Der 7. Lehrling (German Edition)
abkühlt, nimmt es vom Stock und kann in das Loch in der Mitte leckere Sachen hineintun. Ich habe Marmelade, Schinkenwürfel und kleine Käsewürfel gemacht. Man kann es natürlich auch nur mit Butter essen ... Ich sehe schon, Du hast es begriffen.“, lachte sie, als sie Quentins Gesicht vor Vorfreude erstrahlen sah. „Nun spute Dich, sonst gibt es erst um Mitternacht etwas.“ Sie lachte immer noch, als Quentin bereits wie der Blitz aus der Tür geschossen war.
Eine Falle und eine seltene Gabe
Grimmig stapfte Milan in der Dämmerung vor sich hin. Er würde es nur mit viel Glück schaffen, dessen war er sich sicher. Mittlerweile kannte er in etwa die Gegend, durch die er ging, und wusste, dass er das Unmögliche möglich machen musste. Zum nächsten Sonnenaufgang würde er sicher nicht ankommen, aber vielleicht schaffte er es bis zum Einbruch der Nacht. Hoffentlich war das nicht zu spät.
Es gab nur eine Möglichkeit: notfalls querfeldein und ohne Pause weitermarschieren. Hinter dem Höhenzug, an dessen ansteigender Flanke er sich gerade befand, war ein Weg, der fast gerade in Richtung Filitosa führte. Wenn alles gut ging, konnte er in zwei Stunden drüben sein. Dann würde er wesentlich schneller vorwärtskommen. Das änderte allerdings nichts daran, dass seine Ankunft am nächsten Tag trotzdem auf Messers Schneide stand.
Die Nacht brach herein. Obwohl er im Wald war, verringerte Milan sein Tempo nicht. Der Mond war aufgegangen und warf geisterhafte Schatten durch die Bäume. Plötzlich ertönte irgendwo links von ihm ein langgezogenes Heulen.
Oh nein, nicht auch noch Wölfe!
, schoss es Milan durch den Kopf. Das erste Heulen wurde von einer anderen Stelle weiter vor ihm erwidert.
Zum Glück waren die Wölfe offenbar in einiger Entfernung. Wie alle anderen Magier kam zwar auch Milan mit allen Tieren gut aus, aber bei Wölfen konnte man sich nie so ganz sicher sein. Da war es besser, wenn man nicht allein unterwegs war. Hastig lief er durch die weit auseinanderstehenden Buchen und hoffte, bald auf der anderen Seite des Bergkamms anzukommen.
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Das war ein prächtiges Abendessen gewesen! Quentin wollte Finja beim Wegräumen der Sachen helfen, aber sie schickte ihn schlafen. Kaum in seiner Kammer angekommen, fiel Quentin mit kugelrundem Bauch in sein Bett.
Falk und Finja saßen noch gemeinsam am herunterbrennenden Feuer und sprachen leise darüber, was für eine Freude der Junge doch war. Fleißig, höflich und immer hilfsbereit. Sie waren sehr zufrieden mit ihm und mochten ihn sehr. So wie Quentin hätten sie sich auch eigene Kinder gewünscht, die ihnen aber nie vergönnt gewesen waren. Ihre Enttäuschung darüber war lange vorbei, fast vergessen. Finja lehnte sich an Falks Schulter, und gemeinsam betrachteten sie den aufgehenden Mond, der fast voll war. Hoffentlich würde Quentin lange bei ihnen bleiben!
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Endlich ging es wieder abwärts. Ein gutes Stück unterhalb der Stelle, an der er war, konnte Milan schon den Weg als schwach schimmerndes Band vor sich sehen. Er beschleunigte ein wenig und schlitterte den laubbedeckten Hang hinab.
Plötzlich war der Boden unter seinen Füßen verschwunden. Einen Augenblick später schlug er hart auf dem Boden einer tiefen stockfinsteren Grube auf. Laut fluchend rappelte Milan sich hoch und suchte in seiner Gürteltasche nach Zündhölzern.
Das hätte ich doch sehen müssen!
, schimpfte Milan lautlos vor sich hin.
Was bin ich für ein Idiot!
Endlich hatte er ein Zündholz gefunden, riss es an und sah sich um. Jetzt wusste er, warum er vorher nichts gesehen hatte: Er war in eine gut getarnte Wolfsfalle gestürzt! Die Kanten so hoch, dass er sie nicht einmal im Sprung erreichen konnte. Kein Vorsprung, an dem er sich hätte hochziehen können. Die Wände so glatt, dass sie keinen Halt boten. Und die Hölzer, mit denen die Grube abgedeckt gewesen war, so dünn, dass er sie nicht als Behelfsleiter benutzen konnte.
Das Zündholz verlosch. Völlig enttäuscht ließ Milan sich auf den Boden sinken und lehnte sich an die Wand zurück. Die letzte kleine Chance, die er noch gehabt hatte, um Filitosa rechtzeitig zu erreichen, war wie eine Seifenblase zerplatzt.
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Amina schreckte aus dem Schlaf hoch. Wieder hatte sie das Gefühl, irgendwie mit Milan verbunden zu sein. Er wollte nach Filitosa kommen, konnte aber nicht. Irgendetwas hinderte ihn. Aber was?
Amina versuchte angestrengt, weiter in die Ahnung vorzudringen, aber sie spürte nur
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