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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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willst du wirklich dahinfliegen?«
    »Natürlich Jack. Was haben wir denn sonst in der Hand?
    Ein dickes Nichts. Der Computer spuckt keine neuen Verdächtigen aus. Die vierzehn Kerle, die sich beim ersten Mal geweigert haben den Bluttest zu machen, haben jetzt alle zugestimmt und keiner ist geflohen oder hat Anstalten gemacht etwas zu unternehmen, das darauf hindeuten könnte, dass er der Mörder ist, wie wir auch eigentlich schon die ganze Zeit vermutet haben.«
    »Warum wartest du nicht erst einmal die Testergebnisse ab?«
    »Und warum warte ich nicht, bis alle anderen Proben nochmal überprüft worden sind? Oder bis der verdammte Computer etwas ausgegraben hat. Oder bis es dem Kerl zu langweilig wird und er sich selbst stellt? Oder bis es in der Hölle schneit? Oder was das Schlimmste wäre, bis man eine weitere Leiche da draußen gefunden hat? Und das wird früher oder später, so sicher wie das Amen in der Kirche, passieren.«
    Jack hielt seine Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete die Glut, als ob sie den Weg zu fernöstlicher Erleuchtung weisen würde. Er sprach langsam und nachdenklich: »Wir haben hier wahrscheinlich die größte und bestausgerüstete Sonderkommission, die jemals in diesem Staat ins Leben gerufen wurde, wir arbeiten an jedem Aspekt des Falles vierundzwanzig Stunden am Tag und untersuchen jedes Detail immer wieder mit der Lupe. Wir machen alles Menschenmögliche. Ich weiß, dass du frustriert bist, ich bin es auch. Doch wir beide wissen, dass der größte Teil einer Untersuchung im Warten besteht.«
    »Wir tun nicht alles Menschenmögliche, solange es irgendwo eine potenzielle Zeugin gibt, die nicht bereit ist mit mir zu sprechen… «
    »… und zufällig auch noch große Titten hat.«
    »Ich scheiß darauf, was… «
    Er brach ab, als er das ironische Aufblitzen in Jacks Augen bemerkte. »Mein Gott. Jack, du bist wirklich ein einfältiger Prolet.«
    »Ich mag dich auch. Komm, beruhige dich. Wir haben es hier mit einem richtigen Scheißkerl zu tun, aber das Leben geht weiter.«
    »Du weißt, dass ich Recht habe.«
    »Vielleicht.«
    »Gib mir einfach Rückendeckung. Ich bin in zwei Tagen zurück, höchstens drei.«
    »Steak und Hummer bei Don The Beachcomber, dass es ei-ne Sackgasse ist?«
    »Gemacht.«
    46
    WÄHREND ER DARAUF wartete, dass das Bild auf dem
    Monitor erschien, zitterte er vor Aufregung. Es war wunderbar, zu verfolgen, wie es gleich einem Gedanken, der Wirklichkeit wurde, Konturen gewann. Zuerst die Umrisse des Kopfes, dann Licht und Schatten, die ihre Gesichtszüge entstehen ließen, wobei sich die Haltung, der Aufnahmewinkel und ihr Gesichtsausdruck herausformten. Es war ein ganz normales Passbild für irgendwelche Unterlagen, aber auch nicht zu streng, ein Foto, das man einer Zeitung oder dem Fernsehen geben würde oder auch für ein Erinnerungsheft zum Klassentreffen.
    Ohne Zweifel war sie schön. Er tippte ein: »Wie heißt sie?«
    »LAMBERT, Tessa«, sagte die Schrift am unteren Rand des Bildschirmes. Dann folgte eine verwirrende Liste ihrer akademischen und beruflichen Qualifikationen. Price war beeindruckt, doch verdrängte er es kurz entschlossen um sich auf das inzwischen ganz deutliche Bild zu konzentrieren. Sie lächelte und schien ihn direkt anzusehen.
    Die Schrift auf dem Bildschirm verblasste und eine Frage trat an ihre Stelle. »Gefällt sie dir?«
    »Ja sehr«, antwortete Price mittels der Tastatur. »Doch ich habe da ein paar Fragen.«
    »Was willst du wissen?«
    Zwanzig Minuten lang stellte Price eine Frage nach der anderen über jede Einzelheit aus Tessas Leben. Normalerweise, wenn er diese Informationen auf seine Art hätte ausgraben müssen, wären darüber Stunden, wenn nicht Tage, ins Land gegangen, doch jetzt betrug die Zeitspanne zwischen Frage und Antwort nur wenige Sekunden.
    »Es ist unvorstellbar«, schrieb er. »So etwas ist mir noch nie vorher passiert. Es ist fast schon zu einfach.«
    »Wenn du willst, kann ich es dir schwerer machen.«
    »Nein, das habe ich nicht gemeint. Mir gefällt es so. Lass uns weitermachen.«
    »Was weitermachen?«
    »Nachforschungen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Über die Frauen, mit denen ich mich möglicherweise treffen kann. Die ist schon in Ordnung, aber sie ist in Europa. Ich brauche eine, die etwas näher bei mir lebt.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Außerdem ist sie nicht blond.«
    »Du verstehst nicht. Das ist sie.«
    »Wer?«
    »Meine Mutter.«
    Price spürte, wie die Panik in ihm

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