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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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gäbe es verschiedene
Parteien, die bezüglich der Liste nicht einer Meinung seien, und
die vermeintlich erbliche, durch alle Schichten gehende Verachtung,
die die Dweller gegenüber allen anderen Bewohnern der Galaxis an
den Tag legten, sei nicht durchgängig. Wir sind keine
Monokultur. Das waren doch Valseirs Worte gewesen?
    Gab es irgendeine Dweller-Gruppe, die ihm schaden wollte oder von
jemandem beeinflusst wurde, der sein Feind war?
    Er schaltete um auf den Sender für Alien-Beobachtung, der
gewöhnlich am zuverlässigsten war, und rief die Globalkarte
auf. Sie zeigte sich zum ersten Mal in völliger Klarheit. Dem
Display zufolge gab es in ganz Nasqueron kein einziges lebendes
Fremdwesen. Auch er wurde nicht erwähnt, das hieß, dass
seine Rückkehr nicht registriert worden war, jedenfalls nicht
von den Fans, die diesen Sender betrieben.
    Jemand rief ihn an. Quercer & Janath. Er steckte das Bildblatt
in das Fach in der Flanke zurück.
    - Fassin. Können wir dich irgendwo hinbringen?
    - Innerhalb des Planeten, wie ich gleich hinzufügen
möchte.
    - Haben ein Schiff zur Verfügung. Jemand war uns eine
Gefälligkeit schuldig.
    - Könnte man sagen.
    - Ich weiß nicht, antwortete Fassin. – Ich
überlege schon die ganze Zeit. Wisst ihr mehr über
den Stand der Invasion und über die Streitkräfte des
Hungerleider-Kults?
    - Empfangen soeben Berichte, wonach es auf irgendeiner
Konferenz irgendeine Panne gegeben hat.
    - Eine Schießerei, um das Kind beim Namen zu
nennen.
    - Ich möchte meinen Freund Valseir aufsuchen, sagte
Fassin. -Ich habe ihm eine Nachricht geschickt, aber bisher keine
Antwort erhalten. Ich dachte, ich könnte ihn auf
einer…
    In diesem Augenblick fielen ihm die FlugSchwinge Cheumerith und die Dweller ein, die sich bis in alle Ewigkeit an langen
Leinen von ihr durch Nasquerons hohen Himmel ziehen ließen. Die
FlugSchwinge. Das wäre der zweite Ort, von dem Valseir
gesprochen hatte, und wo er vielleicht zu finden wäre.
    - Ja, antwortete er dem Vollzwilling. – Ich
weiß, wohin ihr mich bringen könnt.
    - Wir können nur innerhalb der Atmosphäre fliegen,
das ist dir doch klar? Also ziemlich langsam.
    - Haben unseren Glücksvorrat vollständig
aufgebraucht, als wir das Schiff unbemerkt nach Nasq brachten. Ein
Voehn-Schiff, verstehst du? Macht viele Leute nervös. Jedenfalls
sieht es so aus.
    - Geht in Ordnung, erklärte Fassin.
     
    Eine Stunde später rasten sie durch die Wolkenstämme
unter der obersten Dunstschicht, als die AM-Sprengköpfe
zündeten. Einer war genau über ihnen.
    »Mann, sieh dir das an!«
    »Da ist unser Schatten!«
    Eine Minute später erstrahlte der ganze westliche Himmel in
hellem Licht. Der Schein kam, wie sie später erfuhren, von der
Zerstörung des Riesenschiffes Lusiferus VII. Quercer
& Janath erklärten ganz unverhohlen, sie seien tief
beeindruckt.
    Die Protreptik setzte ihre Fahrt ungerührt fort.
     
    Die ersten zwölf Schiffe der Generalflotte jagten mit nur
einem Prozent unter Lichtgeschwindigkeit durch das innere
Ulubis-System. Wie kilometerlange schwarze Minarette mit schnell
rotierenden Gürtelabschnitten, aus denen Raketencluster,
Munitionspakete, Streuminen, getarnte Drohnen und
Kamikaze-Raketenwerfer fielen, durchstießen sie in weniger als
vier Stunden das ganze System, in knapp einer Stunde den Orbit von
Nasqueron und in fünfzehn Minuten die Bahn von Sepekte.
    Milliarden von Kilometern dahinter befand sich auf dem gleichen
Kurs, stark abbremsend, die Hauptstreitmacht der Generalflotte mit
der Mannlicher-Carcano. Taince Yarabokin schwamm in ihrer
Kapsel. Im VR-Kommandoraum des Schlachtschiffs war es fast vollkommen
still. Die Kommandobesatzung hörte reglos den Funkverkehr
zwischen den zwölf durch das System jagenden Vorauseinheiten
mit, der zu ihnen zurückgestrahlt wurde.
    Taince konnte kaum fassen, wie nervös sie war. Ihr
Körper wollte wie in einer Kampf-oder-Flucht-Situation
reagieren, und die Biosysteme der Kapsel wirkten beharrlich jedem
einzelnen der klassischen Symptome entgegen. Der Einsatz war
zweifellos von großer Bedeutung. Wohl das wichtigste
Unternehmen, an dem sie jemals teilgenommen hatte. Sie stand in der
Hierarchie so weit oben, dass sie beim Start über die
strategische Tragweite ihrer Mission aufgeklärt worden war,
dennoch war sie fast so aufgeregt wie vor ihren ersten
Einsätzen. Wie oft man auch in einen Krieg zog, der
Adrenalinschub war nie ganz zu unterdrücken. Der Tag, an dem man
einem Kampf völlig ungerührt entgegensah,

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