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Der Amerikaner - The American

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Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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sonst sollte er das Risiko eingehen? Es muss sich um eine große Geschichte drehen. Wie gesagt, er ist ein großer Trumpf für Al Kaida. Sie würden es nicht wagen, sein Leben bei einer unbedeutenden Operation aufs Spiel zu setzen.«
    »Aber das ist der reinste Selbstmord. Es ist unmöglich, den
Präsidenten der Vereinigten Staaten zu töten, erst recht nicht zusammen mit zwei anderen Spitzenpolitikern. Nach so einer Tat kann man nicht einfach davonspazieren.«
    »Jason March ist einer der gefährlichsten Männer, die die U. S. Army je hervorgebracht hat. Wenn es jemanden gibt, dem nach einer solchen Tat die Flucht gelingt, dann ist er es.«
     
    Sie drangen immer tiefer in das Innere der Höhle vor.
    Das Heulen des über die Gipfel des Tian-Shan-Gebirges fegenden Windes war kaum noch zu hören in diesen dunklen, scheinbar endlosen Gängen. Hier war es deutlich kälter als hinter dem Eingang der Höhle, und March zitterte, als er Ayman al-Zawahiri durch die Finsternis folgte. Er hatte seine Hände ausgestreckt, um nicht versehentlich gegen eine Felswand zu laufen. Beunruhigender fand er allerdings den Gedanken, dass al-Adel keine zwei Schritte hinter ihm ging. Er fragte sich, ob er nicht zu seinem eigenen Grab geführt wurde.
    Seine Sorgen ließen etwas nach, weil er in der Ferne ein trübes Licht sah. Als sie sich der Öffnung dahinter näherten, wandte sich al-Zawahiri in dem engen Gang zu ihm um.
    »Sie warten hier. Ich werde rufen, wenn er bereit ist, Sie zu empfangen.«
    March nickte und lehnte sich gegen die feuchte Felswand, während al-Zawahiri durch das Loch verschwand. Zu seiner Überraschung nutzte al-Adel die Gelegenheit nicht, um weitere Drohungen auszustoßen. Viel Zeit wäre ihm dafür ohnehin nicht geblieben, denn al-Zawahiri kam bereits einen Augenblick später zurück. Das Licht hinter ihm warf den Schatten seines beträchtlichen Bauches an die Wand.
    »Er wird Sie jetzt empfangen. Saif, du wirst oben gebraucht. Deine Anwesenheit hier ist nicht erforderlich.«

    Obwohl es ihm schwer fiel, drehte sich March nicht um, um sich über al-Adels verblüffte Miene zu amüsieren. Stattdessen atmete er tief durch, um seine zitternden Hände zu beruhigen, und trat zögernd auf das Licht zu.
     
    Kealey hatte sofort ein ungutes Gefühl, als er mit Kharmai gegenüber von Botschafter Martins Platz nahm, den ganz offensichtlich etwas beunruhigte.
    »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen.« Der Botschafter schenkte mit zittriger Hand Kaffee ein. »Es tut mir Leid, aber die Nachforschungen haben keine positiven Resultate gebracht.« Er räusperte sich. »Was nicht heißen soll, dass wir nichts herausgefunden hätten. Das Problem besteht darin, dass wir unterschätzt haben, wie gefährlich dieser Mann wirklich ist. Ich habe bereits Kopien unserer Informationen an das FBI und das Justizministerium weitergeleitet. Meiner Meinung nach mussten sie umgehend informiert werden.« Er schob einen Umschlag über den Schreibtisch, den Kealey sofort öffnete. »Das sind Fotos von William Vanderveen, die ihn als jungen Mann zeigen. Viele gibt es nicht - offenbar war er schon immer kamerascheu. Wir konnten niemanden auftreiben, der seine Identität bestätigte, weil …«
    Kealey sah auf den ersten Blick, dass March und Vanderveen ein und dieselbe Person waren. Er starrte so gebannt auf die Fotos, dass ihm das irritierte Schweigen des Botschafters fast entging. »Warum, Sir?«
    »Weil all seine nächsten Familienangehörigen tot sind.«
    Kharmai verschluckte sich an ihrem Kaffee, ohne dass es Kealey aufgefallen wäre. Seine Aufmerksamkeit war ausschließlich auf Martins gerichtet.
    »Hüten Sie sich vor voreiligen Schlüssen«, fuhr der Botschafter fort. »Es hat nie konkrete Beweise dafür gegeben, dass Vanderveen
für ihren Tod verantwortlich gewesen wäre. Unsere plausibelste These ist, dass er 1981 aus dem Land geflohen ist. Was er nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten getan hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Die südafrikanische Regierung hat sich sehr kooperativ gezeigt und erwartet von uns nur, dass diese Informationen nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Ich habe dieses Versprechen nur zu gern gegeben, denn diese Geschichte könnte auch für uns extrem peinlich sein - nicht nur für die U. S. Army, sondern für unser ganzes Land.«
    »Ich muss alles wissen, Sir.«
    Und dann begann der Botschafter, die Ergebnisse der Nachforschungen zusammenzufassen.
     
    Das Schlupfloch war klein, eigentlich zu klein, um es sich zu

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