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Der 4-Stunden-Koerper

Der 4-Stunden-Koerper

Titel: Der 4-Stunden-Koerper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Ferriss
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zurückkehren und abwarten, ob der Körperfettanteil dann wieder steigt. Und dann wieder zu Diät B wechseln. Das würde die Wahrscheinlichkeit verringern, dass die erste Veränderung beim Körperfett nur zufällig mit dem Wechsel zu Diät B zusammenfiel.
    Leider würde dieser ständige Wechsel auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Sie irgendwann durchdrehen. Wenn also etwas zu funktionieren scheint, bleiben Sie einfach dabei.
     
    5. Haben die Urheber der Studie ein Interesse an einem bestimmten Resultat?
    Hüten Sie sich vor unheiligen Allianzen zwischen Wissenschaftlern und Geldgebern.
    Fred Stare, Gründer und Vorsitzender der Abteilung für Ernährungswissenschaften an der Harvard University, erhielt 1960 die Summe von 1 026 000 Dollar von General Foods. Der Hersteller zuckerreicher Cerealien, des Getränkepulvers Kool-Aid und des Frühstücksdrinks Tang wollte »den Ausbau der Labors für Lebensmittelforschung« unterstützen. Stare wurde einer der eifrigsten und angesehensten Verteidiger von Zucker und modernen Zusatzstoffen in der Ernährung und erhielt dabei immer wieder Geld von der Industrie, unter anderem von Coca Cola und der National Soft Drinks Association. Ist das ein Zeichen für mangelnde Objektivität? Nein. Zeigt es, dass die Finanzierung, also eine Unterstützung, die auch wieder entzogen werden kann, oft von denjenigen kommt, die wahrscheinlich davon profitieren werden? Ja. Der Mensch reagiert auf Anreize und Belohnung.
    Einfach dank Sorgfalt: Lesen Sie die Pflichtangaben zu möglichen »Interessenskonflikten« in Ernährungsstudien oder Forschungsberichten genau durch und achten Sie auf »Beraterhonorare«. Wenn ein Konzern oder die XY-Lobby befindet, es sei zu offensichtlich, Studien direkt zu finanzieren, werden manchmal Wissenschaftler als Berater angeheuert, womit man mit indirekten Mitteln denselben Zweck erreicht. James Hill von der University of Colorado zum Beispiel ist bekannt dafür, dass er den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und erhöhten Insulinwerten aufgrund des
Zuckerkonsums gern in Frage stellt. Sieht man genauer nach, liest man, dass er schon Beraterhonorare von Coca Cola, Kraft Foods und Mars erhalten hat.
    Ist er damit bereits schuldig, Fakten verzerrt darzustellen, um den Interessen der Industrie zu dienen? Nein. Aber man sollte aus solchen Gründen schon genauer hinsehen, bevor man die Schlagzeilen zu den neuesten Studien glaubt und sein Leben entsprechend ändert.
     
    Das Ziel dieses Kapitels im Vergleich zum Ziel des Buchs
     
    Zu verstehen, wie man unter den Bedingungen unzureichender Information handelt, ist das höchste und dringlichste Streben des Menschen.
    Nassim Taleb, Der schwarze Schwan
     
     
    Sind die Experimente im Buch absolut wasserdicht? Bei weitem nicht. In gewisser Weise sind alle Studien fehlerhaft, oft aus Kostengründen oder aufgrund ethischer Bedenken.
    Ich bin mein eigenes Versuchskaninchen und (abgesehen von wenigen Ausnahmen) randomisiere nicht und habe auch keine Kontrollgruppe. Einige Wissenschaftler wären zweifellos gut beschäftigt, meine Selbstversuche gnadenlos zu zerpflücken.
    Aber das stört mich nicht, und es sollte Sie auch nicht stören.
    Das Ziel dieses Kapitels ist einfach: Da bereits veröffentlichte Studien oft als Ausgangspunkt für unsere Selbstversuche dienen, wollen wir sicherstellen, dass wir nicht von Quacksalbern oder wohlmeinenden, aber schlecht informierten Journalisten auf den Holzweg geschickt werden. Wenn Sie die »Big Five« der Fragen und die Kennzeichen sensationsheischender Berichterstattung kennen, gehören Sie einer seltenen Gruppe an: Jenen, die sich bei der Ernährung auf sich selbst verlassen können und nicht auf die Medien hören müssen. Dieses Wissen öffnet uns viele Türen, wir können es für unglaubliche Effekte nutzen.
    Mit meinem Buch verfolge ich nicht in erster Linie das Ziel, die einzelnen Variablen zu identifizieren, die zu einem Zielvorgabenwechsel führen. Das ist oft das Ziel klinischer Studien, die anschließend veröffentlicht werden, aber Experimente zur Selbstvervollkommnung sind eine ganz andere Geschichte.
    Es kann gut sein, dass Alpha-Liponsäure in einem Cocktail zum Fettabbau doch nichts bewirkt; vielleicht liegt es auch gar nicht an der Last, sondern am Winkel, dass eine Übung zum Muskelaufbau führt, möglicherweise hat Spinat gar nicht die Wirkung, die ich beschreibe, sondern es lag doch an anderen Bestandteilen der Mahlzeit. Aber der genaue Wirkmechanismus ist gar

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