort von Willy Brandt. Aus dem Polnischen von Klaus Staemmler. es 1023. 112 Seiten
Ryszard Krynicki. Wunde der Wahrheit. Gedichte. Herausgegeben, aus dem Polnischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Karl Dedecius. es 1664. 136 Seiten
Endre Kukorelly. Die Rede und die Regel. Erzählungen. Aus dem Ungarischen von Hans Skirecki. es 2128. 173 Seiten.
Stanislaw Lem. Dialoge. Aus dem Polnischen von Jens Reuter. Mit einem Nachwort des Autors, es 1013. 319 Seiten
Ilma Rakusa
– Love after Love. Acht Abgesänge. es 2251. 58 Seiten
– Von Ketzern und Klassikern. Streifzüge durch die russische Literatur, es 2325. 236 Seiten
Mykola Rjabtschuk. Die reale und die imaginierte Ukraine. Mit einem Nachwort versehen von Wilfried Jilge. Aus dem Ukrainischen von Juri Durkot. es 2418. 175 Seiten
Michail Ryklin. Mit dem Recht des Stärkeren. Die
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