Der 18 Schluessel
Mensaküche und verschiedenen Lagerräumen vorbei führte. Anscheinend, hielt Eliana für sich fest, war dies hier der Lieferanteneingang. Sie bogen nach links ab, wo Felice eine weitere Tür öffnete, hinter der eine Treppe hinunter in den Keller führte. Sebastian verabschiedete sich von seinem Ordensbruder, dann gingen sie allein weiter.
Am Fuß der Treppe führte ein langer Gang, beleuchtet von Neonröhren, sie vorbei am Heizungskeller und einigen Räumen, in denen wahrscheinlich Putzmittel, Papier und allerlei andere Dinge aufbewahrt wurden. Trotzdem wagte Eliana nicht zu fragen, wohin sie gingen. Eines stand für sie jedoch fest. Das hier war keine offizielle Aktion, die unter dem missionarischen Gedanken des Ordens stattfand. Sonst hätten sie nicht so ein Geheimnis daraus gemacht. Eliana sah auf das Mädchen, das Sebastian sich wie einen Sack Mehl über die Schulter geworfen hatte. Die Wirkung der Sedativa ließ nach. Sie begann sich zu regen und versuchte immer wieder, den Kopf anzuheben.
Felice zog im Laufen einen Schlüssel aus ihrer Manteltasche, und Eliana entdeckte am Ende des Ganges eine Stahltür.
„Schnell!“ Felice schloss auf und ließ sowohl Sebastian als auch Eliana vorgehen, bevor sie nachfolgte und die Tür hinter ihnen wieder abschloss.
Eliana sah sich um – ein schimmelig feuchter Geruch stieg ihr in die Nase. Der Gang sah anders aus, als der vorherige – Tonnengewölbe, sehr alt. Die Wände waren aus unbehauenen Steinen, der Gang an sich tunnelartig. Das hier gehörte auf keinen Fall zur Universität. „Wo sind wir hier?“
„Das hier sind Katakomben aus der Antike. Als die Universität gebaut wurde, ist man darauf gestoßen und hat den Zugang einfach mit einer Stahltür verschlossen. Wir nutzen das Tunnelsystem, um Menschen zu helfen. Hier werden Besessene exorziert, und hier heilen wir die Krankheiten der Welt. Trotzdem ist es nur eine Übergangslösung.“
„Das hier ist ein Treffpunkt der Legionen Gottes und des Milizia Dei?“ Eliana sah zweifelnd die feuchten Steine der Wände an – nicht gerade ein Ambiente, in dem man sich wohlfühlte oder das zur Genesung beitrug.
Felice atmete einmal tief durch, bevor sie antwortete. In ihrer Stimme klang unüberhörbarer Stolz mit. „Wir sind ein eigenständiger Orden, der aus den Legionen Gottes hervorgegangen ist und weiterhin Schutz durch die Legionen erhält. Deshalb auch die Ähnlichkeit unserer Wappen – es zeigt unsere Verbundenheit. Wir sind Ordine Apocalisse – der Orden der Apokalypse.“ Felice wies auf eine weitere Tür am Ende des Ganges ... und da war es, wonach Eliana gesucht hatte: das vierfarbige Wappen mit Schwert und Schlange! Die Engelssymbole In leuchtenden Farben auf die Tür gemalt. Eliana musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien.
„Leider hatten wir bisher nicht die Zeit, nach einem angemesseneren Ort zu suchen. Es ging alles so schnell. Wir sind Krieger Gottes, die lange auf sein Zeichen gewartet haben ...“, fuhr Felice enthusiastisch fort. „Wir kämpfen dafür, die Welt von allem Übel zu befreien. Wir sind die Erben der Apokalypse!“
„Ihr wollt die Menschen vom Übel der Welt befreien?“ Eliana starrte noch immer auf das Wappen. Was war da hinter der Tür? Vielleicht ... Danyal?
Plötzlich vernahm sie eine Stimme hinter sich. Sie schreckte zusammen, als Pater Pascal ihr die Hand auf die Schulter legte. „Nicht die Menschen müssen vom Übel der Welt befreit werden. Die Welt muss vom Übel Mensch befreit werden.“ Er sah sie durchdringend an und musste bereits darauf gewartet haben, dass Felice und Sebastian zurückkehrten. „Ich freue mich, dass du dich uns anschließen willst, Christine, und ich verzeihe Schwester Felice ausnahmsweise, dass sie sich über meine Weisungen hinweggesetzt hat, zu warten. Wir können wirklich jede Hilfe brauchen. Dir muss aber klar sein, Christine: Wer sich für uns entscheidet, der tut es für immer. Ein Zurück gibt es nicht.“
„Natürlich ... „ Sie nickte bekräftigend und hoffte, dass es echt wirkte. Eliana verstand deutlich die Drohung hinter den freundlichen Worten. Sie würde nicht einfach hier herausspazieren können und sagen: „Vielen Dank für das Angebot, aber ich glaube das hier ist doch nichts für mich.“ Sie wusste bereits zu viel; und ihr graute plötzlich davor, was sie noch zu sehen bekäme.
Felice schloss die Tür mit dem Wappen auf, und sie betraten den gewölbeartigen Raum. Er hatte keine Fenster, nur ein Bett
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