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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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wusste –, dass Janice selbst Psychia terin war. Und dass wir nicht annähernd an diesem Punkt angekommen waren. Jedenfalls hätte ich besser keinen Ton gesagt. Denn dann erzählt er mir als Nächstes, dass er mit einigen Leuten in meiner Firma gesprochen habe. Und er will von mir wissen, warum ich am Freitag verspätet ins Büro gekommen sei. Ich sagte ihm, dass mir nicht mal bewusst war, dass ich überhaupt spät dran war. Und er sagt: ›Nun ja, immerhin eine halbe Stunde.‹ Und schaut mich dann an, als erwarte er von mir eine Erklärung. Und fragt dann auch noch nach Liza.«
    »Wer ist Liza?«
    »Meine Assistentin. Ein kluges, süßes Mädchen. Sie hält mir den Rücken frei, wenn er ins Büro kommt und fragt, wann ich gekommen sei, ob ich mich ungewöhnlich verhalten habe …«
    »Er kommt sogar ins Büro?«
    »Als Allererstes. Bevor er hierherkam. Ich sag ja: Ich bin auf seiner Liste.«
    »Aber das ist doch einfach nur lächerlich.«
    »Mehr als das. Aber trotzdem quetscht er mich zu meiner Beziehung mit Liza aus. Ob sie vielleicht der Grund sei, dass ich Janice getötet habe? Ich wollte dem Kerl an die Gurgel!« Sein Temperament ging mit ihm durch. »Zu unterstellen, dass ich tatsächlich der Mörder sein könnte! Mein Gott!«
    Chuck setzte sich zu ihm auf die Bank. »Natürlich kann er den Blödsinn nicht wirklich glauben. Er fängt mit der Untersuchung halt erst an. Wenn erst mal die ersten Ergebnisse vorliegen, wenn die Autopsie stattgefunden hat, wird sich alles in Luft auflösen.«
    Durbin lehnte sich zurück. »Du hast recht, du hast ja recht.« Er führte eine Hand zur Stirn und rieb über seine ausdruckslosen, geröteten Augen. »Ich bin einfach völlig bedient.« Doch plötzlich hob Durbin seinen Kopf, und seine Augen begannen zu glänzen.
    »Was ist?«, fragte Chuck. »Es passiert nicht alle Tage, dass dir ein Lämpchen aufgeht.«
    Doch Durbin starrte weiterhin über Novios Schulter ins Nichts.
    »Mike? Was ist denn?«
    Durbin atmete die Luft aus, die er für einen Moment eingesogen hatte. »Ich hab dir doch von den Problemen erzählt, die Janice und ich hatten. Ich glaube, sie hatte eine Affäre.«
    Novio war für einen Augenblick still, bevor er den Kopf schüttelte. »Unmöglich, Mike. Nicht Janice.« Doch dann: »Bist du dir sicher? Und mit wem?«
    »Mit einem ihrer Patienten, würde ich mal vermuten.« Er richtete sich auf, als wolle der Gedanke ihn nicht mehr loslassen. »Ich habe mir nur gerade die Frage gestellt, wer einen Grund hatte, die Tat zu begehen. Es kann kein Zufall gewesen sein. Keiner greift sich wahllos ein Haus raus und zündet es an. Aber wenn sie mit jemandem eine Affäre hatte und Schluss machen wollte, und der Betreffende kommt zum Haus und rastet völlig aus … Ich meine, das wäre eine Person, die zumindest ein Motiv hätte, eine persönliche Beziehung, auf die man Glitsky aufmerksam machen sollte, damit er nicht länger bei mir herumschnüffelt.«
    Chuck nickte, als er sagte: »Zumindest wäre es ein Anhaltspunkt, den er weiterverfolgen könnte. Oder er könnte sich an meine andere Theorie halten.«
    »Und die wäre?«
    Chuck zögerte. »Vielleicht hat es gar nichts mit Janice zu tun. Vielleicht war sie ja nur das Mittel zum Zweck, um dir etwas anzuhängen.«
    »Mir? Wer sollte mir etwas anhängen wollen? Wo für?« Aber dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. »Ro Curtlee!«
    Novio zuckte die Schultern. »Kaum ist er draußen, wird die erste Zeugin ermordet. Und hat er ihr Apartment nicht auch völlig niedergebrannt? Du hast doch erwähnt, dass er dich im Gericht wohl erkannt hat. Deshalb könnte ich mir vorstellen …«
    Durbin streckte eine Hand aus und unterbrach ihn. »Großer Gott«, sagte er nur.

15
    »Ich glaube wirklich, wir sollten nach New York ziehen«, sagte Theresa Curtlee am Montagmorgen. Sie saß mit ihrem Ehemann beim Frühstück und trank abwechselnd Kaffee aus einer Porzellantasse und Pellegrino mit einem Spritzer Limone aus einem Riedel-Bleikristallglas, zwischendurch auch mal ein Schlückchen Grapefruitsaft. Vor ihr auf dem Teller lagen zwei kleine Scheiben Ananas. Auf dem Tisch zwischen ihr und Cliff türmte sich das Frühstück, das zum großen Teil in den Abfall wandern würde: mehrere Schalen und Platten mit French Toast, Rührei, Würstchen, Schinkenspeck, Bagel und Toastbrötchen, Haferflocken, Heidelbeermuffins und einem gemischten Fruchtsalat. »Es gibt wirklich keinen Grund, warum wir uns diese ständigen Anfeindungen noch antun

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