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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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herumrannten und sechs unserer Leute mit zerschossenen Köpfen herumlagen. Er kam, um den Jungen abzuholen, und hat ihn mitgenommen. Er hat einfach nur seine Arbeit gemacht. Verdammt, wahrscheinlich hat sogar sein Arsch einen höheren Dienstgrad als ich!«
    »Und sein Partner?«
    »Was soll damit sein?«
    »Sein Partner, der zweite Anzugträger. Du hast gesagt, dass sie zu zweit aufgekreuzt sind.«
    »Richtig.« Jetzt schien sich Romano gar nicht mehr so sicher
    zu sein. Er rieb sich die Augen und trank von seinem Bier. »Nun, der Zweite ist gar nicht zu mir rübergekommen. Der Erste zeigte nur auf ihn und sagte, dass es sein Partner ist, und damit war die Sache erledigt. Dieser andere Kerl redete mit einigen Polizisten; er ist gar nicht in meine Nähe gekommen.«
    Web warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Paulie, das bedeutet, du weißt nicht einmal genau, ob der Kerl, mit dem du geredet hast, wirklich zu diesem zweiten Typen gehörte. Vielleicht hat er allein gearbeitet und dir irgendwelchen Scheiß erzählt. Hast du das auch den freundlichen FBI-Agenten gesagt?«
    »Hör mal, Web, du warst auch mal ein Fed. Du hast in solchen Fällen ermittelt. Ich war bei den Deltas. Ich bin nur zum FBI gegangen, damit ich zur SWAT- und schließlich zur HRT- Abteilung weiterkonnte. Es ist schon sehr lange her, und ich hab völlig vergessen, wie man Detektiv spielt. Ich schnappe die Kerle, tot oder lebendig; mehr nicht.«
    »Und jetzt hast du einen kleinen Jungen geschnappt, aber ich weiß nicht, ob er tot oder lebendig ist.«
    Romano starrte ihn eine Weile wütend an, dann sackte er in sich zusammen und wandte den Blick ab. Web konnte sich vorstellen, dass der Mann gerade an seine eigenen Söhne dachte. Web wollte, dass er Schuldgefühle entwickelte, damit ihm ein solcher Schnitzer kein zweites Mal unterlief. »Dieser Junge ist vermutlich auf irgendeiner Müllhalde verschwunden. Er hat einen Bruder. Einen Gauner, der sich Big F nennt.«
    »Haben den nicht alle?«, knurrte Romano.
    »Der Junge hat nicht viel vom Leben gehabt. Hast du das Einschussloch in seiner Wange gesehen? Dabei ist er gerade erst zehn.«
    Romano nahm einen Schluck Bier und wischte sich den Mund ab. 
    »Tja, nun sind sechs unserer Leute tot, was gar nicht gut ist, und ich frage mich immer noch, warum es nicht sieben sind.« Er  warf Web einen giftigen Blick zu, während er das sagte.
    »Falls es dich beruhigt - ich habe professionelle Hilfe in Anspruch genommen, um genau diese Frage beantworten zu können.« Das war für Web ein sehr schweres Eingeständnis, insbesondere gegenüber Romano, und er bereute sofort, dass er es gesagt hatte.
    »Ja, klar, das erleichtert mich so sehr, dass ich am liebsten durch die Straßen rennen und schreien möchte: >Web geht zu einem Seelenklempner, die Welt ist gerettet!««
    »Jetzt mach mal halblang, Paulie! Glaubst du, ich hätte mir absichtlich eine Erschöpfungspause genehmigt? Glaubst du, ich wollte in Ruhe zusehen, wie mein Team abgeknallt wird? Glaubst du das wirklich?«
    »Ich schätze, du bist der Einzige, der diese Frage beantworten kann«, gab Romano zurück.
    »Hör mal, ich weiß, dass die Sache ziemlich übel aussieht. Aber warum machst du es mir so schwer?«
    »Du willst den Grund wissen? Du willst wirklich wissen, warum?«
    »Ja.«
    »Okay. Ich habe mit dem Jungen geredet. Nein, ich muss es anders formulieren. Der Junge hat mit mir geredet. Willst du wissen, was er zu mir gesagt hat?«
    »Deswegen bin ich hier, Paulie.«
    »Er sagte, du hättest so große Angst gehabt, dass du wie ein Baby geheult hast. Er sagte, du hättest ihn angefleht, es bitte niemandem weiterzusagen. Du wärst der größte Haufen Scheiße, den er jemals gesehen hat. Er sagte, du hättest sogar versucht, ihm dein Gewehr zu geben, weil du Angst hattest, es zu benutzen.«
    Undankbarer Bengel. »Und du hast ihm diesen Mist geglaubt?«
    Romano trank noch einen Schluck Bier. »Zumindest nicht die Sache mit dem Gewehr. Du würdest deine verdammte SR75 niemandem geben.«
    »Vielen Dank, Romano.«
    »Aber der Junge muss irgendwas gesehen haben, dass er auf solche Ideen gekommen ist. Ich meine, warum sollte er mit allem gelogen haben?«
    »Ich weiß es nicht, Paulie. Vielleicht, weil ich ein Bulle bin und er nicht viel von Leuten hält, die auf der Seite des Gesetzes stehen. Warum fragst du nicht einen von den Scharfschützen danach? Sie können dir bestimmt sagen, ob ich geheult oder geschossen habe. Aber vielleicht würdest du ihnen auch nicht

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