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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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entfernt waren. Es war eine Falle.
     
    Mittlerweile war es dunkel. Aus einer breiten Straße, die zum Hafen führte, hörten sie Schritte. Zwei Söldner bogen um die Ecke und hielten auf den Steg zu. Die beiden Wachen hatten sie bereits gesehen und kamen ihnen entgegen. Nicht weit von Mearas und Yorks Versteck trafen sie aufeinander.
    „Und, wie lange warten wir noch?“, wollte eine der Wachen wissen.
    „Bis zum Morgen“, antwortete einer der anderen. „Wenn bis dahin kein Schiff kommt, ziehen wir weiter.“
    „Das wäre aber jammerschade, ich würde lieber hier bleiben und warten“, sagte der erste Sprecher. „Überleg doch, wie viel Beute auf den Schiffen sein muss!“
    „Ist mir egal, ich habe meine Befehle. So wie Du auch!“
    „Ich meine ja nur …“
    „Den fremden Kriegern geht es sowieso nur um die Schiffsbauer, an Schmuck und Geld sind sie nicht interessiert.“
    „Das versteh einer! Und wieso wollen sie eigentlich nicht mit dem Schiff weiterfahren? Wir könnten viel schneller in Keel sein, wenn wir die Küste entlangsegeln würden!“
    Der andere brach in ein lautes, dreckiges Lachen aus. „Hast Du das etwa nicht gewusst?“, brüllte er.
    „Was denn?“, fragte der Erste ungeduldig zurück. „Nun sag schon!“
    „Sie glauben, dass im Meer große Ungeheuer wohnen, die sie in die Tiefe zerren und fressen könnten! Deshalb wollen sie nicht mit dem Schiff fahren!“
    Jetzt brüllten alle vier vor Lachen. Wenig später gingen die alten Wachen über die breite Straße in die Stadt zurück, und die neuen schickten sich an, ihren Posten auf dem Turm zu beziehen.
    York nickte Meara zu. Leise verließen sie ihr Versteck und huschten durch die Dunkelheit aus der Stadt hinaus. Sie hatten genug gehört: Ihr Plan war nicht in Gefahr!
     
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    York rüttelte Meara sanft an der Schulter. „Sie brechen auf“, sagte er leise, als die Hexe müde die Augen aufschlug.
    Meara setzte sich auf. „Wie spät ist es?“, fragte sie genauso leise zurück.
    „Die Sonne ist gerade aufgegangen. Wenn Du Dich beeilst, kannst Du die Nachhut noch wegreiten sehen.“
    „Nein, ist schon gut.“ Meara rieb sich verschlafen die Augen. „Warst Du etwa die ganze Nacht auf?“
    York lächelte. „Na sicher, ich wollte Dir doch Deinen Schönheitsschlaf nicht rauben!“
    Meara warf in gespielter Entrüstung einen kleinen Kiesel nach ihm. „Als ob ich den nötig hätte!“
    „Nicht im Entferntesten, meine Liebe“, lachte York leise, „aber man kann ja nie früh genug den hässlichen Falten vorbeugen.“ Er reichte Meara seinen Wasserschlauch. „Wir haben noch Zeit. Sie sind nicht besonders schnell, da reicht es, wenn wir kurz vor Mittag aufbrechen.“
    „In Ordnung. Haben sie noch weitere Gefangene mitgebracht, als sie aus Enden zurückkamen?“
    „Nein, nicht, soweit ich es beobachten konnte. Diejenigen, die mit den Schiffen geflohen sind, waren wohl schlau genug, noch ein wenig auf dem Meer zu bleiben.“
    „Ein Glück! Es sind ohnehin schon viel zu viele in den Händen dieser Fremden.“ Meara stand auf und reckte sich. „Wenn wir erst kurz vor Mittag losziehen müssen, dann kannst Du ja jetzt noch ein wenig schlafen. Ich halte so lange Wache.“
    York grinste. „Ein ganz wunderbarer Vorschlag, der hätte glatt von mir sein können!“, bemerkte er mit einem Augenzwinkern, und schon hatte er sich in seine Decke gewickelt.
     
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    Diesmal rüttelte Meara York wach. „Los, Du Faulpelz, es ist bald Mittag!“
    York fühlte sich wie gerädert. Er bekam die Augen kaum auf – langsam wurde es wirklich Zeit für ein paar entspannte Tage in Filitosa ... Endlich rappelte er sich hoch. „Na gut, wenn’s denn sein muss ...“
    Schnell hatten sie ihre wenigen Habseligkeiten zusammengesucht und brachen auf. Beide waren erschöpft, aber sie trösteten sich damit, dass es nur noch ein paar Tage bis zur Befreiung waren.
     
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    Milan rief die anderen Befreier zusammen. „Wir machen alles wie besprochen: Ihr macht hier weiter, und ich werde York und Meara entgegenreiten. York hat kein Pferd, da werden sie sich schwer tun, die
Horden
zu überholen. Ich nehme ein zweites Pferd mit, damit wir schnell wieder da sind. Außerdem möchte ich mir selbst noch einen Eindruck von den Kriegern verschaffen, bevor sie in unsere Falle gehen. Nur um sicherzugehen.“ Er schwang sich geschmeidig in den Sattel. „Passt auf, dass ihr nach der Arbeit keine Spuren auf dem Weg hinterlasst! Unser Plan darf auf keinen Fall entdeckt

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