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Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Titel: Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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über den nebligen Hang. Reglos und wie betäubt sah Simon zu, wie neben ihm eine turmhohe Gestalt auftauchte, die Keule nach hinten geworfen wie der gespannte Hebel eines Katapults. Als dieStange aus schwarzem Schatten herunterzischte, hörte Simon seinen Namen rufen. Dann wurde er heftig zur Seite gestoßen und fiel zwischen Steinen und Schnee flach aufs Gesicht.
    Sofort war er wieder auf den Füßen und stolperte durch den Dunst auf die brüllenden, verzerrten Gestalten der Kämpfenden zu. Hunen ragten plötzlich auf und verschwanden wieder, Schatten, die nach ihm griffen und manchmal im Schneegestöber fast unsichtbar waren.
    In Simons Kopf schrie eine hysterische Stimme ihn an, er solle fliehen, sich verstecken; aber er hörte sie nur gedämpft, als sei sein Kopf mit Daunenkissen gepolstert. An seinen Händen war Blut, wessen, das wusste er nicht. Geistesabwesend wischte er es am Hemd ab, bückte sich dann und zog sein Qanucmesser aus der Scheide. Das Gebrüll ertönte jetzt von allen Seiten.
    Eine Gruppe von Trollen hatte die Speere eingelegt und spornte ihre Widder bergan. Ihr röhrendes Ziel schlug mit dem zottigen, baumstammdicken Arm um sich und warf die vordersten Trolle aus dem Sattel. Männer und Reittiere flogen in blutigem Gewirr zu Tal und stürzten am Ende ihrer Bahn haltlos und dumpf übereinander; aber ihre Kameraden hinter ihnen rammten ein halbes Dutzend Speere ins Ziel, dass der bedrängte Riese hustete, spuckte und brüllte.
    Unten am Hang sah Simon Binabik. Der Troll stieg von Qantaqa, die sich sofort in die wirbelnden Schatten eines anderen Scharmützels stürzte. Binabik schob Wurfpfeile in das hohle Stück seines Wanderstabes – Simon wusste, dass es Pfeile mit giftgeschwärzten Spitzen waren. Doch bevor der Junge auch nur einen Schritt auf seinen Freund zu machen konnte, stieß eine neue Gestalt ihn heftig an und fiel dann vor seinen Füßen zur Erde.
    Es war Haestan, der da mit dem Gesicht nach unten auf den Steinen lag. Das Schwert Dorn hing noch immer an seinem Rucksack. Noch während Simon dastand und ihn anstarrte, heulte etwas so laut, dass es selbst in seine betäubten Ohren und den benommenen Verstand drang. Er fuhr herum und erkannte Sludig, der sich rückwärts den unsicheren Hang hinunter zurückzog und ihm näherte. Immer wieder stieß er den langen Trollspeer nach vorn, auf der Flucht vor einemRiesen, dessen Wutschreie den Himmel erheben ließen. Der weiße Bauch und die Arme des Riesen waren mit scharlachroten Blutblumen übersät; aber auch Sludig hatte Blut verloren. Sein rechter Arm sah aus, als hätte man ihn in einen roten Farbtopf getunkt.
    Simon bückte sich, packte Haestan am Mantel und schüttelte ihn. Aber der Wachsoldat lag schlaff am Boden. Simon fasste Dorns schwarzen Griff und zog es langsam aus der Schlinge an Haestans Rucksack. Es war kalt wie Frost und so schwer wie ein Pferdepanzer. Fluchend vor Wut und Entsetzen, versuchte er es mit aller Kraft zu heben, konnte aber die Spitze nicht vom Boden lösen. Trotz immer verzweifelterer Anstrengungen schaffte er es nicht einmal, den Griff höher als bis zum Gürtel zu bringen.
    »Usires, wo bist du?«, stieß er hervor und ließ die Klinge, schwer wie ein abgebrochenes Stück Mauerwerk, zur Erde krachen.
    »Hilf mir! Was nützt dieses verdammte Schwert?« Wieder versuchte er es und betete, Gott möge ihm helfen; aber Dorn blieb liegen, seine Kraft reichte nicht aus.
    »Simon!«, schrie Sludig atemlos. »Flieh! Ich … kann nicht …«
    Der zottige weiße Arm holte aus, und der Rimmersmann taumelte rückwärts, knapp außer Reichweite. Er öffnete den Mund, um noch einmal nach Simon zu rufen, musste sich aber sofort zur Seite werfen, um einem von rückwärts geführten Klauengriff zu entgehen. Blut befleckte den hellen Bart des Nordländers und verklebte sein gelbes Haar. Den Helm hatte er verloren.
    Wild blickte Simon um sich. Er entdeckte einen Trollspeer, der zwischen den Felsen lag. Den raffte er auf und umkreiste damit den Riesen, dessen gerötete Augen und weitgeblähte Nüstern sich nur auf Sludig richteten. Der zottige Rücken des Ungetüms ragte vor Simon auf wie eine weiße Wand. Sofort, bevor er auch nur Zeit hatte, sich über sich selbst zu wundern, sprang Simon über die glitschigen Steine nach vorn und stieß den Speer, so hart er nur konnte, in den verfilzten Pelz. Die Wucht des Anpralls fuhr ihm den Arm hinauf, dass seine Zähne aufeinanderschlugen und er kraftlos gegen den breiten Riesenrücken

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