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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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Nacht kein Auge zugemacht. Aber jetzt sag schon: Wie ist Korbinians Entscheidung?
    Du sollst an den
Horden
dranbleiben. Wir müssen herausfinden, wer der Magier ist. Bei der Diskussion im Convenium waren viele Deiner Meinung, dass es einer der Jüngeren sein muss.
    York grinste.
Sag' ich doch! Aber es kann noch einige Tage dauern, bis ich es herausgefunden habe. Die Krieger sind sehr vorsichtig. Und ich könnte wetten, dass sie die Gefangenen nachts scharf bewachen. Ihr müsst also ein wenig Geduld haben!
    In Ordnung, ich sage es den anderen. Und Du passt gut auf Dich auf, ja?
    Natürlich. Ich habe keine Lust, an einen Karren gebunden durch das Land zu ziehen!
    Amina wünschte York viel Glück und zog sich dann zurück.
     
    #
     
    Der Rest des trüben Nachmittages verging damit, dass Amina noch zu einigen Suchern Kontakt aufnahm. Die neuen Informationen mussten natürlich an die
drei Speichen
weitergegeben werden.
    Einmal mehr war sie froh über die Unterstützung im
Kreis der Vierzehn,
denn sie konnte sich allein nicht richtig konzentrieren. Immer wieder dachte sie an die Möglichkeit, dass York den fehlenden Lehrling vielleicht gefunden hatte!
    Heute gab es nichts in die Karte einzutragen, und so saßen alle wesentlich früher beim Abendessen als sonst. Natürlich wurde viel über Yorks Entdeckung diskutiert, sodass das Mahl, das die Köche auch heute wieder mit viel Liebe und Können zubereitet hatten, kaum Aufmerksamkeit erhielt.
    Zum Nachtisch gab es warmen Apfelkuchen mit Sahne. Gedankenverloren steckte Amina sich gerade eine Gabel voll in den Mund, während Linnea ein Gespräch mit Samuel begann, der genauso wie Korbinian an ihrem Tisch saß. „Denkst Du, York kann den Magier entdecken, wenn die Gefangenen an ihm vorbeiziehen?“
    Samuel runzelte die Stirn. „Unwahrscheinlich. Wenn es ein ausgebildeter Magier wäre, dann sicher. Aber so ist seine Ausstrahlung sicher nicht so stark, dass York ihn aus einem Versteck heraus zwischen den anderen zweifelsfrei herausfinden könnte.“ Er schüttelte den Kopf. „York wird nachts in das Lager eindringen oder auf eine andere günstige Gelegenheit warten müssen.“
    „In ein bewachtes Lager eindringen? York ist zwar ein mutiger Kerl, aber unsichtbar machen kann er sich nicht.“
    „Das ist schon klar. Er muss eben einen passenden Moment abwarten – oder hast Du eine bessere Idee?“
    „Hm, vielleicht. Ich überlege die ganze Zeit, ob es einen Versuch wert ist, den Magier von Amina zwischen den Gefangenen heraussuchen zu lassen…“
    Samuel schaute überrascht auf, dann zog langsam ein Lächeln über sein Gesicht. Er tippte dem neben ihm sitzenden Korbinian auf die Schulter, der von dem Gespräch bisher nichts mitbekommen hatte. „Entschuldige, Korbinian, aber Linnea hat da eine Idee, die Du Dir anhören solltest …“
     
    #
     
    Quentin erwachte zitternd vor Kälte. Obwohl es erst Mitte September war, hatte der anhaltende Regen die Luft empfindlich abgekühlt, und die ständig nassen Kleider taten ihr Übriges. Im ersten Zwielicht des Tages schaute er sich um.
    Medard und sein Vater schliefen noch, fest in ihre Mäntel gehüllt. Außerhalb der Wagen liefen Wachen auf und ab, der Rest der Krieger befand sich noch in den Zelten. Neben ihm wälzte sich Falk unruhig hin und her, hustete ab und zu.
    So konnte es nicht mehr lange gut gehen. Auch aus Richtung der anderen Wagen hörte er hier und da jemanden husten oder niesen. Wenn sich das Wetter nicht bald besserte und sie endlich ihre Kleider trocknen konnten, dann würden in wenigen Tagen die ersten Gefangenen ernsthaft krank werden. Und wohin das führen konnte, war Quentin nur allzu sehr bewusst: Finja war schließlich nur knapp dem Tod entkommen ...
    So vor sich hingrübelnd merkte Quentin kaum, wie das Lager langsam zum Leben erwachte. Erst als einer der Bewacher mit der üblichen dünnen Suppe neben ihrem Wagen stand, schreckte er hoch. Lustlos, aber doch froh über das bisschen Wärme aß er sein Frühstück.
    Medards Vater versuchte ihn aufzumuntern. „Quentin, in spätestens zwei Tagen sind wir in Treer. Dann haben wir sicher etwas länger Pause, und vielleicht können wir uns sogar ein Feuer machen! Du wirst sehen, auch der dickste Regen fällt nicht ewig.“
    Quentin nickte ihm zu: „Ja, bestimmt habt Ihr Recht“, aber seine Laune besserte sich nicht.
    Kurze Zeit später waren sie bereits wieder auf der Straße in Richtung Treer.
     
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    „Und wenn ich es nicht schaffe?“, fragte Amina

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