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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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identifiziert, der Senator Wyatt gefangen hält? Wie lauten seine Forderungen?«
    »Es handelt sich um einen ehemaligen Berater; mehr kann ich Ihnen im Augenblick nicht sagen.« Mehr wollen Sie mir im Augenblick nicht sagen, korrigierte ihn Liv im Stillen, der das
kurze Flackern in seinen Augen nicht entgangen war. »Und er hat bisher keine Forderungen gestellt.«
    »Welche Waffen besitzt er? Wie ist er in das Gebäude eingedrungen?«
    »Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass er eine Handfeuerwaffe besitzt. Bisher hat er noch nicht auf unsere Anrufe reagiert.«
    Mit diesen nichts sagenden Informationen stand Liv nun in der Menge ihrer Kollegen. Sie musste jemand anderen finden, der etwas gesprächiger war. Sie könnte bereits einen kurzen Bericht abgeben, musste aber noch einiges an Informationen bekommen, ehe sie etwas Handfestes berichten konnte.
    Senator Wyatt. Sie erinnerte sich noch gut an ihn, von dem Empfang in der Botschaft her. Der joviale, rotbackige Senator Wyatt, der mit ihr gescherzt und sie aufgefordert hatte, mit Thorpe zu tanzen. Sie spähte über die Straße hinweg und studierte die lange Fensterreihe. Kaum vorstellbar, dass er sich in einem dieser Räume befand und ihm jemand eine Pistole an den Kopf drückte.
    An Rande der Menschenmenge entdeckte Liv ein bekanntes Gesicht. Es war die Empfangsdame, die sie erst vor wenigen Tagen geschlagene zwei Stunden in einem Büro zwei Etagen unter dem des Senators hatte warten lassen.
    »Ms. Bingham.« Liv segnete im Stillen die zwei Stunden und die unzähligen Tassen Kaffee, die sie im Büro dieser Frau getrunken hatte. »Olivia Carmichael. WWBW.«
    »Oh, Ms. Carmichael, ist es nicht schrecklich!« Sie starrte mit vor Entsetzten geweiteten Augen zu den Fenstern hoch. »Sie haben das gesamte Gebäude evakuiert. Ich kann es einfach nicht fassen! Der arme Senator.«
    »Wissen Sie, wer ihn gefangen hält?«
    »Es ist Ed. Ed Morrow. Wer hätte so was gedacht? Ich bin Dutzende Male mit ihm im gleichen Aufzug gefahren.« Sie fasste sich bei der Erinnerung daran unbewusst an den Hals. »Wie ich hörte, hat der Senator ihn letzte Woche aus seinen Diensten entlassen müssen, aber …«
    »Warum?« Liv hatte das Mikro unterm Arm und machte
sich hastig Notizen. Die Frau schien es gar nicht zu bemerken.
    »Genau weiß ich es nicht. Den Gerüchten nach soll Ed in eine Glücksspielaffäre verwickelt sein – etwas Illegales. Er war immer so zuvorkommend. Wer hätte das von ihm gedacht?«
    »Der Senator hat ihn gefeuert?«
    »Ja, erst letzte Woche.« Sie nickte dreimal kurz, die Augen immer noch weit aufgerissen. »Heute sollte er seinen Schreibtisch ausräumen. Er muss irgendwie durchgedreht sein. Sally sagte, er habe zweimal im Flur geschossen.«
    »Sally?«
    »Die Sekretärin des Senators. Sie war gerade im Flur, als es passierte. Wenn sie noch in ihrem Büro gewesen wäre …« Sie schluckte und machte ihren Blick wieder an der Fensterreihe fest. »Seit ich hier draußen stehe, hat er schon zweimal durchs Fenster geschossen. Glauben Sie, dass dem Senator etwas zustößt?«
    »Nein, ihm wird nichts passieren.« Liv hatte die Worte noch nicht ausgesprochen, da knallten wieder Schüsse.
    »Oh, mein Gott!« Die Empfangsdame griff nach Livs Arm. »Er bringt sie um. Hören Sie nur, er bringt sie um!«
    »Nein, nein!« Liv spürte jetzt auch die eiskalten Finger der Angst. »Er schießt durchs Fenster. Keine Angst, es wird alles gut.« Sie musste die Angaben der Frau überprüfen, ehe sie Ed Morrow in ihrem Bericht als Geiselnehmer bezeichnete. Das war der Job – ein Schritt nach dem anderen. Sie konnte jetzt nicht daran denken, was mit den Menschen drinnen geschah. Noch nicht. »Ist die Sekretärin des Senators noch in der Nähe?«
    »Sie musste mit der Polizei mitgehen. Sie ist irgendwo dort hinten.«
    »Vielen Dank einstweilen.« Liv drehte sich um und zwängte sich wieder durch die Menschenmenge. Als sie Dutch sah, steuerte sie geradewegs auf ihn zu. Wenn hier jemand etwas Genaueres wusste, dann war es Dutch.
    Aus den versprochenen zwanzig Minuten war fast eine halbe Stunde geworden, doch Liv lieferte einen detaillierten
Live-Bericht ab mit Schwenks, die die Polizei und die aufgeregte Menge zeigten. Aus dem Senatsgebäude auf der anderen Straßenseite drang kein Laut. Dort war jetzt alles still. Zu still für Livs Geschmack. Der Terror, realisierte sie plötzlich, ging immer mit Stille einher.
    »Wann, zum Teufel, gedenkt man hier irgendetwas zu tun?«, brummte Bob

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