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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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zu müssen, mein Führer, aber Ihr letzter Augenblick ist gekommen, und zwar nicht nur der Ihre, sondern auch der von Generalfeldmarschall Rommel und der des Admirals.« Berger schüttelte den Kopf. »Wir können uns keinen von Ihnen länger leisten.«
      »Sie können mich gar nicht töten«, sagte Hitler, »Sie armseliger Narr, es ist unmöglich.«
      »Tatsächlich?« fragte Berger. »Und warum?«
      »Weil es mir nicht vorherbestimmt ist, hier zu sterben«, erklärte Hitler ihm ruhig. »Weil Gott auf meiner Seite steht.«
      Irgendwo in der Ferne fielen Schüsse. Berger drehte sich um
    und schaute zur Tür; währenddessen sprang Major Ritter auf, schleuderte die Aktentasche von sich und rannte zur Tür. »Wachen!« brüllte er.
      Einer der SS-Männer feuerte seine Schmeisser und traf ihn mehrmals in den Rücken.
      Schellenberg nickte Liam zu.
      Devlins Hand fand den Griff der schallgedämpften Walther im Hosenbund. Seine erste Kugel erwischte den Mann, der soeben Ritter erschossen hatte, an der Schläfe, der zweite traf den anderen SS-Mann ins Herz. Berger schwang zu ihm herum, den Mund in Wut verzerrt. Devlins Kugel schlug genau zwischen seinen Augen ein.
      Devlin durchquerte den Raum und betrachtete ihn, die Walther hing ihm dabei locker in der Hand. »Du wolltest dir nichts sagen lassen, mein Sohn, nicht wahr? Ich sagte ja, daß du dir eine andere Beschäftigung suchen sollst.«
      Hinter ihm sprangen die Türen auf, und Kurt Steiner stürmte an der Spitze seiner Männer herein.
      Als Schellenberg anklopfte und Himmlers Zimmer betrat, stand der Reichsführer am Fenster. Es war offensichtlich, daß er die Absicht hatte, die Affäre mit Dreistigkeit durchzustehen.
      »Aha, da sind Sie ja, Herr General. Eine unselige Angelegenheit. Das wirft ein schlechtes Licht auf die gesamte SS. Gott sei Dank betrachtet der Führer Bergers ungeheuren Verrat an der Sache als einen persönlichen Fehltritt.«
      »Ein Glück für uns alle, mein Reichsführer.«
      Himmler setzte sich. »Dieser anonyme Telefonanruf, den Sie erwähnten… Sie haben keine Idee, wer es gewesen sein könnte?«
      »Ich fürchte nein.«
      »Das ist schade. Dennoch…« Himmler sah auf die Uhr. »Der Führer will gegen Mittag abreisen, und ich werde zusammen mit ihm nach Berlin zurückfliegen. Canaris begleitet uns. Rommel ist bereits fort.«
      »Ich verstehe«, sagte Schellenberg.
      »Ehe er sich verabschiedet, möchte der Führer Sie und die anderen drei Beteiligten noch einmal sehen. Ich glaube, er hält einige Auszeichnungen für Sie bereit.«
      »Auszeichnungen?« fragte Schellenberg.
      »Der Führer geht niemals ohne sie auf Reisen, General, er hat immer ein ganzes Sortiment in einer speziellen Schatulle bei sich. Er hält sehr viel davon, Gefolgschaftstreue und Loyalität angemessen zu belohnen, und das tue ich auch.«
      »Mein Reichsführer.«
      Schellenberg ging zur Tür, und Himmler meinte: »Es wäre besser für uns alle, wenn diese schlimme Sache nicht passiert wäre. Sie verstehen, was ich meine, General? Rommel und Canaris werden schweigen, und die Fallschirmjäger stellen auch kein allzu großes Problem dar. Ein Einsatz an der Ostfront wird dafür sorgen, daß von dieser Seite nichts durchsickert.«
      »Ich verstehe, mein Reichsführer«, sagte Schellenberg vorsichtig.
      »Bleiben also nur noch Steiner, Hauptsturmführer Vaughan und dieser Devlin. Ich denke, diese drei könnten uns durchaus in peinliche Situationen bringen, wie Sie mir sicherlich zustimmen werden.«
      »Will mein Reichsführer damit andeuten, daß…«, begann Schellenberg.
      »Nein«, unterbrach ihn Himmler. »Ich deute gar nichts an. Ich überlasse die Klärung dieses Punktes ganz allein Ihnen.«
      Es war kurz vor Mittag, als Schellenberg, Steiner, Asa und Devlin in der Bibliothek auf den Führer warteten. Wenig später wurde die Tür geöffnet, und Hitler kam herein, gefolgt von Canaris und Himmler, der eine kleine Ledermappe unter dem
    Arm trug.
    »Meine Herren«, begann Hitler.
      Die drei Offiziere nahmen Haltung an, und Devlin, der auf der Fensterbank gesessen hatte, erhob sich verlegen. Hitler gab Himmler mit einem Kopfnicken ein Zeichen, und letzterer öffnete die Ledermappe, die mit Orden gefüllt war.
      »Für Sie, General Schellenberg, das Deutsche Kreuz in Gold, und das gleiche auch für Sie, Hauptsturmführer Vaughan.« Er heftete die Orden an, dann wandte er sich an Steiner. »Sie,

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