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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Oberst Steiner, haben bereits das Ritterkreuz mit Eichenlaub. Ich verleihe Ihnen nun die Schwerter dazu.«
      »Vielen Dank, mein Führer«, erwiderte Kurt Steiner mit kaum verhohlener Ironie.
      »Und für Sie, Herr Devlin«, sagte der Führer und sah den Iren an, »das Eiserne Kreuz Erster Klasse.«
      Devlin wußte nicht, was er dazu sagen sollte, und wehrte sich verzweifelt gegen den unwiderstehlichen Drang, in schallendes Gelächter auszubrechen, während ihm der Orden an die Brust geheftet wurde.
      »Ich und das gesamte deutsche Volk, meine Herren, sind Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet«, sagte Hitler und ging hinaus. Himmler folgte ihm.
      Canaris blieb noch einen Moment lang an der Tür stehen. »Ein äußerst aufschlußreicher Vormittag, aber ich würde mich an deiner Stelle vorsehen, Walter.«
      Die Tür glitt ins Schloß. Devlin räusperte sich. »Und was nun?«
      »Der Führer kehrt sofort nach Berlin zurück«, sagte Schellenberg. »Canaris und Himmler fliegen mit ihm.«
      »Und was tun wir?« wollte Asa Vaughan wissen.
      »Da gibt es ein kleines Problem. Der Reichsführer hat unmißverständlich durchblicken lassen, daß er Sie in Berlin nicht sehen will. Genaugenommen will er Sie nirgendwo mehr sehen.«
      »Ich verstehe«, meinte Steiner gelassen. »Und Sie sollen entsprechende Schritte unternehmen.«
      »So in etwa.«
      »Dieser Gauner«, sagte Devlin.
      »Natürlich steht noch die Lysander am Strand von Chernay«, sagte Schellenberg. »Leber hat die Maschine sicherlich längst durchgecheckt und aufgetankt.«
      »Aber wohin zum Teufel sollen wir verschwinden?« fragte Asa Vaughan. »Wir sind gerade erst mit mehr Glück als Verstand aus England abgehauen, und Deutschland ist sicherlich ein zu heißes Pflaster für uns.«
      Schellenberg sah Devlin fragend an, und der Ire lachte schallend. »Waren Sie schon mal in Irland?« fragte er Vaughan.
      Es war kalt am Strand, die Flut hatte einen höheren Stand erreicht als am Tag vorher, dennoch reichte der Platz aus, um ungehindert zu starten.
      »Ich habe alles durchgesehen«, sagte Oberfeldwebel Leber zu Asa Vaughan. »Eigentlich dürften Sie mit der Kiste keine Probleme haben, Herr Hauptsturmführer.«
      Schellenberg meinte: »Sie kehren jetzt am besten zum Flugplatz zurück, Oberfeldwebel, ich komme gleich nach.«
      Leber salutierte und entfernte sich. Schellenberg schüttelte Steiner und Asa die Hand. »Meine Herren, viel Glück.« Sie kletterten in die Lysander, und der General trat zu Devlin. »Sie sind wirklich ein überaus bemerkenswerter Mann.«
      Devlin winkte ab. »Kommen Sie mit, Walter, für Sie gibt es hier doch nichts mehr zu tun.«
      »Zu spät, mein Freund. Wie ich schon einmal sagte, es ist viel zu spät, um jetzt noch vom Karussell abzuspringen.«
      »Und wie wird Himmler reagieren, wenn er hört, daß Sie uns
    haben abfliegen lassen?«
      »Auch daran habe ich schon gedacht. Ein hervorragender Schütze wie Sie dürfte doch keine Probleme damit haben, mir in die Schulter zu schießen. Aber bitte in die linke. Und natürlich nur eine Fleischwunde.«
      »Mein Gott, Sie sind wirklich ein Fuchs.«
      Schellenberg ging davon, dann drehte er sich um. Devlins Hand tauchte mit der Walther PPK aus der Tasche auf. Ein Schuß fiel, und Schellenberg schwankte, faßte sich an die Schulter. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor, und er lächelte.
      »Leben Sie wohl, Mr. Devlin.«
      Der Ire stieg in die Maschine und schloß die Kuppel. Asa drehte in den Wind, und die Lysander jagte über den Strand und schwang sich in die Luft. Schellenberg schaute ihr nach, wie sie aufs Meer hinausflog. Nach einer Weile machte er kehrt und ging zurück zur Helling. Dabei hielt er fast zärtlich seine Schulter fest.
      Lough Conn in der Grafschaft Mayo, nicht weit von der Killala Bay an der Westküste Irlands entfernt, ist etwas mehr als zwanzig Kilometer lang. Im sinkenden Licht des Abends und während die Dunkelheit über die Berge kroch, erinnerte seine Oberfläche an schwarzes Glas.
      Michael Murphys Hof lag am südlichen Ende des Sees. Diesen Tag hatte er mit Angeln und einem Kanister schwarz gebranntem Whiskey verbracht, bis er, wie seine alte Großmutter immer zu sagen pflegte, nicht mehr wußte, wo er war. Als es unvermittelt zu regnen begann, griff er nach seinen Rudern und kehrte zum Ufer zurück, wobei er leise eine Melodie summte.
      Plötzlich war da ein Brummen in seinen

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