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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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war etwa doppelt so groß wie die Schildkröte. Diese beanspruchte den größten Teil der zweiten Heimkugel und den verkürzten Hals dazwischen.
    In dem Bild leuchteten neue Schotts vor dem allgemeinen Grün auf. Sie breiteten sich aus wie Wachs in warmem Wasser, bis die Einheiten vollständig konfiguriert waren und bereit zur Trennung.
    Martin sagte: »Statusanzeige!« Die Trennungen schmolzen weg, die Hälse wurden länger, und die Heimkugeln wurden wieder rund. Von der dritten Heimkugel gingen wie Barthaare Magnetfelder aus. Innere Linien des Schöpffeldes glühten rot um den Bug herum.
    »Sieht gut aus«, sagte Hans. »Wann willst du zur endgültigen Strategie übergehen?«
    »Das Suchteam hat uns noch mehr zu zeigen. Wir werden es anhören. Dann werden du, ihr und die Exbosse ein Palaver abhalten.«
    »Palaver«, sagte Paola und lächelte Hans ebenso.
    Martin war erfreut, daß wieder eine gewisse Begeisterung aufkam.
    Rosa Sequoia hatte ihre letzten Dienste makellos versehen; und es wurde nicht mehr viel über das geredet, was sie gesehen hatte. Der Vorfall schien ihr peinlich geworden zu sein, und sie antwortete nicht auf Fragen der Kinder.
     
    Das Gesicht von Hakim Hadj zeigte weniger heitere Ruhe als sonst, und sein Verhalten war weniger höflich, wenn auch kaum schroff. Er sah müde aus. Er schien mindestens leicht gereizt zu sein, vielleicht durch einen kleinen Juckreiz, an den er nicht herankommen konnte. Der transparente Bug der Dämmerungsgleiter zeigte jetzt Sterne anstatt abgrundtiefer Finsternis. Der Raum war dicht gefüllt von Projektionen, die über Simulationen und Karten gestapelt waren, welche ihrerseits über Neongeschreibsel lagen.
    Hakim und zwei Assistenten, Min Giao und Thorkild Lax, schienen sich in der Konfusion zurechtzufinden. Martin stand im Hintergrund und ließ Hakim auf sich zukommen.
    »Wir sind dicht daran, eine Beurteilung abzugeben«, sagte Hakim mit schwarzen rollenden Augen. »Wir werden unsere Fernsonden bald zurückziehen müssen, ehe wir in die Wolke eintreten; aber ich denke, wir werden bis dahin genügend Material haben. Unsere Information über das System ist gewaltig, Martin. Ich habe für dich wichtige Details herausgezogen. Du kannst dir die orbitalen Strukturen zwischen den Planeten zwei und drei ansehen. Die sind sehr interessant, scheinen aber nicht aktiv zu sein, vielleicht unbewohnt. Wir haben immer noch keinen Hinweis darauf, was die fünf inneren Massen sind.«
    »Kraftwerke in der Nähe?« schlug Martin vor.
    Hakim lächelte höflich. »Es könnten Reserven umgewandelter Antimaterie sein. Wenn ja, sind sie stark abgeschirmt. Sie sind praktisch unsichtbar. Sie reflektieren weniger als Kohlenstaub und senden keine Strahlung aus. Das wäre wenig sinnvoll, wenn sie irgendwelche Vorräte darstellen.«
    »Was ist deine beste Theorie?« fragte Martin.
    »Ich postuliere nichts«, sagte Hakim ruhig. »Das Unbekannte macht mir Sorgen, besonders wenn es so auffällig ist.«
    »Zugegeben.«
    Hakim fuhr fort und rückte aus dem Stapel der Projektionen Simulationen der Oberflächen der inneren Planeten näher an Martin heran. Er tadelte Thorkild und Min Giao für ihre Beiträge zu dem Durcheinander, aber sie ignorierten ihn und machten weiter, indem sie noch mehr Projektionen, Listen, Tabellen und Simulationen hinzufügten, die blinkten, aufblitzten und sich in wohltuend stummen Darstellungen bewegten.
    »Diese Welten sind nicht sehr aktiv, selbst für eine stille und fortgeschrittene Zivilisation. Seismische oder andere Geräusche durch die Krusten sind minimal. Der Planet wirkt alt. Keine nennenswerten Aktivitäten unter dem Boden, natürlich oder unnatürlich. Solche Bewegungen würden Vibrationen durch Setzung der Kruste erzeugen. Es sind also auch keine die Planeten verändernden Arbeiten im Gange, Martin. Vielleicht sind sie damit schon vor Jahrtausenden fertig geworden.«
    »Fahr fort!« sagte Martin.
    »Strahlungsfluß von den Planeten überschreitet keine erwarteten natürlichen Stärken. Beide mineralischen inneren Welten sind entweder tot oder im Ruhezustand. Das deutet vielleicht auf eine Zivilisation im Dauerzustand hin, bei der alle Aktivitäten auf Informationsübertragung durch stille Verbindungen oder durch Handys wie bei uns beschränkt ist.«
    »Keine physischen Körper? Nichts Organisches?« fragte Martin.
    »Nichts Sichtbares. Wenn es organische Wesen unter der Oberfläche gibt, so produzieren sie keine Spuren auf der Oberfläche selbst, und das ist

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