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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Miene auf, denn wenn dies Darren wäre, dann würde sie ihm seine Verspätung nicht so einfach verzeihen.
    »Entschuldigung«, sagte er, »ich bin hier mit einer Frau verabredet, die ein blau-weißes Kleid wie das Ihre anhaben soll.«
    Ihre Blicke begegneten sich. Er war knapp einen Meter achtzig groß, Ende zwanzig, Anfang dreißig und sah gut aus.
    »Bist du Sandy?«
    »Du bist fünfundzwanzig Minuten zu spät«, sagte sie und war froh, dass ihre Stimme verärgerter klang als sie wirklich war.
    Er machte ein betrübtes Gesicht. »Tut mir Leid. In der Praxis, in der ich zur Zeit arbeite, gab es einen Notfall. Jemand brachte einen Hund, der von einem Auto angefahren worden war. Er hatte einen doppelten Bruch des Vorderlaufes. Ich hatte keine Wahl. Ich habe so schnell gemacht, wie ich konnte.«
    »Wie geht es dem Hund?«
    »Ich denke, er wird wieder werden. Egal, es tut mir Leid.«
    »Schon gut. Aber ich rate dir, dass die Geschichte mit dem Hund stimmt.«
    »Du kannst mitkommen und ihn im Behandlungszimmer
    liegen sehen, wenn du willst.«
    Sie lächelte. »Warum trinken wir nicht einfach eine Tasse Kaffee, so wie wir es vorgehabt haben?«
    »Lass mich einen Vorschlag machen. Du hast am Telefon gesagt, heute wäre dein freier Tag. Hast du heute Abend schon etwas vor?«
    »Ich gehe nachher auf eine Party.«
    Es war das kurze Schulterzucken, das mit ihrer Aussage einherging, das ihm eine Möglichkeit eröffnete. Er las daraus ab, dass sie zumindest bereit war eine Änderung ihrer Pläne in Betracht zu ziehen. Trotzdem spielte er den Enttäuschten. Es würde nicht klappen, wenn er zu selbstsicher und überlegen auf sie wirkte. Er riss die Augen auf, schob sein Kinn vor, denn er wusste genau, was er machen musste um wie ein erwachsener Mann auszusehen, in dem immer noch ein kleiner Junge steckte. Ihm war klar, dass dies seine beste Waffe war.
    »Musst du wirklich dahin?«, fragte er.
    »Ich habe es versprochen.«
    »Ich wollte vorschlagen, dass wir zum Strand hinausfahren.
    Wir könnten spazieren gehen und uns unterhalten. Ich kenne ein tolles Restaurant, wo wir zu Abend essen können.«
    »Klingt gut, aber meine Freundin Carol wartet darauf, von mir abgeholt zu werden.«
    »Du könntest sie anrufen und ihr sagen, dass es nicht klappt.«
    »Das wäre nicht in Ordnung.«
    »Ich denke, du hast Recht.« Er wirkte ziemlich enttäuscht.
    »Ich würde ja vorschlagen, dass wir am Wochenende etwas unternehmen, nur das Problem ist, dass ich arbeiten muss.
    Vielleicht nächste Woche?«
    »Klar.«
    »Nein, warte, mir fällt gerade ein, dass ich nach San Francisco muss.« Er musterte sie mit einem verzweifelt bittenden Blick. »Kannst du deiner Freundin Carol nicht sagen, du wärest krank? Oder dass deine Tante von einem Laster angefahren worden ist und du sie im Krankenhaus besuchen musst?«
    »Das ist unmöglich«, protestierte sie, hörte sich aber selbst dabei lachen.
    »Ich weiß, was wir machen«, sagte er und warf ihr ein schelmisches Grinsen zu. »Ich werde sie anrufen und sagen, ich wäre vom FBI und du wärst entführt worden und wir würden nicht erwarten in absehbarer Zeit etwas von dir zu hören und dass wir deinen Terminkalender gefunden hätten und daher wüssten, dass du sie zu der Party abholen wolltest und… «
    »Schon gut, schon gut. Ich werde Carol anrufen und ihr sagen, dass ich nicht komme.«
    »Das ist großartig!«
    »Ich schau mal nach einem Telefon.«
    »Bevor wir irgendetwas anderes anfangen, möchte ich gerne eine Videoaufnahme von dir machen?« Und während er sie fragte, zog er schon einen Camcorder aus seiner Tasche.
    Sie war überrascht. »Ein Video?«
    »Für die Familie, um es Mom und Dad zu zeigen, wenn sie zurückkommen. Du weißt, damit sie wissen, was ich tue, wo ich arbeite, wo ich wohne und hey, ich habe Sandy getroffen!«
    Ihre Überraschung wurde zu einem Lächeln. »Klar, mach nur.«
    Sie warf sich selbstsicher in Pose, während er sich mit der Kamera um sie herumbewegte, das Gesicht vor Konzentration verzerrt, die Kamera ruhig haltend.
    »Sag etwas«, forderte er sie auf. »Der Ton wird auch aufgezeichnet.«
    »Mein Gott… ›Hänschen klein… ‹ Nein, das ist nichts. Das ist gemein, du hast mich überrumpelt. «
    »Nur so bekommt man gute Aufnahmen. Du bist Klasse.«
    »Können wir das nicht löschen und noch mal anfangen?
    Jetzt weiß ich, was ich machen kann.«
    Er lachte und stellte die Kamera ab. »Tut mir Leid«, meinte er und ließ die Kamera sinken. »Das war ein bisschen

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