Der 8. Tag
Königshauses einmal im Fernsehen gesehen hatte.
Josh grinste und zeigte ihm den Mittelfinger, dann schaute er dem Wagen hinterher, bis dieser außer Sicht war.
48
COLIN TURNER WAR erst seit einem Monat bei den
Sicherheitskräften des Flughafens Heathrow. Er wusste, dass er noch viel lernen musste, und deshalb störte es ihn nicht, dass er all die unangenehmen Arbeiten zu verrichten hatte, für die die anderen zu beschäftigt waren oder eine zu hohe Position hatten, dazu gehörten Dinge zu besorgen und wegzubringen oder auch die Botengänge und das Warten.
An diesem speziellen Morgen war er zur Ankunft des Fluges aus Los Angeles geschickt worden. In den letzten Wochen hatte er schon zwei Filmschauspieler, ein Mitglied der britischen Regierung, einen weltberühmten Operntenor und einige ausländische Politiker eskortiert. Diese Art von Berühmtheiten hatten für ihn schon ihren Reiz verloren, doch er war neugierig darauf, einen Specialagent des FBI zu treffen.
Ihm war bekannt, dass, wenn die Maschine zur Landung ansetzte, eine Durchsage gemacht würde, die den Passagier Kelly auffordern würde sich beim Kabinenpersonal zu melden. Jetzt beobachtete er, wie die Leute aus der Maschine stiegen und den Aufgang zur Passkontrolle heraufkamen. Es dauerte einige Zeit, bis ein Mann in einem dunklen Sportjakkett herauskam und mit jemandem sprach, der dann in Colins Richtung zeigte. Colin machte einen Schritt nach vorn und stellte sich vor.
»Colin Turner, Flughafensicherung. Willkommen in Heathrow, Mr. Kelly.«
»Nennen Sie mich Tim. Es ist nett, dass Sie mich abholen, Colin.«
Der Amerikaner zeigte ein offenes Lächeln und hatte dichtes, blondes Haar, dass er mehrmals aus der Stirn strich. Colin entschuldigte sich für den langen Weg, den sie vor sich hatten.
Heathrow war bekannt für die langen Wege, die auf die Passagiere warteten, wenn sie mit geröteten Augen aus dem Flugzeug stiegen.
Sie unterhielten sich beim Laufen über Nebensächlichkeiten. Colin hatte bei sich die Fähigkeit zur Konversation, die einen nicht zu unterschätzenden Teil der Arbeit eines Sicherheitsbeamten ausmachten entdeckt und weiterkultiviert. Als sie die Passkontrolle erreichten, führte er den Amerikaner in den Gang, der mit den Schild CREW markiert war, erklärte, wer er war, und der Beamte winkte sie durch.
»Übrigens«, meinte Colin, als er auf eine Tür mit der Bezeichnung NUR FÜR PERSONAL zuging, »geben Sie mir bitte ihren Gepäckabschnitt. Ich nehme doch an, dass sie Gepäck haben?«
»Nur ein paar Taschen.«
»Ich sorge dafür, dass sie am Band aussortiert und Ihnen ins Büro hinaufgebracht werden.«
»Ins Büro?«
»Da wartet ein Major Franklin auf sie. Ich nehme an, er ist ihr Verbindungsmann hier.«
Zwanzig Minuten später saßen die beiden Männer auf dem Rücksitz eines Regierungswagens und fuhren die Autobahn 40
Richtung Oxford.
Ein kurzer Bericht zusammen mit der Versicherung absoluter gegenseitiger Offenheit war zwischen ihnen ausgetauscht worden. Der Major hatte erklärt, dass das Interesse seiner Leute an Miss Lambert ganz anderer Natur war als das des FBI, und doch könnten sie sich gegenseitig helfen.
»Wir wissen im Moment noch nicht«, erklärte er, »ob sie überhaupt wegen etwas belangt werden kann. Aber sie ist auf merkwürdige Weise unzugänglich, was auf dasselbe Problem hinausläuft, das sie mit ihr haben. Anhand der Telefongespräche der letzten Wochen haben wir herausgefunden, dass sie anscheinend eher bereit ist mit bestimmten ausländischen Gruppen zu sprechen, den Japanern, um genau zu sein. Na ja, das glauben wir zumindest. Es hätten genauso gut ein paar Leute auf ihrer Seite des Teiches sein können, dann hätte ich die Sache aber nicht so schnell aufs Tapet gebracht.«
Der Major grinste über diesen kleinen Scherz und reichte Tim seine Karte. Darauf stand ›Major J.P. Franklin‹, sonst nichts. Auf die Rückseite hatte der Major mit grüner Tinte zwei Telefonnummern geschrieben. »Die erste ist meine Büronummer«, erklärte er. »Dort können Sie jederzeit anrufen, es ist immer jemand da. Die zweite ist von meinem Handy. Die sollten sie am besten immer zuerst versuchen.«
»Und«, fügte der Major hinzu, als der Amerikaner mit übertriebener Sorgfalt die Karte in seine Brieftasche steckte, »wenn Sie Hilfe brauchen, dann scheuen Sie sich nicht, anzurufen.«
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DER FAHRER DES Majors setzte ihn am Randolph Hotel an der Ecke zur Beaumont Street gegenüber der imposanten,
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