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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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bist?«
    »Das FBI hat das mit dem britischen Innenministerium abgeklärt. Eine Routinesache.«
    »Du hättest als Tourist reisen können.«
    »Die Briten mögen das nicht. Sie meinen, das wäre hinterlistig.«
    »Ich nehme an, das ist es auch. Egal, ruf mich auf jeden Fall an, wenn du mit ihr gesprochen hast, ja?«
    »Ganz bestimmt.«
    Josh griff nach seinem Jackett, das er über die Lehne eines Stuhls gehängt hatte. Aus einer der Innentaschen zog er ein neues Taschenbuch heraus und reichte es seinem Bruder. »Das habe ich gestern besorgt. Vielleicht schaust du mal rein, bevor der Film im Flugzeug anfängt.«
    Tim musterte das Buch sichtlich irritiert. »Über Computer?«
    »Nichts zu Technisches«, versicherte ihm Josh. »Es ist nur ein Überblick über den momentanen Forschungsstand auf verschiedenen Gebieten. Tessa Lambert wird im Verzeichnis in Zusammenhang mit ihrer Arbeit auf dem Gebiet der Roboter erwähnt. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, etwas über sie zu wissen, bevor du mit ihr sprichst.«
    »Schade, dass du nicht mitkommen kannst«, meinte Tim, als er das Buch durchblätterte um den Hinweis auf Tessa zu finden. »Du könntest als Übersetzer gute Dienste für mich leisten.«
    »Nun, wenn du das FBI überreden kannst zwei Flüge… «
    Tim lachte kurz auf. »Vergiss es. Ich fliege schon mit dem billigsten Ticket, was sie kriegen konnten. Ich glaube, dass ist die Holzklasse.«
    Josh zog seine Jacke an. »Wenigstens kann ich dich zum Flughafen bringen, spart dir die Parkgebühren für dein Auto.«
    »Brauchst du nicht. Ich habe ein Taxi bestellt.«
    »Wieso denn das? Ich hätte dich doch gefahren.«
    »Woher sollte ich das denn wissen?«
    »Ich habe angenommen, wenn ich sage, dass ich vorbeikomme… «
    »Aha.«, unterbrach ihn Tim und drohte mit dem Finger.
    »Erinnere dich daran, was Dad immer gesagt hat. Annahme ist… «
    »… die Mutter aller Pleiten. Ich weiß. Aber egal… «
    »He, es spielt keine Rolle.« Tim schaute auf seine Uhr. »Der Wagen müsste bald hier sein.«
    »Warum bestellst du das Taxi nicht ab. Jetzt, wo ich hier bin, können wir das Geld auch… «
    Es klingelte. Tim nahm den Hörer der Türsprechanlage ab und sagte, dass er sofort unten sein würde. Josh warf einen Blick aus dem Fenster und sah unten auf der Straße eine lange, schlanke Limousine stehen. Er stieß einen Pfiff aus. »Wen hast du angerufen? Die Limousinenvermietung in Beverly Hills?«
    Tim warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Ich habe einfach ins Branchenfernsprechbuch geguckt. Anscheinend glauben die, nur Millionäre fliegen nach Europa.«
    »Ich kann dir etwas Geld leihen, wenn du dir über das Trinkgeld Sorgen machst.«
    »Okay, okay.« Er zog den Reissverschluss seiner Tasche zu.
    »Gehen wir.«
    Sie gingen zusammen nach unten und durch die triste Eingangshalle, die selbst an den sonnigsten Tagen immer düster war. Der Fahrer trug eine graue Uniform, eine Sonnenbrille und unter seiner Mütze mit dem schwarzen Schirm zeigte er ein breites, kalifornisches Lächeln. »Guten Morgen, Sir, wie geht es Ihnen? Darf ich Ihnen das abnehmen?«
    Er griff nach Tims Tasche, doch der hielt sie fest. »Ich habe einen Wagen zum Flughafen bestellt und keinen zur Oscarverleihung.«
    Der Fahrer gab ein geübtes Lachen von sich. »Das ist schon in Ordnung, Sir. Wir hatten ein paar Pannen und das ist der letzte Wagen, der noch verfügbar war. Sie müssen ganz bestimmt keinen Aufpreis bezahlen.«
    Jetzt erst ließ Tim seine Tasche los. Der Kofferraumdeckel fiel mit einem satten Klatschen zu und der Fahrer wartete beim Wagen, während sich die Brüder verabschiedeten.
    Sie umarmten sich, dann zögerte Tim auf einmal. Er wollte etwas sagen, brachte aber die Worte kaum hervor. »Ich bin kein guter Redner, aber ich möchte dir sagen… ich meine, ich will, dass du weißt… was ich meine ist, ich weiß, dass ich in deiner Schuld stehe. Ziemlich tief. Danke.«
    »He, du bist doch nur ein paar Tage weg und hörst dich an wie Scott, bevor er zum Südpol aufbrach.«
    »Ich wollte es einfach mal sagen.«
    »Du schuldest mir nichts. Ich mag dich, großer Bruder. Jetzt mach dich auf, sonst verpasst du noch deinen Flug. Pass auf dich auf. Und ruf mich an.«
    »Ganz bestimmt.«
    Der Fahrer hielt die Tür auf und Tim setzte sich in den Fond. Er fand den Knopf, mit dem man die getönten Scheiben bedienen konnte, und öffnete es. Als sie davonfuhren, winkte er noch einmal huldvoll, so wie er es bei den Mitgliedern des britischen

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