Der 4-Stunden-Koerper
einer abgeschiedenen Ecke des Restaurants freizukämpfen.
Das Gespräch mit Vesper begann so:
Sie: »Wie geht es dir?«
Ich: »Unglaublich. Aber ich muss dich fairerweise warnen. Meine Biochemie hat sich seit unserem letzten Treffen völlig verändert. Ich fühle mich … na ja, übermenschlich. «
Sie (mit hochgezogenen Augenbrauen): »Ach ja? Da möchte ich gern Genaueres wissen. «
Ja, tatsächlich. Bei unserem letzten Treffen hatte ich gerade mein Testosteron von 244,8 auf 653,3 ng/dl (Nanogramm pro Deziliter) erhöht, meinen Östradiolwert (Östrogen) dagegen um die Hälfte reduziert. Der anschließende Sex war eine physische Auseinandersetzung erster Klasse gewesen. Dieses Mal war ich gerade aus Nicaragua zurück, wo ich 21 Tage lang dreimal am Tag Fleisch vom Weiderind gegessen hatte. Die letzten drei Tage hatte ich meine Proteinzufuhr zusätzlich erhöht und 1 bis 1,5 Kilo fettes Biofleisch vom Weiderind am Tag gegessen, 400 Gramm direkt bevor ich ins Bett ging. (Keine Angst, das müssen Sie nicht nachmachen.)
Das Ergebnis?
Wir saßen vielleicht 15 Minuten am Tisch, als Vesper in eine Art sexuellen Wahn verfiel. Wir hatten noch nicht einmal das Brot bekommen, als sie versuchte, mich zu besteigen. Das ist keine Prahlerei. Das ist auch nicht das Penthouse-Forum. Es zeigt meine Verwirrung. Sie ist CEO, und das ist nicht das typische Verhalten einer Führungskraft in der Öffentlichkeit. Ich dachte, sie hätte Drogen genommen. Sie atmete schwer durch die Nase und fragte immer wieder: »Was ist los? Ich verstehe nicht, was mit mir passiert …« Das ganze Spektakel war surreal.
Sie war berauscht von Pheromonen.
Ich entschuldigte mich und ging zur Toilette. Was jetzt kam, war noch surrealer. Vesper sah es auch, als wir gingen. Auf dem Weg zur Toilette und zurück zum Tisch schlug ich in einem Radius von etwa drei Metern die Umsitzenden in meinen hormonellen Bann. Ich bekam mindestens dreimal so viele Blicke und Augenkontakt zu Frauen wie sonst.
Der Mensch ist ein animalisches Wesen, wie sich hier in San Francisco wieder einmal zeigte.
Danach beendeten wir das Abendessen. Bis zu Vespers Wohnung im 21. Stock und unserer Version von Der Mann mit der Todeskralle war es nicht weit, komplett mit Möbelzertrümmern und ganz ähnlichen Soundeffekten. 85
Nach einer Wiederholung am nächsten Morgen fragte ich sie: »Hast du einen Gong hinter dem Kopfteil deines Betts hängen?«
Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Metallkunstobjekt an der Wand der Nachbarwohnung. Nach ihrer zweiten Dusche und einem erneuten Blick auf meine Schulter sagte Vesper nur noch:
»Was immer du da machst – mach weiter.«
Der Tod des Metrosexuellen: Die Wiederkehr der Aggression
Es war nicht immer so. Tatsächlich war es jahrelang genau umgekehrt.
Irgendwann zwischen Ende 2007 und 2009, im Alter von 30 bis 32 Jahren, befand ich mich in einer merkwürdigen Situation: Ich war im Bett immer noch so leistungsfähig wie zu Collegezeiten, verspürte aber immer weniger Lust dazu.
Selbst bei den attraktivsten Mädchen hatte ich nach ein oder zwei Wochen, in denen wir unglaublich viel Sex hatten, nur noch einmal am Tag Lust auf Sex. Dann war es nur noch ein paar Mal die Woche oder sogar nur einmal die Woche. Ich hatte am Sex so viel Spaß wie früher, wenn es erst einmal dazu kam, aber oft verzichtete ich aufgrund von Müdigkeit oder Desinteresse. »Morgen früh dann«, versprach ich mir immer wieder selbst.
Das ergab keinen Sinn.
Ich war jung, sportlich und fühlte mich völlig gesund. Doch bei einer Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass mein Testosteronspiegel am unteren Ende des »Normalbereichs« rangierte.
Wo lag das Problem?
Mögliche Irrwege
Der Testosteronspiegel hängt von vielem ab.
Der Hypothalamus bildet Gonadoliberin (GnRH – Gonadotropin Releasing-Hormon), das die Hirnanhangsdrüse anregt, die Hormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) auszuschütten. Das LH wiederum stimuliert die Leydig-Zwischenzellen zur Bildung von – ta-da – Testosteron .
Die Hypothalamus-Hirnanhangsdrüsen-Testosteron-Achse
Es ist ein weitverbreiteter, aber gravierender Fehler, einen niedrigen Testosteronspiegel mit externem Testosteron in Form eines Gels oder einer Injektion 86 zu behandeln, ohne vorher die Ursachen zu ermitteln.
Genauso ist es ein Fehler, bei einer geringen Libido die Schuld allein bei einem niedrigen Testosteronspiegel zu suchen.
2004 experimentierte ich mit einem
Weitere Kostenlose Bücher