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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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der war doch hinter jedem Rock her.»
    «Na, das lässt sich ja rausfinden. Jedenfalls hat die sein Tod mehr mitgenommen als mich oder dich, und Frau Herz bringt ja sowieso nichts aus der Fassung. Ich kann einfach nicht glauben, dass das nur ein läppischer Unfall war.»
    «Aber wer sollte den denn umbringen wollen … also, außer ein paar Schülern …»
    «Mein Hikmet war heute richtig gut gelaunt. Frl. Krise, denk mal an die Klassenkonferenz. Hikmet wollte doch unbedingt in seiner alten Klasse bleiben. Der hatte den Günther bekniet, ihm noch eine letzte Chance zu geben.»
    «Ja, ich erinnere mich. Krass, wie hart der Günther da blieb. Hikmet ist ja eigentlich gar kein schlechter Schüler. Bei mir war der immer ruhig, aber mit dem Altmann kam der gar nicht klar. Die beiden konnten überhaupt nicht miteinander.»
    «Aber deshalb gleich einen Mord begehen? Ich weiß nicht! Glaubst du das, Frl. Krise?»
    «Also, bei unseren Schülern würde ich mich über gar nichts wundern. Wenn die mal in ihrer Ehre gekränkt sind … Vielleicht war es auch jemand, den der Günther gar nicht gekannt hat.»
    «Oder eine Exfrau oder ein eifersüchtiger neuer Freund von der Exfrau oder eine frustrierte Tochter oder eine gefickte und dann fallengelassene Frau Schirmer oder ein Drogendealer oder DU ?»
    «Du bist degoutant, Frau Freitag.»
    «Nein, aber jetzt mal im Ernst, Frl. Krise, im richtigen Leben passieren doch auch Morde. Nicht nur in Krimis oder Filmen. Und wie gut kanntest du denn den Altmann? Der hatte bestimmt Dreck am Stecken. Vielleicht war das ganze Lehrersein nur Tarnung. Vielleicht hat der einen Prostitutionsring betrieben oder Internetpornos gedreht.»
    «Onkel Ali! Was hast du der Frau Freitag in den Kaffee getan?»
    Ali steckt seinen Kopf um die Ecke. «Wieso?»
    «Die phantasiert sich was zusammen. Bei uns ist doch ein Kollege tödlich verunglückt. Stand auch in der Zeitung. Jetzt meint die, der wäre ermordet worden, weil er Mädchenhändler war!»
    «Moment mal!» Ali wuchtet irgendeinen Karton hinter die Theke und steckt sich eine Kippe an. «Wie hieß denn der?»
    «Altmann. Günther Altmann», sagt Frl. Krise.
    Ali zieht an seiner Zigarette: «Altmann? Altmann? Ick gloobe, den Namen hab ick doch neulisch schon ma jehört … muss ick mal nachfrajen … noch mehr Kaffee?»
    •
    Oh Gott, schon fast vier Uhr. Und Gegenwind. Und mein Hinterrad ist halb platt. Diese Friesenstraße – muss die so steil sein? Frau Freitag weiß schon, warum sie so selten mit dem Fahrrad fährt. Aber lieber den Berg hoch keuchen als tot in einer Kühlschublade der Gerichtsmedizin liegen. Der arme Günther. Und die arme Franziska. So jung und schon Witwe und alleinerziehend. Wie hat der Günther diese Frauen immer leicht verächtlich genannt? Allein-verziehend. Na ja. Wann wohl das Baby von der kommt? Ich muss morgen Frau Schirmer fragen.
    Soll ich noch schnell Brot holen? Irgendwas hatte Männe mir doch nachgerufen heute Morgen. Keine Lust auf Essen, mir ist der Appetit vergangen.
    Ah, da steht ja mein Männe schon vor der Haustür! Tappt von einem Bein aufs andere. Und neben ihm ein ockerfarbener Kinderwagen.
    Ach, du Scheiße! Ich habe die Verabredung mit meiner ehemaligen Schülerin Eileen vergessen! Ausgerechnet heute! Eileen hat irgendeinen Termin, und wir hatten gestern ausgemacht, dass ich in der Zeit kurz auf ihr Baby aufpassen sollte.
    «Ich dachte schon, du kommst nie mehr!», begrüßt mich Männe. Er schuckelt den Wagen hin und her und guckt finster. «Eileen ist schon weg. Viele Grüße. Und ich soll dir sagen, dieses Kind hier mit dem unaussprechlichen Namen muss ein Fläschchen bekommen, wenn es wach wird. Weshalb hat Eileen eigentlich ihre arme kleine Tochter mit den Namen des halben schwedischen Königshauses belastet?»
    «Weiß ich auch nicht. Komm, wir tauschen!», sage ich und übernehme den Kinderwagen. Männe schließt mein Fahrrad ab.
    Baby Viktoria-Estelle liegt gemütlich auf einem Schafsfell, ist zugedeckt mit einer rosafarbenen Wolldecke und schlummert tief und fest. Acht Wochen ist sie alt. Ihre bläulichen Augenlider zucken ein bisschen, und ihre kleine Unterlippe zittert beim Ausatmen.
    «Guck doch mal, Männe. Ist die nicht süüüüß? Zu niedlich! Die dicken Bäckchen! Diese weiche Haut! Und so kleine Händchen! Sie ähnelt Eileen, oder?»
    «Ich hab sie mir doch schon zehn Minuten lang angeguckt», knurrt Männe. «Ja, das süßeste Kind von ganz Berlin! Eine verhinderte Prinzessin. Eure

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