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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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aber auf lange Sicht wird es uns gelingen. Diese Sünder ...“, er wies auf das nun leere Bett, „ ... bringen ein Opfer zum Wohle der gesamten Menschheit. Dies wird ihnen im Himmel von Gott tausendfach vergolten. Aber wir müssen weiter suchen. Letztendlich wird es uns gelingen, die Menschheit zu heilen. Die Apokalypse hat begonnen, und sie hat einen Namen - Hydra .“
    Eliana erinnerte sich an Guila Di Lauri und die Verhöre an der Universität. Vorsichtig fragte sie den Pater nach der Studentin, und wieder antwortete er bereitwillig – jetzt, da sie in seinen Augen dazugehörte. „Ja, die Sache mit Giulia war ein Fehler. Felice hatte herausgefunden, dass sie sich außerhalb des Apostolatzentrums heimlich mit einem Studienkollegen traf. In einem Hotel! Guila war vom richtigen Weg abgekommen. Wir haben anfangs geglaubt, dass die Behandlung mit Hydra beim ersten Mal gelingen würde. Leider ist es komplizierter, wie du gerade selbst gesehen hast. Sebastian sollte Giulia Leiche verbrennen, doch er hat die Nerven verloren und sie einfach in einem Wald abgelegt. Wir waren alle überfordert mit der Situation, aber nun haben wir alles unter Kontrolle. Es war unvorsichtig, eine Schwester aus unserem Apostolatsheim Hydra zu verabreichen. Aber wir wollten sie retten – auch wenn sie eine Sünderin war.“
    Eliana schluckte. Aus dem Apostolatsheim! Nun war klar, weshalb gerade ein Platz frei geworden war, den Felice möglichst schnell neu besetzen wollte. Der Pater deutete ihr entsetztes Gesicht jedoch falsch. „Keine Sorge, Christine. Die Polizei war schon dort und hat nichts gefunden. Niemand wird eine Verbindung zu uns finden. Wir sind vorsichtiger geworden. Viele der weniger begüterten Familien sind froh, ihren vom Satan besessenen Kindern helfen zu können und sie uns zum Wohle der gesamten Menschheit zu überlassen. Für uns ist es wiederum ein Segen, denn Mädchen wie Guila reißen nicht selten von zu Hause aus und verschwinden einfach.“
    Sie waren tatsächlich vollkommen wahnsinnig ... Eliana musste sehr vorsichtig sein, jetzt, nachdem sie wusste, zu was dieser Orden fähig war. Sie zweifelte nicht daran, dass man sie ebenso als Versuchskaninchen auf ein Bett schnallen würde und einer Kur mit Hydra – was immer sich auch hinter dem seltsamen Namen verbarg - unterziehen würde, wenn sie sich ablehnend gab. „Darf ... darf ich den Engel sehen?“, fragte sie deshalb bemüht ehrfurchtsvoll.
    Felice sah Pater Pascal an, der schüttelte jedoch den Kopf. „Nicht heute, Christine. Für heute war es genug.“ Er legte ihnen beiden die Hand auf den Kopf und sprach sie von ihren Sünden frei. „Geht nun nach Hause und betet vor dem Schlafen gehen den Rosenkranz.“
     
    Eliana war wie betäubt, als Felice die Tür zu den Katakomben hinter ihnen schloss. Sie hatten Danyal entführt. Sie hielten Engel für reine Wesen – leider konnte Eliana ihnen kaum von Satanael erzählen. Und die Nephilim ... Helel war das beste Beispiel dafür, dass das Erbgut von Menschen und Engeln nicht kompatibel war. Helel war nicht nur grausam, er war auch grobschlächtig und entartet. „Wie viele wissen davon?“
    Felice sah sie mit dem Ausdruck des Stolzes an. „Wir sind eine Legion!“
    Eliana wollte kein Misstrauen erwecken, indem sie weiter bohrte. „Der Engel ... wann werde ich ihn sehen dürfen?“ Eliana gab sich so begeistert, wie es ihr bei dem Grauen, das sie empfand möglich war. Felice antwortete ihr nicht sofort. Sie schien zu überlegen, ob sie noch weiter gehen sollte, und entschloss sich dann, es zu tun. „Du wirst ihn sehen, wenn Pater Pascal dir vertraut. Du musst dich erst noch beweisen, Christine ... wir leben in einer strengen Hierarchie, denn ohne Ordnung würde das Chaos herrschen. Der Engel ist in der Gemelli Universitätsklinik nahe der Vatikanstadt. Auf der zehnten Etage gibt es einen Bereich, der für päpstliche Aufenthalte bereitgehalten wird.“
    Nur schwer gelang es Eliana, ihre Erleichterung darüber zu verbergen, dass sie endlich wusste, wo Danyal war – auch wenn es sicherlich schwierig werden würde, ihn dort herauszuholen. Aber wenn er in der päpstlichen Suite untergebracht war, wenn Pater Pascal ohne Probleme an Danyal herankam ... wie weit ging diese apokalyptische Verschwörung ... konnte jemand in der päpstlichen Suite untergebracht sein, ohne dass der Papst oder zumindest hochrangige Kardinäle oder weltliche Instanzen mit Machtpositionen davon wussten? Das Krankenhaus ... der Vatikan ...

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