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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Spurenelementen in den Killermaschinen.
    Martin sagte: »Das ist mehr als ein enges Zusammentreffen.«
    Hakim hob aufgeregt eine Augenbraue.
    »Es ist exakt«, sagte Martin.
    »Nahezu«, bestätigte Hakim.
    »Sie haben die Killermaschinen in der Umgebung von Wormwood hergestellt.«
    »Vielleicht auch bei Leviathan. Wir sind nicht nahe genug, um das zu beurteilen.«
    »Aber bestimmt hier.«
    »Das Beweismaterial ist zwingend.«
    Martins Haut erwärmte sich, und seine Augen wurden feucht – eine Reaktion, die er bisher nur selten erlebt hatte und keiner besonderen Emotion zuschreiben konnte. Vielleicht kam sie aus einem Komplex von Gefühlen, die so tief saßen, daß er sie nicht bewußt wahrnehmen konnte.
    »Keine Verteidigungseinrichtungen?«
    »Keine«, sagte Hakim. »Keine Anzeichen von Abwehr auf der Oberfläche der inneren Welten. Der ausgebeutete Gasriese zeigt noch weniger Aktivität, ein großer Klumpen von kaltem Abraum und mineralischen Trümmern mit einer dünnen Heliumatmosphäre, festem Kohlendioxid, Brom und wenigen Kohlenwasserstoffen. Hier ist eine Liste.«
    »Wo sind die flüchtigen Substanzen geblieben?« fragte Martin. Auf der Liste fehlten Wasserstoff, Methan und Ammoniak. Der dünne Hauch von Helium war so diffus, daß er nutzlos war. Kein Herunterstoßen, um Treibstoff aufzuschöpfen, wie Robin Hood sich aus einem Baum schwang, um eine Geldbörse zu schnappen.
    »Eine gute Frage, aber ich kann genau wie du nur Vermutungen anstellen. Der Stern ist gut über sechs Milliarden Jahre alt. Die flüchtigen Bestandteile hätten bei der Geburt verlorengehen können, während die äußeren Welten entsprechend dünnere Atmosphärenhüllen bekamen. Aber das wäre ungewöhnlich für einen gelben Zwerg in dieser Umgebung.«
    »Selbst in einer vielfachen Gruppe?«
    Hakim nickte. »Selbst dann. Die flüchtigen Stoffe könnten als Treibstoff für frühen interstellaren Verkehr in der Gruppe gedient haben. Die vorgeburtliche Wolke ist auch sehr arm an flüchtigen Stoffen, mußt du bedenken. Oder…«
    Martin blickte auf.
    »Das meiste hätte in Anti-M umgewandelt sein können, um Killersonden herzustellen.«
    »Das wären sehr viele Sonden«, sagte Martin.
    Hakim stimmte zu. »Milliarden, aufgetankt und in die stellare Nachbarschaft ausgesandt. Die Ausbeutung der äußeren Wolke, der Kometen, der Eismonde, des Gasriesen, von allem… Man könnte vielleicht sagen, eine massive und boshafte Kampagne mit großen Risiken und hohem Aufwand. Der logischerweise eine Welle von stellarer Erkundung und Kolonisation folgen mußte.«
    »Aber wir sehen keine bewohnten Systeme jenseits der Gruppe… Eine solche Kampagne zu beginnen, würde nicht sinnvoll sein, wenn man sie nicht weiter verfolgt.«
    »Ah!« Hakim hob einen Finger. »Jahrhunderte mußten vergehen, während sie darauf warteten, daß die Sonden ihre Arbeit verrichteten. Wie, wenn die Zivilisation sich inzwischen verändert?«
    Martin meinte: »Es scheint sicher, daß sich einiges verändert hat.«
    »Vielleicht eine Veränderung des Herzens oder eine plötzliche Furcht vor dem Haß anderer Zivilisationen. Feigheit. Viele Möglichkeiten.«
    »Welcher Prozentsatz umgewandelter flüchtiger Stoffe könnte in den fünf Massen gespeichert sein?«
    »Ein winziger Teil der gesamten geschätzten Gase, die das System verloren hat«, sagte Hakim. »Wir sind uns der Größe nicht sicher, aber eine jede Masse scheint mehrere tausend Kilometer Durchmesser zu haben. Damit käme Neutronium nicht in Betracht, falls die Dichten gleichmäßig sind.«
    Thorkild Lax warf ein: »Ich beende gerade die Arbeit an der äußeren Wolke, und Min Giao wiederholt unsere Arbeit über den inneren Staub und Schutt.«
    »Staub und Schutt… Wie lange würde es dauern, das meiste davon aus dem System hinauszustoßen?«
    »Das würde nicht geschehen«, erwiderte Thorkild. »Die meisten Staubkörner und größeren Trümmer sind zu groß, um durch Strahlung ausgestoßen werden zu können. Bedenkt, daß der stellare Wind durch die Pole von oben nach außen kanalisiert wurde.«
    »Ein gutes Argument«, sagte Hakim.
    »Wieviel Zeit braucht ihr noch?«
    »Einen Tag?« fragte Hakim seine Kollegen.
    »Ich muß eine Pause machen«, sagte Min Giao. »Meine Muttimathe verschwindet jetzt.«
    »Anderthalb Tage«, sagte Hakim.
    »Fein!« erklärte Martin.
    Sie würden nach drei Tagen in das vorgeburtliche Material eintreten. Sie würden ihre Entscheidung treffen. Martin zweifelte nicht, wie sich die Kinder

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