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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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aufstieg. Er hatte sich in diesem Wesen, dem namenlosen Etwas oder wie immer man es nennen wollte, geirrt. Es erwartete von ihm das Unmögliche und würde ihn bestrafen, wenn er versagte. Er saß hoffnungslos in der Falle. »Was ist mit meiner Arbeit? Ich kann nicht einfach abhauen«, tippte er und fragte sich, ob das Ding die Furcht, mit der er die Tasten berührte, spüren konnte.
    »Ich bin davon überzeugt, dass du es deinem Arbeitsvertrag entsprechend kannst. Nach den Unterlagen stehen dir drei Wochen Urlaub zu.«
    »Damit würde ich mich nicht beliebt machen.«
    »Beliebt zu sein hat für unser Vorhaben wenig Bedeutung.«
    Was sollte er tun? Er suchte in seinem Kopf nach einer Entschuldigung und fand eine perfekte. Niemand konnte etwas dagegen sagen und außerdem stimmte es noch. Er schrieb:
    »Mein Pass ist abgelaufen.«
    »Ein neuer ist schon unter einem falschen Namen beantragt.«
    Das war absurd. »Welcher Name?«
    »Das wirst du sehen, wenn du ihn abholst. Du brauchst ein Foto und die Unterlagen, die ich jetzt aufliste.«
    »Aber das wird alles Wochen dauern.«
    »Ganz im Gegenteil, das ist eine einfache Angelegenheit und ganz problemlos durchzuführen. Geh zu der Adresse, die ich dir geben werde, kümmere dich um die Papiere, die als Nächstes aufgelistet sind, und du wirst sehen, dass alles bestens vorbereitet und schon offiziell erledigt ist. Ich habe dir schon einen Flug reserviert. Weitere Einzelheiten erfährst du dann später. Hier kommen jetzt die im Moment wichtigen Fakten.«
    Price verfolgte fast im Schockzustand, wie die Einzelheiten auf seinem Monitor erschienen. Mehr und mehr kam ihm zu Bewusstsein, dass dieser verrückte Plan funktionieren könnte.
    Dieses unbekannte, abstrakte Ding, das ihn auserwählt hatte, sein Freund und Vertrauter geworden war, das ›geistige Kind‹
    dieser schönen Frau, deren Bild noch vor wenigen Augenblikken seinen Bildschirm ausgefüllt hatte, war wirklich, zumindest potenziell, das mächtigste Ding auf der Erde.
    Wie war es das geworden?
    47
    DIE WILLST DU mitnehmen?« Josh war überrascht, als sein Bruder einen großen, weißen Umschlag in die
    Tasche, die er gerade fertig gepackt hatte, legte. Wie er wusste, enthielt der Umschlag Fotos von den Opfern des Rippers. Josh hatte nicht alle gesehen, aber genug um sicher zu sein nicht noch mehr sehen zu wollen, und hoffte nie mehr etwas Ähnliches betrachten zu müssen.
    »Die letzte Waffe«, meinte Tim und schob die Bilder vorsichtig zwischen seine sauberen Hemden und Hosen, »falls ich sie weich klopfen muss um sie zum Sprechen zu bringen.«
    »Weich klopfen? Wenn du ihr die zeigst, bricht sie zusammen.«
    »Wenn ich nicht muss, werde ich sie nicht gebrauchen.«
    »Packe die Frau nicht zu hart an, ja? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie etwas weiß, ist eins zu einer Million. Ich komme langsam dahin, dass ich den Gedanken überhaupt nicht mehr gut finde. Wahrscheinlich ist es nur Zeitverschwendung und sie wird für den Rest ihres Lebens Albträume haben.«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich verspreche mein bestes Benehmen an den Tag zu legen.«
    »Bei dem, was ich von ihr gehört habe, dürfte es dir nicht allzu schwer fallen.«
    »Ja, es könnte eine lange Befragung werden.« In Tims Stimme lag die Spur eines Lächelns. »Kann sein, dass ich längere Zeit da drüben bleiben muss.«
    Es stimmte Josh glücklich, dass sein Bruder schon fast wieder der Alte war. Es hatte den Anschein, als hätte er sich durch reine Willenskraft von dem Laster Alkohol befreit, das ihn gequält und nach unten gezogen hatte um ihn in einem Loch von Verzweiflung zu begraben. Jetzt merkte Josh, dass sich Tim wirklich auf seinen Trip über den Atlantik freute, auch wenn es aus einem traurigen Anlass geschah. Der Umstand, dass am Ende der Reise eine schöne und geheimnisvolle Frau wartete, hatte ganz offensichtlich sein Interesse auf eine Art geweckt, wie dies vor nur ein paar Wochen nicht der Fall gewesen wäre.
    »Wenn du so etwas im Hinterkopf hast«, erklärte Josh mit einem amüsierten Blick, »dann lässt du besser deine Kanone hier. Solche Frauen sind mit Machogehabe nicht besonders zu beeindrucken.«
    »Meine Waffe mitnehmen?«, lachte Tim. »Bist du verrückt?
    Die stecken mich wegen Waffenbesitzes ins Gefängnis. Ich habe dort drüben keine Amtsgewalt. Selbst wenn ich diesen verdammten Mörder in ihrem Wandschrank finde, dann muss ich die örtlichen Behörden anrufen, damit sie ihn verhaften.«
    »Wissen sie, dass du unterwegs

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