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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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vorging. Sie merkte nur, dass sie vor Angst und Erschöpfung halb bewusstlos war. Teile ihres Körpers, von denen sie bis zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst hatte, begannen zu schmerzen. Verwundert schaute sie an sich herab und sah, dass ihre Hand aufgerissen war und blutete. Dann erinnerte sie sich an die rauen Steine der Hausecke, an die sie sich nur ein paar Sekunden zuvor geklammert hatte. Das alles erschien ihr jetzt so unwirklich. So weit weg.
    In ihrem Kopf drehte sich alles und sie hatte das Gefühl zu fallen. Jemand fing sie auf. Sie wusste, dass es nicht ihr Verfolger war, denn den hatte sie fliehen gesehen.
    Es war vorbei… vorbei.
    Sie sah nicht die Arme, die sie auffingen, als sie bewusstlos wurde, und die sie in Richtung der Lichter trugen.
    75
    ALS SIE WIEDER zu sich kam, sagte ihr der Polizeisergeant, dass sie höchstens fünf Minuten ohnmächtig gewesen war. Seltsamerweise fühlte sie sich frisch und kräftig, als ob sie mehrere Stunden tief geschlafen hätte. Es war nicht so, dass sie nicht wusste, wo sie war oder was passiert war. Sie erinnerte sich genau.
    Sie saß auf dem Rücksitz eines Streifenwagens, dessen beide Hintertüren offen standen. Man hatte ihre Hand verbunden. Sie hörte das Gekrächze des Polizeifunks, nahm die Blaulichter wahr und die hellen weißen Scheinwerfer, die immer noch das Gebäude anstrahlten.
    »Haben sie ihn gekriegt?«, fragte sie.
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete der Sergeant.
    »Hauptsache, Ihnen ist nichts passiert.«
    »Ich hoffe, sie kriegen ihn.«
    »Da bin ich sicher.«
    Eine Bewegung rechts von ihr, ließ sie den Kopf in die Richtung drehen. Dort stand ein Krankenwagen und einem Mann wurde vom Rücksitz eines weißen Streifenwagens auf eine Trage geholfen. Sie erkannte ihn. »Josh!«
    »Halt Miss, Sie können nicht… «
    Aber sie war schon aus dem Wagen und rannte auf den Verletzten zu.
    »Josh, du lebst! Gott sei Dank. Gott sei Dank, du lebst!« Sie wollte ihn umarmen, doch sein Gesicht war bleich und schmerzverzerrt.
    »Du auch«, brachte er hervor.
    Jemand schob sie sanft zur Seite. »Entschuldigung, Miss, wir brauchen etwas Platz.«
    Josh wurde auf die Trage gelegt und eine Decke über ihn gebreitet.
    »Ich komme mit«, erklärte sie, als man die Trage in den Krankenwagen schob.
    »Halt, warten Sie, ich weiß nicht, ob… «
    Der Sergeant war inzwischen neben sie getreten. »Tut mir Leid, Miss, Sie müssen hier bleiben.«
    »Lassen Sie sie mitkommen«, sagte Josh schwach. »Lassen Sie sie bitte mitkommen.«
    Der Sergeant wurde unsicher. »Ich weiß nicht. Warten Sie eine Minute.«
    Er hob eine Hand um den Rettungssanitätern zu bedeuten, dass es nicht lange dauern würde, dann eilte er zu einem Mann in Zivilkleidung und Regenmantel, der einer Gruppe von uniformierten Beamten Anweisungen erteilte. Der Sergeant sprach mit ihm und der Mann schaute zu Tessa hinüber, dann nickte er. Der Sergeant kam zurück.
    »Der Inspektor meint, Sie können Ihre Aussage später machen, aber verlassen Sie das Krankenhaus nicht.«
    »Haben Sie ihn inzwischen erwischt?«
    »Noch nicht«, und der Sergeant schüttelte den Kopf.
    Sie kletterte neben Joshs Tragbahre in den Krankenwagen und die Türen schlossen sich mit einem kräftigen Plopp. Ein Sanitäter in weißer Uniform beugte sich über ihn und schlug die Decke zurück um ihn zu untersuchen.
    »Auf welcher Seite ist die Wunde?«
    »Links«, stieß Josh gequält hervor, als der Wagen anfuhr.
    »Das ist gut, entspannen Sie sich. Es blutet nicht mehr, ruhig.«
    Er tastete vorsichtig den Bereich um die Wunde ab und suchte nach Anzeichen von inneren Blutungen, wie Tessa vermutete.
    »Ich habe ihnen gesagt, was nötig war«, erklärte Josh ihr unter großen Schmerzen.
    »Nicht sprechen, bleiben Sie ganz ruhig liegen«, wies ihn der Sanitäter an.
    »Ich muss aber reden.«
    Der Sanitäter sagte nichts dazu. Er schien mit der Untersuchung zufrieden und zog eine Spritze auf.
    »Sie haben aber immer noch eine Menge Fragen«, fuhr Josh fort. »Und ich auch.«
    Tessa schlug die Augen nieder und senkte den Kopf. Jetzt gab es keinen Grund mehr etwas zu verschweigen, ganz bestimmt nicht Josh gegenüber. Das Schlimme daran war, dass sie dabei das Gefühl hatte ein Geständnis abzulegen. Eine schreckliche Gewissheit von Schuld und Verantwortung drückte sie nieder.
    »Es war ein Programm zur künstlichen Intelligenz«, flüsterte sie. »Wegen Price ist es nach draußen gelangt und hat irgendwie Macht über ihn erhalten.«
    Josh

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