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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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übergesetzt. Euer Dorf scheint in Sicherheit zu sein.“
    Mit erleichterten Seufzern lehnten sich die Dorfbewohner zurück, die bei den letzten Sätzen des Gesellen angespannt an seinen Lippen gehangen hatten.
     
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    Der Geselle stand auf. Er war offensichtlich mit seinem Bericht fertig. Zur Wirtin gewandt sagte er: „Nichts verschwieg ich, nichts hab ich erfunden. Seid fix bedankt für Eure Gunst und Aufmerksamkeit und das Getränk, das freundlich Ihr mir gabt. Wenn ich Euch wertvoll' Neuigkeit gebracht, so schenkt mir nochmals ein. Wenn nicht, so werft mich nicht hinaus; hab nur erzählt, was ich vernommen.“
    Die Wirtin war ebenfalls aufgestanden. „Für Eure Nachricht sei gedankt. Ob gut, ob schlecht, wird sich erweisen. Die Wirtschaft gibt Euch gern noch einen Schluck. Die and'ren hier wär'n gut beraten, auch ihren Teil dazuzugeben.“
    Wie auf ein Zeichen prasselten aus allen Richtungen Münzen auf den Tisch. Es war auch Teil der Tradition, dass jeder, der die Neuigkeiten gehört hatte, eine Kleinigkeit für die Reisekasse des Gesellen entrichtete.
     
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    Als die anderen Gäste wieder an ihren ursprünglichen Tischen saßen, brachte Adina dem Gesellen seinen versprochenen Wein. „Darf ich mich kurz zu Dir setzen?“
    Der Geselle lächelte sie an. „Ja, gern! Selten genug, dass ein so hübsches Mädchen fragt, ob es sich zu mir setzen könne. Ich müsste verrückt sein, abzulehnen! Darf ich Dir ein Getränk ausgeben?“ Er deutete auf den kleinen Haufen Münzen, den er gerade zählte. „Wie Du siehst, bin ich unerwartet zu Reichtum gekommen. Lass Dich einladen. Mein Name ist Balthasar, und Du bist ...“
    „... Adina. Danke, aber ich bin nicht durstig“, lächelte sie ein bisschen verlegen zurück und setzte sich. „Du hast gesagt, die
Horden
wären nach Westen über den Fluss gegangen?“
    „Oh, schade. Ich dachte, Du wärst hergekommen, weil ich so ein gut aussehender Kerl bin“, scherzte er. Dann wurde er wieder ernst. „Ja. so weit ich das beurteilen kann, sind sie direkt zur Fähre gezogen. Der Weg führte geradewegs dorthin. Warum fragst Du?“
    „Ich muss in den nächsten Tagen auch über den Fluss. Da will ich den Plünderern nur ungern unter die Augen kommen, wenn Du verstehst.“
    „Natürlich. Aber Du wirst keinen anderen Weg finden, es sei denn, Du würdest einen langen Umweg in Kauf nehmen. Die nächste Brücke über den Uder ist zwei Tagesreisen weiter nordwestlich von hier. Nach Süden hinunter weiß ich es nicht genau. Die Furten sind zurzeit unpassierbar, weil das Wasser durch den Regen stark angestiegen ist. Wohin führt Dich Dein Weg, Adina?“
    „Zunächst nach Westen“, wich sie aus. „Aber Du sagst, sie sind bereits einige Tage fort?“
    „Nun, es wird schon eine Weile gedauert haben, ein so großes Heer über den Fluss zu bringen. Ich kenne die Fähre. Sie ist klein, es passen immer nur sechs bis sieben Personen oder ein ausgespannter Wagen darauf. Ich denke, dass die
Horden
gut und gerne einen Tag an der Fähre verloren haben. Das heißt, sie sind vor etwa drei Tagen von dieser Seite des Uder verschwunden. Vermutlich.“
    „Danke, Balthasar. Ich denke, sie sind weit genug weg und werden mich nicht behelligen. Danke nochmals.“ Adina stand auf, aber Balthasar hielt sie kurz am Tisch zurück.
    „Wenn Du willst, können wir ein Stück zusammen gehen. Ich will auch über den Fluss und bin nur in dieses Dorf gekommen, um ein Stück Abstand zwischen die
Horden
und mich zu bringen. Überleg es Dir. Ich würde mich über Deine Gesellschaft sehr freuen!“
    Adina überlegte nur kurz. Balthasar schien ein aufrechter Kerl zu sein, und bis zur Brücke hatte sie kein Dorf mehr zu besuchen. Danach würden sich ihre Wege sicher schnell genug wieder trennen. Außerdem war sie im Fall der Fälle bei Weitem nicht so wehrlos, wie sie vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mochte. Also nickte sie. „Einverstanden. Aber lass uns bitte früh aufbrechen.“
    Erfreut nickte Balthasar ihr zu und scherzte: „Wie Ihr befehlt, Herrin.“
     
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    Die Wirtin ließ sie nur ungern gehen. „Du willst doch nicht wirklich über den Fluss und den
Horden
hinterher?“
    „Ich muss ... ich ...“, stotterte Adina herum.
    „Adina. Es geht mich nichts an, was Du dort zu tun hast. Dass es nicht Deine Großmutter ist, wusste ich gleich, als Du es gestern Abend gesagt hast. Aber das ist Schnee von gestern. Willst Du nicht noch ein paar Tage warten? Du kannst so lange bei mir arbeiten

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