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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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noch auf dem marmornen Fußboden angekommen war. Sie dachte kurz daran, stehen zu bleiben und nach dem Messer zu suchen, doch das wäre Zeitverschwendung, denn selbst wenn sie es finden würde, war sie sich nicht sicher, es richtig gebrauchen zu können. Sie dachte auch daran, ihm gegen den Kopf zu treten und ihn so außer Gefecht zu setzen, aber da war sie schon an ihm vorbei.
    Ein Blick über die Schulter zeigte ihr, dass er sich schmerzverzerrt auf seine Knie erhob. Wenn er verletzt war, dann nicht schwer. Hinter ihm sah sie einen Lichtstrahl, als George, durch den Lärm aufmerksam geworden, aus seinem Verschlag kam.
    »Was zum Teufel…?«, war alles, was er hervorbrachte, bevor Tessa so laut sie konnte schrie.
    »Vorsicht George, er hat ein Messer!«
    Sie war auf der halben Strecke zwischen Price und der Tür.
    Als sie wieder zurücksah, war er immer noch auf den Knien, doch sie bemerkte, wie er nach etwas Glänzendem griff und es aufhob.
    Als Nächstes wurde ihr bewusst, wie sie mit klopfendem Herzen mit dem Türriegel kämpfte. Die Tür sollte sich von innen eigentlich ganz leicht öffnen lassen, doch aus irgendwelchen Gründen, möglicherweise drückte sie mit ihren zitternden Fingern den Riegel in die falsche Richtung, bekam sie das Schloss nicht auf.
    Während sie sich damit abmühte, schaute sie wieder zurück. Er war jetzt auf den Beinen und kam auf sie zu. Er hinkte leicht, doch seine Silhouette wurde gegen den Lichtschein hinter ihm schnell größer. Sie konnte George sehen, der wie angenagelt stehen blieb und nichts unternahm.
    Dann setzte das Geschrei ein. Es war das Schrecklichste, was sie je gehört hatte. Ein Ausbruch, ein Brüllen wie das Heulen einer wütenden Todesfee, ein Geräusch, das man nur sehr schwer als menschlich bezeichnen konnte und vielleicht war es das ja auch nicht. Ein Laut, der sich erst zu Worten formte, nachdem er mit aller Macht in ihren Schädel gedrungen war.
    »DuräudigeHündin-duräudigeHündin-duräudige-Hündin-
    duräudigeHündin!«
    Ihre Finger zogen verzweifelt an dem Türriegel. Sie hatte ihn schon mindestens tausendmal geöffnet und ausgerechnet heute Nacht musste er klemmen.
    »DuräudigeHündin-duräudigeHündin!«
    Lauter, näher. Sie konnte seine Schritte hören. Auf einmal bemerkte sie, dass der kleine Hebel an der Seite des Schlosses, der eigentlich nach oben stehen sollte, heruntergedrückt war.
    Sie drückte ihn herunter, stieß die Tür auf und stürzte nur ein paar Meter vor ihrem Verfolger in die Nacht hinaus.
    Sie rutschte und stolperte auf dem feuchten Gras, fiel aber nicht.
    »DuräudigeHündin-duräudigeHündin!«
    Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken oder glaubte es zumindest. Sie getraute sich nicht zurückzuschauen. Wenn sie es nur bis zur Ecke des Gebäudes schaffen würde, dann hätte sie vielleicht eine Chance bis zur Straße zu kommen und könnte ein vorbeifahrendes Auto anhalten. Falls ein Auto vorbeikäme. Mitten in der Nacht war diese Gegend ziemlich verlassen.
    Mit berstenden Lungen zwang sie sich vorwärts. Sie rannte schneller als sie es jemals von sich geglaubt hätte, die herausgebrüllten Obszönitäten, die über seine Lippen kamen, dicht hinter ihr.
    Sie griff nach den rauen Steinen, warf sich um die Ecke und rannte, erneut ins Stolpern geratend, auf den Parkplatz. Ein paar Autos standen in der Dunkelheit, aber kein Anzeichen von Menschen.
    Etwas berührte ihren Rücken. Sie schrie auf, doch der Schrei ging in dem Lärm, den er machte, unter. Sie warf sich nach vorn, aber erneut berührte sie etwas am Rücken.
    Aus dem Nichts heraus erklang auf einmal das Geräusch von Fahrzeugen und grelle Lichter flammten auf. Zwei, drei, vielleicht auch vier Scheinwerferpaare bogen nacheinander von der Straße ab und bildeten vor ihr eine Mauer aus betäubendem, grellen Licht.
    Sie blieb überrascht und hilflos stehen. Ihr erster Gedanke war, dass sie in der Falle saß und alles in ein paar Augenblikken vorbei wäre. Ein Messer würde so oft in sie gestoßen werden, bis die Wut ihres rasenden Mörders befriedigt wäre.
    Doch nichts dergleichen passierte. Sie vernahm Stimmen, Rufen, Bewegungen, Türen wurden zugeschlagen. Gestalten kamen aus dem Licht heraus, rannten aber nicht zu ihr, sondern nach links. Sie schaute in die Richtung. Der Mann, der sie ermorden wollte und dessen Name, wie sie wusste, Price war, verschwand in der Dunkelheit und die anderen Männer verfolgten ihn.
    Sie war wie erstarrt. Wusste nicht, was sie machen sollte oder was

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