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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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Winzigkeit! Warum bist du so spät?»
    «Hilfst du mir mal den Wagen hochtragen? Ich erzähle es dir oben!»
    «Nimm sie doch raus! Diese Karre kann man ohne Bedenken im Flur stehen lassen. Die klaut bestimmt niemand.» Männe guckt angeekelt wie ein Formel- 1 -Fahrer, dem man einen Trabbi untergeschoben hat.
    «Eileen hat doch so wenig Geld! Männe, du könntest mal gelegentlich bei eBay nach was Schönerem suchen.»
    Das Wort eBay versetzt Männe augenblicklich in bessere Laune. Seine steinzeitlichen Gene lechzen ständig danach, etwas zu erlegen, und sei es auch nur eine Kofferraummatte oder Katzenstreu.
    Kaum haben wir den Kinderwagen in den zweiten Stock geschleppt, wacht Viktoria-Estelle auf. Zum Glück kann ich gerade noch das Fläschchen anwärmen, bevor ein großes Gebrüll einsetzt.
    «Sieht aus wie ein Gummibärchen, die Prinzessin», sagt Männe freundlicher und gibt dem Säugling einen liebevollen Klaps auf den Windelpopo. «Kleines Monster!»
    Während «Eure Winzigkeit» in meinem Arm an der Flasche nuckelt, erzähle ich Männe die Geschichte von Günthers Ableben. Männe ist mäßig interessiert, schließlich kannte er Günther nicht persönlich, er liest kopfschüttelnd den Artikel in der B.Z. und findet, Frau Freitag und ich hätten viel zu viel Phantasie. Die Polizei habe sicher recht, von einem Unfall auszugehen. Dann verzieht er sich händereibend in sein Arbeitszimmer, um weltweit nach dem perfekten und preisgünstigsten Kinderwagen zu fahnden.
    Ich hänge mir das Baby über die Schulter und gehe auf der Teppichkante auf und ab. Warten aufs Bäuerchen! Aber das dauert … Ich könnte Viktoria-Estelle erzählen, dass sie nicht das einzige Kind ist, das alleinerziehend groß wird. Das Baby von Günther …
    «Aber du hast ja auch noch das liebe Frl. Krise und den alten Opa Männe, und bestimmt findet deine Mama auch bald einen neuen Papa für dich!»
    «Hast du mich etwa gerade Opa genannt?», ruft Männe aus seinem Zimmer.
    «Niemals! Wie kommst du darauf? Hast du schon einen Kinderwagen gefunden?»
    «Es gibt Tausende. Ich muss mich erst mal in die Materie einarbeiten. Marktforschung. Ist ja unfassbar, was die Dinger kosten!»
    «Vickilein, hoffentlich findet Opa Männe noch was für dich, bevor du Abitur machst!»
    Es klingelt. Eileen stürzt herein. Sie lässt sich auf die Couch fallen und herzt und küsst ihre Tochter.
    «Frl. Krise, ich bin fix und fertig! Aber ich bekomme die Wohnung ziemlich sicher! Gut, wa?» Eileen hat sich mitten in der Schwangerschaft von Viktoria-Estelles Vater getrennt und ist jetzt auf Wohnungssuche. Im Moment ist sie bei ihrer Schwester untergekommen, aber die Situation setzt ihr zu. Sie sieht schlecht aus und wirkt überfordert. Man müsste sie noch mehr unterstützen, denke ich, sie ist so jung und ganz alleine.
    «Männe hilft dir bestimmt, wenn du renovieren musst!»
    «Ach, das ist lieb, echt.»
    «Eileen, mal was ganz anderes. Hattest du nicht den Altmann als Mathelehrer?»
    «Ja … dieser grässliche Kerl. Aber gelernt hat man was bei dem! Warum?»
    «Er ist tot. Eine Treppe runtergestürzt. Die Polizei weiß noch nicht genau, ob es ein Unfall war oder ein Verbrechen.»
    «Echt? Bestimmt Mord! Das war doch so ein Ekel!», sagt Eileen ungerührt und schnüffelt an Viktoria herum.
    «Hast du sie schon gewickelt?»
    Während Eileen das Baby sauber macht, erinnert sie sich: «Der Altmann, der hatte es doch immer so auf hübsche Mädchen abgesehen. Die Canan Ünver … mit der soll der ja damals was gehabt haben! Aber ihr Lehrer habt ja nie was mitbekommen.»
    «Wann damals?»
    «Auf Klassenfahrt. Ich weiß nicht mehr, wohin. Die heiratet übrigens bald, die Canan.»
    «Hast du noch Kontakt zu ihr?»
    «Na klar. Über Facebook. Ich bin zur Hochzeit eingeladen, aber ich weiß noch nicht, ob ich hingehe. So, fertig. Viktoria-Estelle ist groß geworden, wa? Die ersten Sachen sind schon viel zu klein für sie.»
    Wenn das mit den Klamotten ein Wink mit dem Zaunpfahl sein sollte, so ist er bei mir angekommen. Aber eine Hand wäscht die andere …
    «Poste das mit dem Altmann mal bei Facebook, Eileen. Vielleicht kriegen wir was Interessantes über ihn raus!», schlage ich vor.
    «Wenn du willst, gerne. Hör mal, Frl. Krise, ich muss morgen zur Frauenärztin. Um drei. Könntest du die Kleine dann noch mal nehmen? Bitte! Ausnahmsweise!»
    •
    Erst zu Hause merke ich, wie müde ich bin. Was für ein Tag! Morgens eine kurze Dienstbesprechung, und schon ist nichts

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