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Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Titel: Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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was du da sagst, aber ich wünschte, wir hätten ein paar einfache Antworten. Es würde alles viel leichter machen.«
    Binabik lächelte. Einer seiner Stammesgenossen kam auf sie zu. »Einfache Antworten auf die Fragen des Lebens. Das wäre Zauberei jenseits allen Zaubers, den ich je gesehen habe.«
    Der neue Troll, ein stämmiger Hirte mit buschigem Bart, den Binabik als Snenneq vorstellte, warf Simon von unten her einen misstrauischen Blick zu, als ob schon dessen bloße Länge eine Beleidigung für Wesen von gehobenen Umgangsformen wäre. Er sprach kurze Zeit in aufgeregtem Qanuc mit Binabik und trottete dann wieder fort. Binabik sprang auf und pfiff nach Qantaqa.
    »Snenneq sagt, die Widder benähmen sich unruhig«, erläuterte er. »Er wollte wissen, wo Qantaqa sei und ob sie hinter ihren Reittieren herschliche.« Gleich darauf erschien, eine halbe Achtelmeile entfernt, auf einer Felsklippe die graue Gestalt der Wölfin mit fragend schiefgelegtem Kopf. »Sie steht von uns aus gesehen gegen den Wind«, meinte der kleine Mann kopfschüttelnd. »Wenn die Widder verstört sind, dann liegt es nicht an Qantaqas Geruch.«
    Qantaqa sprang von dem Felsvorsprung herunter und war kurze Zeit später an der Seite ihres Herren. Sie stieß ihn mit dem großen, breiten Kopf in die Rippen.
    »Sie scheint selbst beunruhigt«, erklärte Binabik. Er kniete nieder, um die Wölfin am Bauch zu kraulen, wobei sein Arm bis zur Schulter in ihrem dicken Pelz verschwand. Tatsächlich machte Qantaqa einen aufgeregten Eindruck und blieb nur einen kurzen Augenblick still stehen, bevor sie die Schnauze in den Wind reckte. Ihre Ohren flatterten wie die Schwingen eines landenden Vogels. Sie stieß ein tiefes, grollendes Knurren aus und stieß dann erneut Binabik mit dem Kopf an. »Aha«, sagte er. »Vielleicht ein Schneebär. Dies muss für sie eine Jahreszeit des Hungerns sein. Wir sollten tiefer hinabsteigen – vielleicht befinden wir uns weniger in Gefahr, wenn wir die Höhen des Sikkihoqs verlassen.« Er rief Snenneq und den Rest seiner Schar. Sofort begannen sie, das improvisierte Lager abzubauen, die Widder wieder aufzusatteln und Trinkschläuche und Esswaren zu verstauen.
    Auch Sludig und Haestan kamen. »Ho, Bursche«, sagte Haestan zu Simon, »zurück auf Schusters Rappen. Jetzt weißt du, wie Soldatenleben aussieht. Marsch, marsch, bis die Füße erfrieren und die Lungen schlappmachen.«
    »Ich wollte ja auch nie zu den Fußtruppen«, versetzte Simon und lud sich sein Gepäck auf.Das freundliche Wetter war nicht von Dauer. Als sie abends am Rande des langgestreckten, flachen Plateaus ein neues Lager aufschlugen, waren die Sterne verschwunden. Die Kochfeuer der Reisegesellschaft waren das einzige Licht unter einem wilden Himmel voller Schnee.
    Die Dämmerung hellte den dunklen Horizont zu einem Steingrau auf, das den Granit unter ihren Füßen auf seltsame Weise spiegelte. Vorsichtig stiegen die Wanderer von dem Felsplateau hinunter und betraten ein neues Netz schmaler Wege, die sich in steilen Serpentinen kreuz und quer den Berg hinabwanden. Gegen Mittag hatten sie wieder eine vergleichsweise ebene Stelle erreicht, eine lange, abfallende Fläche voller Geröll, einen gewaltigen Abfallhaufen von Felsblocken und kleinerem Gestein, die ein urzeitlicher Gletscher im Vorbeifließen zurückgelassen hatte. Der Untergrund war trügerisch; selbst die Widder mussten sich achtsam ihren Weg suchen und sprangen dabei ab und zu lieber von einem großen Stein zum anderen, als über das lose Geröll zu laufen. Simon, Haestan und Sludig bildeten auch heute den Schluss. Unter ihren schlurfenden Schritten lösten sich gelegentlich faustgroße Steine, die dann den Abhang hinunterpurzelten und die gesattelten Widder zu Blöklauten und empörten Blicken veranlassten. Diese Art Gelände war auch für Knie und Knöchel beschwerlich. Sie waren erst ein kleines Stück den Hang hinabgeklettert, als Simon und seine Gefährten stehen blieben, um ihre Stiefel mit Lumpen zu umwickeln, damit sie besser Halt fänden.
    Ringsum wirbelte der Schnee, keine dichten Flocken, aber ausreichend, um die Spitzen der größeren Felsen mit blassem Puder zu bestäuben und die Spalten zwischen den kleineren wie mit Mörtel aufzufüllen. Als Simon zurückblickte, den langgestreckten, unordentlichen Hang hinauf, türmten sich die Höhen des Sikkihoq im Nebel vor ihm auf wie ein dunkler Schatten in einer Türöffnung. Simon war erstaunt, wie weit sie schon gekommen waren, aber als er

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