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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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will das nicht in Ihren Kopf? Der Bürgermeister hatte völlig recht, als er von der zu erwartenden Berichterstattung in der Presse sprach, und wir reden hier nicht nur vom ›Courier‹. Der ›Chronicle‹ wird uns bestimmt auch nicht mit Nettigkeiten überschütten.«
    »Aber, Wes«, sagte Jenkins. »Es geht doch letztlich nicht um die Zeitungen.«
    »Okay, vielleicht geht es nicht um die Zeitungen, aber dann sage ich Ihnen, worum’s geht: Es geht darum, dass Sie mich beide in eine Position bringen, wo ich mich notgedrungen hinter Sie stellen muss, obwohl wir vorher genau festgelegt hatten, dass Sie das, was Sie de facto getan haben, eben nicht tun würden.«
    »Moment mal, Wes«, sagte Glitsky, der allmählich auch in Rage geriet. »Sie sagten mir ausdrücklich, dass ich, wenn ich etwas Konkretes in der Hand hätte – irgendwas –, dann Ro auch verhaften solle. Und dass Sie diese Entscheidung unterstützen würden.«
    »Was ich gerade getan habe, ins Gesicht des Bürgermeisters. Vergessen Sie das bitte nicht.« Farrell hob den Zeigefinger. »Was ich aber nicht verstehe – und das reißt mir wirklich, wirklich den Arsch auf , wenn Sie es genau wissen wollen« – Farrells Stimme überschlug sich geradezu –, »ist die Tatsache, dass Sie diesen Super-Grund haben und Ro selbstherrlich einbuchten, aber keinerlei Anlass sehen, mich von Ihrem Vorhaben zu informieren. Und wissen Sie, was einem alten Zyniker wie mir da durch den Kopf geht? Dass Sie selbst Zweifel hatten, ob Ihre Argumente ausreichend waren. Dass Sie vielleicht befürchteten, ich würde Ihre Vorgehensweise nicht billigen. Und wissen Sie was? Ich hätte Sie vermutlich auch nicht gebilligt.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil die Verdachtslage noch immer nicht ausreichend war, nicht ausreichend angesichts der politischen Komplikationen und dem ganzen Scheiß, der damit zusammenhängt und den wir nun in den weiß Gott wie vielen Monaten auslöffeln dürfen. Und Ihnen war das sehr wohl bewusst! Sie wussten es, aber dachten sich: ›Scheiß doch auf Wes.‹ Genau so lief es doch, und Sie beide saßen in einem Boot. Und deshalb erfahre ich von dem Vorgang erst, als mich der verdammte Cliff Curtlee anruft – oh ja, er hat mich noch vor Leland angerufen und Ihre Entlassung gefordert, Abe –, und ich Depp muss Sie beide verteidigen, obwohl ich weiß, dass Sie alles komplett verkorkst haben. Vielleicht können Sie nachvollziehen, dass ich mir nicht nur ein bisschen verarscht vorkomme.«
    Farrell machte eine volle Körperdrehung, postierte sich zur letzten Runde aber noch mal direkt vor sie. »Nur um das festzuhalten: Ich fühle mich von Ihnen beiden hintergangen und betrogen, und ich habe nicht die leiseste Ahnung, was am Montag passieren wird. Ich weiß nur eines: Wenn sie Ro Montag rauslassen, stecken wir tief in der Scheiße. Und wenn sie ihn festhalten, stecken wir auch in der Scheiße. Aber eines ist in beiden Fällen gleich: Für Leland Crawford werde ich ab sofort der Intimfeind sein, und dafür möchte ich mich bei Ihnen herzlich bedanken. Sie haben an einem einzigen Tag wirklich Erstaunliches geleistet.«
    Völlig verausgabt drehte sich Farrell auf der Stelle um und wollte gerade den Aufzugknopf drücken, als er es sich noch mal anders überlegte. »Scheiß drauf. Ich geh zu Fuß.« Er machte kehrt und öffnete die Tür zum Treppenhaus.
    Es war 22.45 Uhr, als Glitsky seine Haustür öffnete. Er hatte Treya zuletzt vom Krankenhaus angerufen, nachdem er dort die Benachrichtigung vom Rathaus bekommen hatte, dass er sich unverzüglich, am besten noch schneller, dort einzufinden habe – Erscheinen war Pflicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch geglaubt – und es Treya auch gesagt –, dass er in etwa einer Stunde zu Hause sein würde. Aber dann hatte sich noch Farrells Wutanfall angeschlossen und ein halbstündiges Gespräch mit Amanda Jenkins danach. Aus der einen Stunde waren inzwischen drei geworden.
    Im Haus war es dunkel.
    Er hatte vier Häuserblöcke zu Fuß gehen müssen, weil er keinen besseren Parkplatz gefunden hatte. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, schälte er sich aus seiner durchnässten Jacke und hängte sie an den Wandhaken. Für einen Moment stand er still und lauschte dem Geräusch des Regens, ging dann aber zur Vorderseite der Wohnung, wo man durch die Fensterläden den ganzen Häuserblock überblicken konnte. Der nasse Asphalt reflektierte den Schein der Straßenbeleuchtung.
    »Was gibt es zu sehen?«
    Die Stimme seiner Frau

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