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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Emotionen wie möglich aufkommen lassen. »Ed, es wäre wahrscheinlich angenehmer für uns beide, wenn Sie …« Er beschrieb mit seiner Hand eine Abwärtsbewegung. Morrow begriff und senkte die Pistole, sodass sie nicht mehr genau auf Thorpes Brust zeigte. »Danke. Anscheinend haben Sie Wyatts Büro gewählt, weil Sie hier gearbeitet haben«, fuhr er fort. »Empfanden Sie es als ungerecht, dass der Senator Sie entlassen hat?«
    »Wyatt ist so sauber wie frisch gefallener Schnee«, antwortete Morrow. »Erpressen konnte ich ihn nicht. Aber ich brauchte dringend Geld. Viel Geld, T.C. – verdammt viel Geld. Ich dachte daran, an der Börse zu spekulieren, aber mir blieb nicht genug Zeit. Wyatt ist dahinter gekommen, dass ich Spielschulden habe, und auch, mit welchen Leuten ich dabei zu tun hatte. Ganz andere Leute als der Senator.« Er stieß ein nervöses Kichern aus und bewegte dabei unbewusst die Hand, die die Pistole hielt. Sie zeigte wieder auf Thorpes Brust, doch er schien es nicht zu bemerken. »Ich dachte, ich
könnte ein bisschen Geld herausschlagen, wenn ich ihn als Geisel nehme, aber die würden mich nie so einfach laufen lassen, oder?« Aus dem Blick, den er Thorpe zuwarf, sprachen tiefste Verzweiflung und Fatalismus. »Ich wäre ein toter Mann, ehe ich noch einen Schein in der Hand hielte.«
    Thorpe änderte die Richtung seiner Fragen. Ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat, ist hochgradig gefährlich. »Wie hoch sind denn Ihre Spielschulden?«
    »Fünfundsiebzigtausend Dollar.« Das Telefon klingelte. Morrow sprang auf. Er zielte jetzt auf Thorpes Kopf.
    »Fünfzehn Minuten, Ed«, erinnerte ihn Thorpe. »Wir haben uns doch darauf geeinigt, dass sie alle fünfzehn Minuten einen Kontrollanruf machen, richtig?«
     
    Jemand drückte Liv einen Becher Kaffee in die Hand. Sie ließ ihn kalt werden, ohne einen Schluck zu trinken. Plötzlich hörte sie Thorpes Stimme hinter sich, die leise und klar aus einem Lautsprecher des Einsatzfahrzeugs drang. Liv fuhr vor Schreck zusammen und ließ den Kaffeebecher fallen. Der Kaffee spritzte an ihre Knöchel. Du kannst hier nicht einfach tatenlos herumstehen , ermahnte sie sich und kam langsam wieder zu sich. Tu deinen Job! Sie drehte sich um und ging zu ihrer Crew zurück, um den nächsten Live-Bericht abzugeben.
     
    Dreißig Minuten zogen sich zur vollen Stunde hin. Die Luft im Büro wurde stickig. Thorpe zog das Interview bewusst in die Länge. Es war bereits alles gesagt. Doch Thorpe wusste, dass Morrow noch nicht weich gekocht war. Der Mann saß zusammengesunken auf seinem Stuhl, sein Blick war verschwommen. Auf seiner Oberlippe hatten sich feine Schweißperlen gebildet, und der Muskel unter seinem rechten Auge zuckte in regelmäßigen Abständen. Doch die Pistole hielt er immer noch auf Thorpe gerichtet.
    »Sie sind nicht verheiratet, T.C., nicht wahr?«
    »Nein.« Thorpe zog ganz langsam eine Zigarette aus der Packung und bot dann Morrow eine an.
    Morrow schüttelte den Kopf. »Haben Sie eine Frau?«
    »Ja.« Thorpe zündete die Zigarette an und dachte an Liv. Kühle Hände, kühle Stimme. »Ja, ich habe eine Frau.«
    »Ich hatte auch mal eine Frau – und Kinder.« Der Film über seinen Augen verwandelte sich in Tränen. »Sie hat letzte Woche ihre Koffer gepackt und mich verlassen. Zehn Jahre. Sie sagte, sie habe zehn Jahre darauf gewartet, dass ich mein Versprechen einlöse, und jetzt reiche es ihr. Ich habe ihr in die Hand versprochen, dass ich mit dem Spielen aufhöre.« Die Tränen flossen, mischten sich mit den Schweißperlen. Er wischte sie nicht ab. »Ich habe immer wieder geschworen, nicht mehr zu spielen. Aber ich musste meine Schulden bezahlen. Sie wissen doch, was die mit einem machen, wenn man nicht bezahlt.« Er erschauderte.
    »Es gibt Leute, die Ihnen in Ihrer Situation helfen können, Ed. Wir müssen nur rausgehen. Ich kenne da einige Leute.«
    »Helfen?«, wiederholte Morrow seufzend. Thorpe gefiel der Seufzer nicht. »Für mich gibt es keine Hilfe mehr, T.C. Ich bin schon zu weit gegangen.« Er sah auf und fixierte Thorpe mit einem starren Blick. »Ein Mann sollte wissen, was passiert, wenn er sich zu weit vorwagt.« Er hob die Pistole. Thorpe spürte, wie sein Herz einen Schlag aussetzte. »Sie sorgen dafür«, schluchzte Morrow, »dass ich meine Sendung bekomme, ja?« Ehe Thorpe sich auch nur bewegen konnte, hatte Morrow die Waffe bereits gegen sich selbst gerichtet und abgedrückt.
     
    Ein Schuss. Nur ein einziger Schuss. Liv spürte,

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