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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lebensmittel.
    »Ich weiß, wie man ein Huhn brät«, erklärte Liv, als sie vor dem Aufzug standen. »Man schiebt es in den Ofen und lässt es ein paar Stunden schmurgeln. Ganz einfach.«
    »Bitte«, sagte Thorpe mit einem flehenden Blick. »Es könnte dich hören.« Er drückte die Tüte mit dem Huhn schützend an die Brust. »Weißt du, Kochen hat etwas mit Kunst zu tun, Liv. Es kommt auf die Gewürze an, die Zeit des Garens und die Vorbereitung. Außerdem, wenn dieses arme Huhn schon sein Leben hingeben musste, damit wir uns daran laben, hat es wenigstens ein gewisses Maß an Respekt verdient, meine ich.«
    »Ich glaube, mir gefällt diese Unterhaltung nicht«, warf Liv mit einem skeptischen Blick auf die Papiertüte ein. »Warum lassen wir uns nicht einfach eine Pizza kommen?«
    »Ich werde dir zeigen, was ein Meisterkoch mit diesem Zwei-Kilo-Vogel anstellen kann.« Thorpe wartete, bis sie aus dem Aufzug gestiegen waren, dann setzte er hinzu: »Anschließend werde ich dich bis Sonntagmorgen mit den exquisitesten Liebesspielen verwöhnen.«
    »Oh«, machte Liv, überlegte kurz und lächelte ihn dann etwas enttäuscht an. »Nur?«
    »Bis zum späten Sonntagmorgen«, verbesserte er sich und küsste sie schnell, ehe sie ihre Wohnungsschlüssel fand. »Vielleicht« murmelte er an ihren Lippen, »auch bis zum frühen Nachmittag.«
    »Ich fange an, diesem Kochunterricht einen gewissen Reiz abzugewinnen.«
    Seine Lippen knabberten inzwischen an ihrem Ohr. »Und ich fange an, mich mit der Pizza-Service-Idee anzufreunden. Aber später.« Seine Lippen wanderten zurück zu ihrem Mund. »Sehr viel später.«
    »Komm, lass uns reingehen und darüber abstimmen.«
    »Mmm, deine Denkweise gefällt mir.«
    »Das macht der Washingtoner Einfluss«, erklärte sie und steckte den Schlüssel ins Schloss. »Es gibt keine Entscheidung, die nicht mittels einer Abstimmung herbeigerufen werden kann.«
    »Erzähl das doch mal unseren Senatoren, die dasitzen und warten, dass Donahue und seinen Endlosreden der Dampf ausgeht.«
    Lachend drückte Liv die Tür auf und stellte ihre Tüten auf
den Boden. »Eines sollst du wissen, Thorpe«, sagte sie, während sie die Tür hinter sich zuzog. »Ich möchte jetzt nicht an irgendwelche Politiker denken.« Sie schmiegte sich an ihn. »Und eigentlich auch nicht an dieses Zwei-Kilo-Huhn, auf das du so versessen bist.«
    »Nein?« Er umarmte sie mit der freien Hand. »Warum erzählst du mir nicht einfach, woran du stattdessen denken möchtest?«
    Lächelnd begann sie sein Hemd aufzuknöpfen. »Soll ich es dir nicht lieber zeigen? Ein guter Fernseh-Reporter weiß, dass eine Handlung tausend Worte ersetzt.«
    Er spürte ihre langen, kühlen Finger über seinen Rücken streichen. Daraufhin stellte auch er seine Tüten zu den anderen vor die geschlossene Tür. »Ich habe schon immer gesagt, Carmichael, dass du eine Super-Reporterin bist.« Sein Lachen wurde von ihren zärtlichen Lippen erstickt.
     
    Am späten Sonntagabend saß Liv neben Thorpe auf dem Sofa. Das ganze Wochenende, dachte sie versonnen, war wie ein Traum gewesen. Sie hatte mit Thorpe mehr geteilt, als sie jemals wieder mit einem anderen Menschen zu teilen bereit gewesen war. Andererseits bedeutete er ihr inzwischen viel mehr, als sie es einem Mann jemals wieder hatte gestatten wollen.
    Am Abend zuvor hatten sie während des Kochens und des anschließenden Essens stundenlang gelacht. Es war so schön, mit ihm zu lachen. Und so leicht, in seiner Gegenwart alle Schwüre zu vergessen, die sie einst abgelegt hatte. Er liebte sie. Und dieses Wissen überwältigte sie immer wieder aufs Neue. Dieser harte, unbeugsame Mann liebte sie. Er hatte ihr Zärtlichkeit und Verständnis entgegengebracht – Eigenschaften, die ihr so gut getan hatten, und die sie in ihm niemals zu finden erwartet hatte. Wie anders wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie ihm schon vor all diesen Jahren begegnet wäre.
    Aber nein … Liv schloss die Augen. Das wäre, als wünschte sie, dass es Joshua nicht gegeben hätte. Um nichts in der Welt würde sie die Erinnerung an diese beiden kurzen Jahre
vermissen wollen. Er war der Mittelpunkt ihres Lebens gewesen. Ihr Kind.
    Vielleicht weil sich ihr Leben mit Josh auf diese zwei kurzen Jahre beschränkt hatte, konnte sie sich beinahe an jede Kleinigkeit erinnern. Die Liebe zu einem Kind war das größte Wunder, was einer Frau widerfahren konnte. Und die größte Gefahr. Sie hatte sich geschworen, diese Erfahrung nie wieder zu

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